Lebensdaten
1778 – 1842
Geburtsort
Heidelberg
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
bayerischer Politiker ; Diplomat
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117027111 | OGND | VIAF: 10612301
Namensvarianten
  • Mieg, Arnold (bis 1812)
  • Mieg, Arnold Ritter von (seit 1812)
  • mieg, arnold ritter von
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Zitierweise

Mieg, Arnold Ritter von (seit 1812), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117027111.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Benedikt Friedrich Albert v. M. (Reichsadel 1792, 1755-1829), S d. Abraham Arnold M. (1718-80, beide s. Fam.art.);
    M Carolina Söldner;
    Schw Antonie (1783–1856), Josefine (1793–1828), beide s. Einl.;
    Wien 1806 Elise (1784–1845), T d. Joseph Anton Segalla v. Kornfeld, Gutsbes. in Roveredo, u. d. Therese Nicolo della Casa Bianca;
    2 T, u. a. Caroline Therese Magdalene (1807–88, Friedrich August Stüler, 1800–65, Architekt, s. ADB 36; ThB); Verwandter Johann Friedrich (s. 1).

  • Biographie

    Philosophische und juristische Hochschulstudien, u. a. in seiner Vaterstadt Heidelberg, bereiteten M. auf die diplomatische Laufbahn vor, die er als Gehilfe des pfalz-zweibrück. Gesandten beim Rastatter Kongreß, Aloys Gf. v. Rechberg, begann. Die Regierungsübernahme des Herzogs von Zweibrücken 1799 in München führte M. zunächst auf den Posten eines Legationssekretärs bei der bayer. Gesandtschaft in Wien. 1806 wechselte er als|Gubernialrat in das neu errichtete Generalkommissariat des Innkreises, wo er bis zum Kanzleidirektor aufstieg. 1810 Kanzleidirektor in Salzburg, 1816 Regierungsdirektor in Würzburg, kehrte er 1823 für kurze Zeit als Ministerialrat beim Innenministerium nach München zurück, um 1826 die Stelle des Generalkommissärs des Rezatkreises in Ansbach zu übernehmen. Die Berufung zum Verweser des Finanzministeriums als Nachfolger von Joseph Ludwig Gf. v. Armansperg zu Beginn des Jahrs 1832 bedeutete den Höhepunkt der politischen Karriere M.s.

    Im Februar 1833 reiste M. im Auftrag der Königreiche Bayern und Württemberg nach Berlin, um über den Beitritt des süddeutschen zum preufl.-hess. Zollverein zu verhandeln. Der schnelle und erfolgreiche Abschluß des Vertrages bereits im März 1833 geht im wesentlichen auf seine geschickte Verhandlungsführung zurück. Im Interesse der Mittelstaaten verfocht M. das Prinzip der Gleichberechtigung aller Mitglieder des Zollvereins und sorgte für die Festschreibung des Rechtes jedes Einzelstaates, selbständig Handelsverträge abschließen zu können. Dagegen überschritt er seine Instruktionen eigenmächtig, als er die provisorische Einführung des preuß. Zolltarifs im Süden noch vor dem Inkrafttreten des Vertrages zugestand. Dieses Vorgehen trübte das gute Verhältnis des Ministers zu Kg. Ludwig I., der eine Rücknahme der Konzession verlangte. M. trat daraufhin im April 1833 vom Ministeramt zurück und ging als bayer. Gesandter an den Bundestag nach Frankfurt. Bis zu seinem Tode bekleidete er diese Position, wobei weitere diplomatische Missionen hinzutraten. Die Verstimmung Kg. Ludwigs, der offensichtlich wenig geneigt war, auf die Fähigkeiten M.s zu verzichten, hielt nach dem Rücktritt nicht lange an: Bereits im Januar 1834 sandte er M. als bayer. Bevollmächtigten zu den Wiener Ministerkonferenzen, wo dieser erfolgreich Metternichs Plänen zur Einrichtung eines Bundesgerichtes sowie der Aufstellung des Grundsatzes, Bundesrecht gehe vor Landesrecht, entgegenarbeitete. Noch 1836 begleitete M. Kg. Ludwig auf seiner Reise nach Griechenland.

    M., der schon 1812 in den erblichen Ritterstand erhoben wurde, darf nicht nur als „ein trefflicher Beamter von großer Sachkenntnis und seltener Arbeitskraft“ gelten, sondern ebenso als „gütig und liebenswürdig, hochgebildet, von feinen gewinnenden Formen“ (Treitschke), wovon die von ihm überlieferten Briefe eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Seinen kirchengeschichtlichen Studien entsprang eine umfangreiche und bedeutende Sammlung von Porträtkupferstichen des 16. bis 18. Jh. mit eigenhändigen biographischen Notizen, die er der Bayer. Staatsbibliothek hinterließ.

  • Werke

    Anrede am 26ten May 1821 b. Legung d. Grundsteins zu d. von d. Herrn Gf. Franz Erwin v. Schönborn errichteten Denksäule b. Gaibach, 1821;
    Zum Andenken an Georg Frhr. v. Stengel, 1824 (anonym). – Teilnachlaß: Briefe, Kupferstiche (München, Bayer. Staatsbibl.).

  • Literatur

    Augsburger Allg. Ztg. v. 12.1.1842, S. 92 f.;
    A. Jäger, Zur Vorgesch. d. J. 1809 in Tirol, in: SB d. kaiserl. Ak. d. Wiss. zu Wien, phil.-philol. Kl. 8, 1852, S. 240-74, bes. 241-44;
    H. v. Treitschke, Dt. Gesch. im 19. Jh., IV, 1889, Neudr. 1927, S. 358-61;
    M. Doeberl, Bayern u. d. wirtsch. Einigung Dtld.s, 1915, S. 54-58, 111 f. (geheime Instruktion Ludwigs I. f. M. v. 20.1.1833);
    K. v. Eisenhart-Rothe u. A. Ritthaler (Hrsg.), Vorgesch. u. Begründung d. dt. Zollver. 1815–34, Akten d. Staaten d. Dt. Bundes u. d. europ. Mächte III, 1934, S. 417 f., 704-13 (offene Instruktion Ludwigs I. für M. v. 17.1.1833;
    Immediatberr. M.s an Ludwig I. v. 10. u. 26.2.1833);
    W. O. Henderson. The Zollverein, ³1968, S. 92 f.;
    H. Gollwitzer, Ludwig I. v. Bayern, 1986, S. 307-13;
    Schärl.

  • Autor/in

    Thomas Brechenmacher
  • Zitierweise

    Brechenmacher, Thomas, "Mieg, Arnold Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 470-471 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117027111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA