Lebensdaten
1703 – 1782
Geburtsort
Silz (Tirol)
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
Kunstschlosser
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118589407 | OGND | VIAF: 52481935
Namensvarianten
  • Oegg, Johann Georg

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Zitierweise

Oegg, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118589407.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael;
    M Ursula;
    Ov Peter, Schlosser in Linz/Donau;
    Würzburg 1738 Anna Margaretha, T d. Bürgers u. Gemischtwarenhändlers Johann Philipp Zurwesten u. d. Anna Margaretha N. N.;
    10 K (8 jung †), u. a. Johann Anton (* 1745), Kunstschlosser, übernahm 1767 d. Werkstatt, lieferte u. a. 1769 d. Aufsatz zum Tor am Gesandtenbau in W. u. 1769/74 d. Torflügel hierzu (s. ThB).

  • Biographie

    Seine erste Ausbildung erhielt O. in der Werkstatt seines Onkels Peter in Linz. Über die Lehr- und Gesellenjahre ist bisher nichts bekannt. Aus der noch vorliegenden Baukorrespondenz geht hervor, daß er als Kunstschlosser an den Bauten für Prinz Eugen in Wien und Schloßhof/March tätig war. Von dort wurde O. an den Hof des Fürstbischofs von Würzburg, Friedrich Karl v. Schönborn (1674–1746), berufen. In seinem Bestallungsdekret zum Hofschlosser vorn 17.12.1733 wurde O.s Aufgabenbereich dahingehend definiert, daß er neben Entwurf und Herstellung von Schlössern und Beschlägen für den Neubau der Würzburger Residenz auch die Fertigung sämtlicher Ziergitter übernehmen solle. Von seinen ersten Arbeiten in Würzburg zeigen zwei kleine Türfüllungsgitter am Straßenportal der Schönbornkapelle am Würzburger Dom (1734) sowie die beiden Gittertore an den Zugängen vom Dom in die Schönbornkapelle (1734/35) bereits eine gegenüber den Gitterschöpfungen des Wiener Barock weiterentwickelte Handschrift. Seine handwerkliche Virtuosität gestattete ihm, die|Ornamententwicklung der in der Residenz beschäftigten Ausstattungskünstler nahezu parallel mitzuvollziehen. 1736 trat O. als Meister in die Würzburger Schlosserzunft ein. Mit den Gittern für den bereits seit Beginn der Planungen für die Würzburger Residenz vorgesehenen Ehrenhofabschluß wurde 1735 begonnen. Nach O.s Entwurf wurden drei Gittertore sowie 14 feste Seitenteile gefertigt. Die Zahlungen an O., dessen Werkstatt 1739 mit 26 Gesellen ihren größten Umfang erreichte, gehörten 1739-42 zu den höchsten Ausgaben der Hofkammer. Neben den Kunstschlosserarbeiten fertigte O. Schatullen, Reitgeschirre, Uhrblätter und Wandleuchter, Vergoldungen und Emaillierungen, Gold-, Silber- und Elfenbeineinlagen. Die schmiedeeisernen Gitter des Ehrenhofabschlusses wurden 1821 auf Befehl des Kronprinzen Ludwig aus Gründen des Zeitgeschmacks abgebrochen und sind seither verschollen (Zeichnungen v. C. Balling u. J. Seiz sowie e. Kupferstich erhalten). Zusammen mit den erhaltenen Gittertoren O.s zum Hofgarten der Würzburger Residenz zählen sie zu den bedeutendsten Werken ihrer Art.

  • Werke

    Weitere W Lünettengitter am Durchfahrtsportal im Südblock d. Würzburger Residenz (1734/35);
    Schloß Werneck, Balkongitter am Mittelrisalit d. Gartenfront (um 1744);
    Chorgitter (Mittelteil) d. ehem. Zisterzienser-Abteikirche Ebrach (1745/46);
    2 Gittertore u. 4 Seitenteile (1746–49) f. e. Toranlage an d. Südseite d. Residenz (ein Tor heute in Schloß Werneck);
    2 Torflügel an d. Hofpromenade, 2 Seitenteile am Tor z. Gesandtenbau, 2 Seitenteile ohne Aufsätze am Rennweger Tor (alle München, Bayer. Nat.mus.);
    Aufsätze u. Gitterfüllungen an d. 3 Einfahrtstoren z. Treppenhaus d. Residenz (1749, verschollen);
    Greiffenclau-Tor am Hofgarten (1750/51) u. 2 Seitenteile (1752);
    Übersteiggitter an d. Residenz (um 1752);
    Aufsatz auf d. Rezepturtisch d. Apotheke d. Juliusspitals, Würzburg (um 1752);
    Türgitter an e. Seitenkapelle d. Karmelitenkirche, Würzburg (1753);
    Aufsätze z. Rennweger Tor (Seitenteile 1751/52;
    Mitteltor 1767);
    Seitenteile z. Hofgartentor an d. Hofpromenade (1764/65);
    Gitterfüllungen d. Arkaden am Residenzplatz (1766/68).

  • Literatur

    W. Schütt, J. G. O. am fürstbischöfl. Hofe zu Würzburg, Diss. Würzburg 1919 (ungedr.);
    F. H. Hofmann, Das Ehrenhofgitter d. Residenz in Würzburg, in: Würzburger Zs. f. Denkmalpflege 2, 1927/28, S. 171-87;
    J. D. Stumpf u. Ph. Schrepfer, O. u. Gattinger, zwei Würzburger Kunstschlosser d. 18. Jh., 1952;
    W. Lang, J. G. O., Fürstbischöfl. Hofschlosser zu Würzburg, 1982;
    V. Friedrich, J. G. O., Die schmiedeeisernen Gitter d. Fürstbischöfl. Residenz zu Würzburg, 1993 (Qu, L);
    ThB.

  • Porträts

    J. A. Glantschnigg, Gott Vulcanus in d. Werkstatt d. Würzburger Hofschlossers J. G. O., um 1750;
    G. A. Urlaub, Porträt, um 1755 (beides Ölgem., beide Würzburg, Mainfränk. Mus.);
    Denkmal v. J. Bausenwein, 1952 (Würzburg, Rennweg);
    Grabdenkmal v. K. Hofmann-Schrepfer, 1982 (Würzburg, kath. Pfarrkirche St. Peter u. Paul).

  • Autor/in

    Verena Friedrich
  • Zitierweise

    Friedrich, Verena, "Oegg, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 428-429 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118589407.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA