Lebensdaten
1833 – 1904
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Eberswalde
Beruf/Funktion
Meteorologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117609943 | OGND | VIAF: 37698206
Namensvarianten
  • Müttrich, Anton
  • Muettrich, Anton
  • Müttrich, Anton
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Zitierweise

Müttrich, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117609943.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann August (1799–1898), Oberlehrer am Altstädt. Gymnasium in K. (s. Pogg. II);
    M Juliane Eleonore Antonia Ohlert aus K.;
    1863 Franziska (1834?-1901) aus Stargard, T d. Theodor v. Knoblauch (1798–1872), auf Prantlack, Oberstlt. u. Kommandeur d. Gendarmeriebrigade in K., u. d. Charlotte Wolf (1806–62); kinderlos.

  • Biographie

    M. studierte in Königsberg bei F. J. Richelot, L. O. Hesse und E. Luther Mathematik sowie bei Franz Neumann Physik und Mineralogie. 1857 erwarb er die Lehrbefähigung für Gymnasien und war seit 1858 am Altstädtischen Gymnasium in Königsberg tätig. 1863 promovierte er bei Neumann mit einer Arbeit über die Temperaturabhängigkeit der optischen Konstanten von Natriumtartrat, wobei er an Untersuchungen von Neumann, A. Beer und F. Rudberg anknüpfte. 1866 übernahm M. eine Lehrerstelle für Physik und Mathematik am Kneiphöfischen Gymnasium in Königsberg, 1872 am Johannes-Gymnasium in Breslau. 1873 wurde er Professor der Mathematik an der Forstakademie in Eberswalde, 1874 Dirigent der „Meteorologischen Abtheilung des forstlichen Versuchswesens in Preußen“, die er bis 1896/97 leitete. Ferner unterrichtete er dort auch Physik und Meteorologie.

    Die Abteilung befaßte sich mit der Ermittlung und dem Vergleich meteorologischer Daten auf eng benachbarten Meßstationen im Walde und auf freiem Feld, um den Einfluß des Waldes auf klimatische Faktoren zu untersuchen. Damit sollte die seit dem Altertum kontrovers diskutierte, sog. „Waldklimafrage“ (in Deutschland erst seit 1855 durch H. Krutzsch und E. Ebermayer) beantwortet werden. Die Beobachtungen Ebermayers führten nach ihrer Veröffentlichung 1873 zur Errichtung von|insgesamt 16 Stationen in verschiedenen deutschen Ländern. Die dort bis 1896 nach einheitlichen Normen durchgeführten Beobachtungen ergaben, daß in Wäldern die Temperatur im Durchschnitt um 0,7-0,8º C niedriger ist als im freien Feld, die relative Luftfeuchtigkeit bis zu 20% höher liegt und die Verdunstung um bis zu 90% herabgesetzt ist. Damit war die wichtige Ausgleichsfunktion des Waldes für das Mikroklima eindeutig erwiesen. Die Zusammenfassung und Auswertung der Daten erfolgte durch M. und seine Mitarbeiter. Seit 1899 befaßte sich M. im Auftrage des 1892 gegründeten „Internationalen Verbandes forstlicher Versuchsanstalten“ mit der Ermittlung des Einflusses des Waldes auf die Niederschlagsmengen (u. a. Einrichtung von Regenmeßfeldern in fünf deutschen Provinzen, 1899–1901), ohne daß die Fernwirkung des Waldes auf klimatische Parameter dadurch hätte geklärt werden können. M. war maßgeblich an der Vereinheitlichung der Beobachtungsrichtlinien für forstlich-meteorologische Stationen in Deutschland im Jahr 1879 beteiligt und gab 1877-99 deren „Jahresbericht“ und 1875-97 deren „Beobachtungs-Ergebnisse“ heraus.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat (1898).

  • Werke

    Weitere W Quid valeat temperatura ad variandos constantes opticos tartari natronati, Diss. Königsberg 1863 (mit Lebenslauf);
    Beobachtungen d. Erdbodentemperatur auf d. forstl.-meteorolog. Stationen in Preußen, Braunschweig u. Elsaß-Lothringen, in: FS f. d. 50j. Jubelfeier d. Forstak. Eberswalde, 1880, S. 146-78.

  • Literatur

    A. Schwappach, Gesch. d. forstl. Versuchswesens in Preußen, 1904;
    Leipziger Ill. Ztg. v. 29.12.1904, S. 999;
    Zs. f. Forst- u. Jagdwesen 37, 1905, S. 6-11 (W);
    Geographen-Kal. III, 1905/06, S. 195 f;
    E. Schwartz, 120 J. forstl. Versuchswesen in Eberswalde, 1990 (W, P);
    Pogg. III-V;
    BJ X, Tl.;
    Altpr. Biogr. II.

  • Autor/in

    Hans-Joachim Ilgauds
  • Zitierweise

    Ilgauds, Hans-Joachim, "Müttrich, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 564-565 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117609943.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA