Lebensdaten
1690 – 1769
Geburtsort
(Sauer-)Schwabenheim (Kurpfalz)
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Weihbischof von Mainz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13802278X | OGND | VIAF: 86175781
Namensvarianten
  • Nebel, Christoph
  • Nebel, Christophorus
  • Nebel, Christof

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Nebel, Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13802278X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthäus;
    M Anna Maria Vehlings.

  • Biographie

    Bald nach seiner Geburt zog die aus Mainz stammende Familie in das zu Kurmainz gehörende Rüdesheim. Seine erste Ausbildung erhielt N. in Eibingen bei Propst Kaspar Andreas Klinckardt ( 1710). Auf dessen Vermittlung kam er 1701 auf die Lateinschule in Bingen, nach Beendigung der Humaniora trat er in das von den Bartholomiten geführte Mainzer Priesterseminar ein und begann 1709 an der Universität seine philosophischen und theologischen Studien. Er wurde Magister artium, 1712 Baccalaureus biblicus und formatus und verteidigte 1714 erfolgreich die Thesen de tota theologia (1724 feierliche Promotion zum Dr. theol.). Seit 1711 Kleriker und selbst Mitglied des Instituts der Bartholomiten, wurde N. 1713 zum Priester geweiht und erhielt 1714 die Pfarrstelle in Rauenthal (Rheingau), die er bis 1729 beibehielt. Außerdem wurde er Erzieher des Grafen Franz v. Stadion, reiste mit diesem 1721 zum Studium der Rechtswissenschaft nach Reims und wurde dort 1722 zum Dr. utriusque iuris promoviert. Seit 1725 von den Pflichten im Dienste der Stadion entbunden, wurde ihm die Erziehung von Johann Rudolf und Peter Christian v. Lasser übertragen, die er 1726 zum Jurastudium nach Salzburg begleitete. Nach der Rückkehr 1728 sandte ihn Kurfürst-Erzbischof Lothar Franz v. Schönborn für zwei Jahre zum Studium des Kurialstils und der kurialen Diplomatie nach Rom. 1730 kehrte N. als vom Papst ernannter Apostolischer Protonotar nach Mainz zurück, erhielt als gutdotierte Pfründe die Pfarrei St. Quintin, wurde Geistl. Rat und Assessor am Generalvikariat sowie Professor und Assessor an der Theol. Fakultät der Universität (Dekan 1731/43/55). 1733 ernannte ihn Erzbischof Philipp Karl v. Eltz zum Mainzer Weihbischof in partibus Rheni (18.12.1733 päpstl. Bestätigung und Ernennung zum Titularbischof von Capharnaum), zum Provikar in spiritualibus sowie zum Präses des Priesterseminars. Die Bischofsweihe empfing N. am 24.1.1734 in der Mainzer Hofkapelle.

    Die Dignität zunächst eines Scholasters (1735), dann eines Dekans am Stift St. Stephan in Mainz (1740) und eine ihm vom Papst providierto Pfründe am Ritterstift St. Peter, wo N. 1758 zum Kustos avancierte, ermöglichten ihm eine standesgemäße Lebensweise. In mehr als 30jähriger Amtszeit als Weihbischof und Präses gab er dem kirchlichen und spirituellen Leben und der Formung des Klerus im Erzbistum Mainz wesentliche Impulse. Der hochgebildete Prälat galt auch über sein engeres Wirkungsfeld hinaus als geschätzter Ratgeber und Gesprächspartner. Kurfürst Karl Theodor v. der Pfalz ernannte ihn 1760 zum Wirkl. Geistl. Rat. Mit mehr als 180 700 Firmungen und mehr als 20 000 klerikalen Weihen, darunter drei Abtsweihen und neun Bischofskonsekrationen, sowie Hunderten von Kirchen- und Altarkonsekrationen, vollbrachte N. eine enorme Arbeitsleistung. N. zählt zu den maßgeblichen geistlichen Mitgestaltern seiner Zeit.

  • Literatur

    J. S. Severus, Memoria Propontificum Moguntinorum in compositionem odoris facta […], 1763;
    W. Selzer, Ein neuer Grabfund aus St. Stephan in Mainz, in: Mainzer Zs. 56/57, 1961/62, S. 146-48;
    F. Arens, Die beiden Toten im Chor d. St. Stephanskirche zu Mainz, ebd., S. 149-51;
    F. Jürgensmeier, Informativprozeß d. Mainzer Weihbischofs Ch. N. (1733-1769), Scholaster bzw. Dekan v. St. Stephan, in: H. Hinkel (Hg.), 1000 J. St. Stephan in Mainz, 1990, S. 323-32;
    ders., in: Gatz II.

  • Porträts

    Gem., anonym (Mainz, Priesterseminar).

  • Autor/in

    Friedhelm Jürgensmeier
  • Zitierweise

    Jürgensmeier, Friedhelm, "Nebel, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 13-14 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13802278X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA