Lebensdaten
1846 – 1924
Geburtsort
Temeswar
Sterbeort
Brünn
Beruf/Funktion
Maschinenbauer
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 117624128 | OGND | VIAF: 27853248
Namensvarianten
  • Musil, Alfred (bis 1918)
  • Musil, Alfred Edler von
  • Musil, Alfred (bis 1918)
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Zitierweise

Musil, Alfred Edler von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117624128.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias (1806–89), Dr. med., Rgt.arzt in Salzburg, T. u. Graz, zuletzt Landwirt, S d. Kleinbauern Franz;
    M Aloisia (1814–93), T d. Hptm.-Rechnungsführers N. N. Haglauer in Salzburg;
    B Rudolf v. M. (* 1838, österr. Adel 1890), FML, Richard (* 1848), Obering. d. Österr. Staatseisenbahnen;
    Klagenfurt 1874 Hermine (1853–1924), T d. Franz Xaver Bergauer (1805–86), kaiserl. Rat u. Betriebs-Oberinsp. in Linz, Erbauer d. Pferdebahn v. Linz nach Budweis, u. d. Emmeline Böhm (1820–1905) aus Horowitz;
    1 S Robert (s. 2), 1 T; Verwandter Alois (s. 3).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Landes-Oberrealschule in Graz studierte M. 1865-67 an der dortigen TH Maschinenbau. Danach ging er als Konstrukteur in die Maschinenfabrik der Friedrich-Wilhelmshütte nach Troisdorf/Rhein. 1869-72 war er Assistent am Lehrstuhl für Maschinenbau an der TH Wien und hielt Vorlesungen und Übungen für den Höheren Artillerie-Kurs ab. Während einer einjährigen Tätigkeit als technischer Inspektor der Dampfkessel-Untersuchungs-Gesellschaft für Mähren und Schlesien erfand M. zwar eine Dampfmaschinen-Steuerung, erkannte aber auch, daß das technische Konzept der Verbrennungskraftmaschine zukunftsträchtiger war. Er hielt diese für das Kleingewerbe und in der Landwirtschaft für brauchbarer. Als Oberingenieur und erster Maschinen-Konstrukteur der Hüttenberger Eisenwerks-Gesellschaft in Klagenfurt 1873-81 veröffentlichte M. 1875 seinen ersten Aufsatz zu diesem Thema. Er verglich darin die Kreisprozesse der Dampf- und Gasmaschine mit den Leucht- und Gichtgasmaschinen, den Erdöl- und Spiritus-Motoren, ihre verwertbaren Brennstoffarten und Wirkungsgrade. So wurde M. zum ersten deutschsprachigen Autor über das allgemeine Gebiet der Verbrennungskraftmaschinen vor Rudolf Schöttler (1882) und Ernst Körting (1886/87) und bereitete so den Weg für die günstige Aufnahme des Ölmotors. 1879 und 1886 erhielt er österr. Privilegien auf Verbrennungsmotoren für das Kleingewerbe. Auf Reisen nach Westfalen, Frankreich, Belgien und England studierte er die Einrichtung der Bessemer-Hütten und der führenden Maschinenbau-Betriebe. 1878 entsandte ihn der k. k. Handelsminister als offiziellen Berichterstatter zur Weltausstellung nach Paris. Danach beauftragte ihn das Ministerium für Kultus und Unterricht mit einer Studienreise nach Remscheid, Solingen, Iserlohn, Dresden, Berlin, Hamburg und Bremen.

    Nach einem Direktorat an der maschinengewerblichen Fachschule in Komotau 1881/82 berief ihn die k. k. Vereinigte Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlindustrie als Direktor nach Steyr. Hier richtete er eine Lehrwerkstatt ein und veranstaltete 1884 eine Industrie-, Forst- und elektrotechnische Ausstellung. Nach erfolglosen Bewerbungen um eine Professur für Maschinenbau an den Technischen Hochschulen Wien und Graz gelangte M. 1890 an die Deutsche TH Brünn, wo er als Ordinarius für Theoretische Maschinenlehre und Maschinenbau eine vielfältige Tätigkeit entfaltete (1894-96 Dekan der Maschinenbau-Fakultät, 1897/98 und 1905/06 Rektor). Er arbeitete in Prüfungskommissionen, als beeidigter Sachverständiger im Brünner Landesgericht, 1901 auch als Ratsmitglied des Österr. Patentgerichtshofes und des Kuratoriums der Versuchsanstalt für Kraftfahrzeuge in Wien. So bescheinigte M. 1906 dem Viertakt-Ölmotor mit offener Düse von Otto Lietzenmayer einen geringeren Verbrauch als Diesels Motor mit gesteuerter Düse und trug damit maßgeblich zu der Entscheidung über den aussichtsreichsten Motor des 20. Jh. bei. 1917 emeritiert, lehrte M. bis zu seinem Tode weiter in den Fächern Maschinenelemente und Konstruieren.|

  • Auszeichnungen

    Franz Joseph-Orden (1889);
    Hofrat (1908).

  • Werke

    u. a. Die Motoren f. d. Kleingewerbe mit Berücksichtigung d. Verhältnisse v. Klagenfurt, 1875;
    Die Motoren f. d. Kleingewerbe, 1878, ³1897;
    Theorie d. Schwungräder u. Regulatoren, Theorie d. Wassermotoren, Skizzen e. Dampfmaschinentheorie, alle 1887 (ungedr.);
    Wärmemotoren, 1899;
    Grundlagen d. Theorie u. d. Baues d. Wärmekraftmaschinen, 1902;
    Bau d. Dampfturbinen, 1904;
    Die Parsons-Dampfturbine, 1905;
    Gesch. d. Entwicklung d. Wärmekraftmaschinen, 1906. – Österr. Privilegien: 23/708 v. 1873 (Dampfmaschinen-Steuerung), 29/713 v. 1879 (Motor f. d. Kleingewerbe mit Luft- u. Wasserdampfbetrieb), 36/1237 v. 1886 (Kleingewerbe-Motor mit rotierendem Dampferzeuger).

  • Quellen

    Qu. Akten d. Österr. Ministerien d. Innern, d. Cultus u. Unterrichts 1887, 1889, 1917; Österr. StA/Allgem. Verw.archiv, 1908.

  • Literatur

    A. v. Ihering, Die Gasmaschinen, II, ³1909, S. 440-53;
    Tagesbote Brünn, Nr. 456 v. 2.10.1924;
    |K. Corino, Robert Musil, 1988 (P);
    P. Otto, Techn. Lit.-Kal., 1918;
    Pogg. IV-VI;
    ÖBL. – Mitt. v. Prof. L. Mikoletzky.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Musil, Alfred Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117624128.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA