Lebensdaten
1528 – 1584
Geburtsort
Hannoversch Münden
Sterbeort
Pavia
Beruf/Funktion
Herzog von Braunschweig-Lüneburg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 119098652 | OGND | VIAF: 284616262
Namensvarianten
  • Erich II. von Braunschweig-Lüneburg
  • Erich II.
  • Erich II. von Braunschweig-Lüneburg
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Zitierweise

Erich II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119098652.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Erich I. ( 1540, s. NDB IV);
    M Elisabeth ( 1558, s. NDB IV);
    1) Hannoversch Münden 17.5.1545 Sidonia (1518–75), T des Hzg. Heinr. des Frommen v. Sachsen ( 1541), 2) Nancy 4.1.1576 Dorothea (1545–1623), T des Hzg. Franz I. v. Lothringen ( 1545);
    1 S, 1 T aus illegitimer Verbindung mit Katharina v. Weldam.

  • Biographie

    Die Abenteuerlust des Vaters, doch ohne seine Redlichkeit, die jähe Tatkraft der Mutter, doch nicht ihre Zielstrebigkeit, gingen in E.s Charakter eine unglückliche Verbindung ein. Versuche Elisabeths, den Sohn nach ihrem Willen zu formen, machte er zunichte, indem er sich ihrer Vormundschaft (1540–46) überhob, die von ihr gestiftete Ehe mit einer ihm an Reife überlegenen Frau mied und seinen anerzogenen, schon von Luther beargwöhnten Protestantismus abstreifte (1548). Als kaiserlicher Feldherr unterlag er dem Grafen von Mansfeld bei Drakenburg (23.5.1547). Ständigen Geldschwierigkeiten und der Übermacht seines Vetters Herzog Heinrich der Jüngere von Wolfenbüttel suchte er sich zunächst persönlich zu entziehen, indem er diesem seine Fürstentümer zum Kauf anbot (1550), später bekämpfte er Heinrich in einem von Herzogin Elisabeth vermittelten Bündnis mit Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg, der jedoch bei Sievershausen geschlagen wurde (9.7.1553). E. hielt sich seit 1548 überwiegend, seit 1577 fast ununterbrochen im Auslande auf (Spanien, Niederlande, Lothringen, Italien), kämpfte unter anderem in spanisch-niederländischen Kriegsdiensten unter Graf Egmont gegen Frankreich (1557, Saint Quentin) und wurde mit dem Goldenen Vließ ausgezeichnet (1573). In Deutschland hingegen zog er sich durch einen herostratischen Verwüstungszug von Münster bis zur Weichsel (1563) ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs zu; gleiches Aufsehen erregte ein Giftmordprozeß gegen seine Gemahlin (1572), mit dem E. jedoch durch Eingreifen von Kaiser und Fürsten die erstrebte Scheidung nicht erreichte. – Nach seinem Tode fiel Calenberg-Göttingen an Herzog Julius von Wolfenbüttel, kirchenpolitisch zu günstigerer Zeit, als es die Jahre des unruhigen Heinrich dem Jüngeren gewesen wären.

  • Literatur

    Blumenbach, Nachr. v. Hzg. E. d. J. Beylager zu Münden u. d. Hofstaate daselbst, in: Archiv d. hist. Ver. f. Niedersachsen, 1849;
    E. Bodemann, Ein Brief … Hzg. E. II. v. Kalenberg an s. Mutter, in: Zs. d. hist. Ver. f. Niedersachsen, 1879;
    J. Merkel, Die Irrungen zw. Hzg. E. II. u. s. Gemahlin Sidonie (1545–75), ebd., 1899;
    R. Fischer, Der Preuß. Nußkrieg v. J. 1563, in: Altpreuß. Mschr. 28, 1891;
    F. Koch, Briefe d. Hzgn. Elisabeth v. B.-L. u. ihres Sohnes … 1545-54, in: Zs. d. Ges. f. nd.sächs. KG 10, 1905, 11, 1906;
    A. Brenneke, Ein Brief d. alten Beichtvaters Hzg. E.s d. Ä. üb. d. rel. Haltung E.s d. J., ebd. 36, 1931;
    E. Schröder, Ein Heiratsprojekt Hzg. E.s d. J., in: Jb. d. Gesch.-Ver. f. Göttingen u. Umg. 2, 1909;
    M. Bär, Jobst v. Walthausen, der Kanzler Hzg. E.s d. J. v. B.-L., = Qu. u. Darst. z. Gesch. Nd.sachsens 33, 1923;
    A. Brauch, Die Verwaltung d. Territoriums Calenberg-Göttingen während d. Regentschaft d. Hzgn. Elisabeth (1540–46), = dass. 38, 1930. – Qu.: Stadtarchiv Göttingen, Lib. Cop. C.

  • Porträts

    Phot. e. Gem. (Rijksmus. Amsterdam, Kupf.-abt.);
    Medaille (Mus. Braunschweig), Abb. b. A. Neukirch u. B. Niemeyer, Renaissanceschlösser Nd.sachsens, Textbd., 2. Hälfte, 1939.

  • Literatur

    zu Erich I. u. II. C. E. v. Malortie, Die Herzöge E. I. u. E. II. v. Calenberg, in: Btrr. z. Gesch. d. Braunschw.-Lüneburg. Hauses u. Hofes 7, 1884;
    C. Steinmann, Die Grabstätten d. Fürsten d. Welfenhauses, 1885;
    A. Brenneke, Die pol. Einflüsse auf d. Ref.-Werk d. Hzgn. Elisabeth, in: Nd.sächs. Jb. 1, 1924;
    ders., Vor- u. nachref. Klosterherrschaft u. d. Gesch. d. Kirchenref. im Fürstentum Calenberg-Göttingen, 1928/29;
    A. Saathoff, Gesch. d. Stadt Göttingen I, 1937.

  • Autor/in

    Klaus Friedland
  • Zitierweise

    Friedland, Klaus, "Erich II." in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 584-585 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119098652.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA