Lebensdaten
1851 – 1925
Geburtsort
Schweidnitz (Niederschlesien)
Sterbeort
Potsdam
Beruf/Funktion
Astronom ; Astrophysiker ; Direktor des Astro-Physikalischen Observatoriums in Potsdam
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117588482 | OGND | VIAF: 57396222
Namensvarianten
  • Müller, Gustav
  • Müller, Gustav
  • Mueller, Gustavus
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Zitierweise

Müller, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117588482.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Friedrich (1819–57) aus Lähn Kr. Löwenberg, Kaufm. in Sch.;
    M Laura Eugenie Fischer (1820-78) aus Oels (Niederschlesien), T e. Arztes;
    1) 1880 Luise ( 1885), T d. Gustav Friedrich Wilhelm Spörer (1822–95), Astrophysiker (s. Pogg. II-III), 2) 1887 Lina Eulefeld ( 1891), 3) 1892 Johanna (1863–1945), T d. Christian Schulteß u. d. Auguste Schildt;
    2 S, 1 T aus 1), Gertrud ( Gustav Eberhard, * 1867, Prof. d. Astronomie in P., s. Pogg. V-VI), 1 T aus 2), 3 S aus 3), u. a. Rolf (s. 2);
    N Käthe (1881–1976, Hans Ludendorff, 1873–1943, Astronom, s. NDB 15, L);
    E Wolfram Eberhard (1909–89), Prof. f. Sinol. u. Soziol. in Berkeley (Kalifornien) (s. Who's who in America, 1974/75; Kürschner, Gel.-Kal. 1966–92).

  • Biographie

    Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Schweidnitz 1870 studierte M. Mathematik und Physik in Leipzig und seit 1872 in Berlin mit dem Ziel, das Lehrer-Staatsexamen abzulegen. Wilhelm Foerster weckte sein Interesse für die Astronomie, das den weiteren Lebensweg prägte. Nach Beendigung seiner Studien arbeitete M. als Assistent bei Arthur v. Auwers sowie Hermann Carl Vogel; letzterer stellte ihn nach Inbetriebnahme des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam als wissenschaftlichen Hilfsarbeiter ein. 1877 promovierte M. mit der Dissertation „Untersuchungen über Mikrometerschrauben“. Seine besondere Vorliebe galt der Astrophotometrie, die er zunächst allein auf die Planeten anwandte. Als Assistent Vogels beteiligte er sich auch an dessen spektroskopischer Durchmusterung der Sterne bis zur Größe 7.m5 in der Zone–1° bis–20° Deklination. M. war Teilnehmer der Potsdamer Expedition zur Beobachtung des Venusdurchgangs nach Hartford (Connecticut, USA) im Jahr 1882. Später wirkte er auch bei anderen Expeditionen leitend mit, so 1887 nach Rußland und 1900 nach Portugal zur Beobachtung totaler Sonnenfinsternisse. 1882 wurde M. zum Obervator, 1888 zum Hauptobservator ernannt. 1896-1904 war er Schriftführer der Astronomischen Gesellschaft. Nach dem Tod Karl Schwarzschilds (1916) wurde er trotz seines Alters noch für vier Jahre Direktor des Observatoriums Potsdam.

    Zu den bleibenden wissenschaftlichen Leistungen M.s gehört die in 20jähriger Beobachtungsarbeit gemeinsam mit P. Kempf durchgeführte „Photometrische Durchmusterung des nördlichen Himmels“ (Potsdamer Durchmusterung), die 1894-1907 erschien. Sie enthält die bis dahin genauesten Helligkeitsangaben von mehr als 14 000 Sternen. Später erweiterte er das Projekt noch um die schwächeren Sterne der „Bonner Durchmusterung“, kam jedoch mit diesem Vorhaben nicht zum Abschluß. 1897 faßte M. den Wissensstand auf dem Gebiet der Astrophotometrie in der Monographie „Die Photometrie der Gestirne“ zusammen. Zu den wichtigen Projekten der modernen Astronomie gehört auch das auf seine Anregung zurückgehende Werk „Geschichte und Literatur des Lichtwechsels der Veränderlichen Sterne“ (GuL, 3 Bde., 1918–22), das von der Astronomischen Gesellschaft unterstützt wurde und alle bis dahin bekannten Daten über Veränderliche Sterne zusammenfassen sollte.|

  • Auszeichnungen

    Prof.titel (1891);
    Geh. Reg.rat (1906);
    Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1918).

  • Werke

    Photometrie d. Gestirne, 1897;
    Photometr. Durchmusterung d. nördl. Himmels, in: Publikationen d. Astrophysikal. Observatoriums Potsdam Nr. 31, 1894, Nr. 43, 1899, Nr. 44, 1903, Nr. 51, 1906, Nr. 52, 1907.

  • Literatur

    H. Ludendorff, G. M., in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 60, 1925, S. 158-77 (W-Verz., P);
    P. Guthnick, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1926, S. 99-102;
    Pogg. IV-VI;
    DSB.

  • Autor/in

    Dieter B. Herrmann
  • Zitierweise

    Herrmann, Dieter B., "Müller, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 335-336 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117588482.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA