Lebensdaten
1879 – 1961
Geburtsort
Meiningen
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Maschinenbau- und Elektroingenieur ; funktechnischer Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129294594 | OGND | VIAF: 74927784
Namensvarianten
  • Nesper, Eugen Heinrich Josef
  • Nesper, Eugen
  • Nesper, Eugen Heinrich Josef
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Zitierweise

Nesper, Eugen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129294594.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1844–1925), Schausp. (s. Eisenberg), S d. Eugen (Ps. Dr. Falkner) (* 1816), prakt. Arzt u. Schriftst. in Wien (s. Wurzbach);
    M Therese (1855–1914), T d. Heinrich Behr (1821–97), Opernsänger, Theaterdir. in Leipzig, Rostock, Bremen u. Mainz (s. BJ II; ADB 46) u. d. Ottilie Benedix (Schw d. Roderich Benedix, 1811–73, Lustspieldichter, s. NDB II);
    Gvv N. N., Magistratsrat in Wien;
    Om Heinrich Behr (1859–97), Schausp.;
    1908 Käte (* 1882), T d. Heinrich Wilbrandt (1834–89), Dr. med., Arzt in Rostock, u. d. Marie Briest (1846–1922); kinderlos.

  • Biographie

    N. nahm, über seine Schulzeit am Falk-Realgymnasium in Berlin hinausgehend, 1896/97 als Hilfsassistent an den frühen funktechnischen Versuchen Adolf Slabys teil. Er verließ 1896 das Gymnasium vorzeitig und trat als Volontär bei der Berliner Filiale der Deutzer Gasmotoren-Fabrik Möller & Bluhm ein. Nach Bestehen der externen Reifeprüfung (1898) studierte er Maschinenbau und Elektrotechnik an der TH Berlin-Charlottenburg und erhielt 1902 sein Diplom. 1904 promovierte N. an der Univ. Rostock über „Die Strahlung von Spulen“. Im Sommersemester 1904 arbeitete er als Assistent am Elektrotechnischen Institut der TH Danzig. Die sich anschließende Ingenieur-Tätigkeit bei der Telefunken-Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. endete 1906, als er zur C. Lorenz AG wechselte, um in leitender Position an der Entwicklung des Lichtbogensenders von Valdemar Poulsen sowie an weiteren Funksystemen mitzuarbeiten. 1917-21 leitete N. die Lorenz-Werke in Wien, kehrte dann nach Berlin zurück und betätigte sich fortan freiberuflich als technischer Schriftsteller, Gutachter und beratender Ingenieur. Bis 1925 dienten N.s Arbeiten fast ausschließlich der Propaganda für die Einführung und Verbreitung des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Hierzu gehörte die Herausgabe des „Jahrbuchs der drahtlosen Telegraphie“ (seit 1922) und der Zeitschrift „Der Radio-Amateur“ (seit 1923). Im Gegensatz zu Hans Bredow, der als erster technischer Staatssekretär im Reichspostministerium dem Rundfunk durch Verhandlungen mit der föderalistisch geprägten Ministerialbürokratie auf den Weg half, propagierte N. den Rundfunk in der Öffentlichkeit (teilweise gemeinsam mit Vertretern der Industrie) und suchte das technische Verständnis des Publikums zu fördern. So führte er mit Siegmund Loewe, Manfred v. Ardenne und O. Kappelmayer im März 1923 Reichspräsident Ebert und Mitgliedern des Reichskabinetts engl. Rundfunksendungen vor. Auch wirkte er an rundfunktechnischen Detailverbesserungen insbesondere bei Antennen, Komponenten und Empfängern mit. Ferner schrieb er populäre Bücher wie „Der Rundfunk auf dem Lande und in Kleinstädten“ (1925) und übersetzte Werke aus der englischsprachigen Fachliteratur. Stets an technischen Neuerungen auf dem gesamten Gebiet der Funktechnik interessiert, weitete N. seine Arbeiten auf die Bildtelegraphie und Fernsehtechnik aus. Ein weiterer Bereich, mit dem er sich kontinuierlich beschäftigte, war der Lautsprecherbau; sein wegweisendes Raumtonsystem, seit Anfang der 40er Jahre entwickelt, wurde 1948 patentiert. Von der nationalsozialistischen Regierung mehrfach als Rundfunksachverständiger herangezogen, erhielt er 1943 den Sonderauftrag, eine Ultraschall-Signalübertragung zu entwickeln, woran er bis zum Kriegsende in Dresden arbeitete. Danach kehrte er nach Berlin zurück.|

  • Auszeichnungen

    BVK 1. Kl. (1961).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die drahtlose Telegraphie u. ihr Einfluß auf d. Wirtschaftsverkehr, 1905;
    Die Frequenz- u. Dämpfungsmesser d. Strahlentelegraphie, 1907;
    Hdb. d. drahtlosen Telegraphie u. Telephonie, 1921;
    Radio-Schnelltelegraphie, 1922;
    Der Radio-Amateur: „Broadcasting“, 1923;
    Lautsprecher, 1925;
    Bildrundfunk, 1926 (mit A. Korn);
    UKW- und Fernseh-Empfangsantennen, 1954;
    Autobiogr.: Ein Leben f. d. Funk, Wie d. Rundfunk entstand, 1950;
    Patente vor allem in der (Rund-) Funktechnik u. im Lautsprecherbau.

  • Literatur

    Fernseh-Rdsch. 1961, S. 278-80;
    G. Goebel, Vorkämpfer d. dt. Rundfunks, in: Funkschau 51, 1979, S. 979-82 (P);
    S. v. Weiher (Hg.), Männer d. Funktechnik, 1983, S. 127-29 (P);
    Pogg. VI u. VII a;
    Lex. d. Elektrotechniker.

  • Autor/in

    Oskar Blumtritt
  • Zitierweise

    Blumtritt, Oskar, "Nesper, Eugen" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 70-71 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129294594.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA