Lebensdaten
1910 – 1961
Geburtsort
Jerxheim (Niedersachsen)
Sterbeort
Hagen
Beruf/Funktion
General der Waffen-SS
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118581910 | OGND | VIAF: 120700426
Namensvarianten
  • Panzermeyer (genannt)
  • Meyer, Kurt
  • Panzermeyer (genannt)
  • mehr

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Zitierweise

Meyer, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118581910.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto Erich August (1891–1929), Fabrikarbeiter, S d. Heinrich August gen. Karl (1865–1912), Arbeiter u. Hausschlachter, u. d. Dorothea Sophie Elisabeth Blume (1862–1911);
    M Alma Alwine Anna (1892–1982), Fabrikarbeiterin, später Hebamme, T d. Maurers Heinrich Friedrich Andreas Weihe (1854–1919) u. d. Magdalena Friederike Auguste Bauer (1856–1946);
    Ziemendorf (Altmark) 1934 Käthe (* 1911), T d. Fritz Bohlmann (1876–1957), Bauer u. Gastwirt in Schrampe b. Arendsee (Altmark), u. d. Minna Born (1890–1983);
    1 S, 4 T.

  • Biographie

    Nach Beendigung der kaufmännischen Lehre 1925-28 in Minden arbeitete M. im Braunkohlebergbau, wo er als Sprecher der Arbeiterschaft auftrat und soziale Verbesserungen erwirkte. 1929 trat er in die Landespolizei von Mecklenburg-Schwerin ein. Bereits 1925 hatte sich M. der Hitlerjugend angeschlossen, trat 1930 in die NSDAP ein und wurde am 1.10.1931 Mitglied der SS. 1934 wechselte er zur SS-Verfügungstruppe (Leibstandarte Adolf Hitler) als Untersturmführer über. Bei Kriegsbeginn Hauptsturmführer, trug M. am Ende des Polenfeldzuges beide Eisernen Kreuze und das Verwundetenabzeichen. Im Westfeldzug war er Kommandeur der Aufklärungsabteilung. 1941 erhielt er in Griechenland das Ritterkreuz für die Eroberung des Klissura-Passes und den Übergang über den Golf von Patras. In Rußland wurde ihm als Obersturmbannführer das Eichenlaub für eine Reihe von verwegenen Angriffsunternehmungen in der Ukraine und auf der Krim verliehen. Bei der Aufstellung der 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ wirkte M., nun Regimentskommandeur (Standartenführer) eines Panzergrenadierregiments, entscheidend bei der Ausbildung dieser Division mit, die 1944 in der Normandie kämpfte. Nach dem Tod des ersten Divisionskommandeurs Witt wurde er dessen Nachfolger und SS-Brigadeführer (Generalmajor), mit 33 Jahren der jüngste General der deutschen Wehrmacht. Es gelang ihm immer wieder, die weit überlegenen Alliierten aufzuhalten. Deswegen erhielt er am 27.8.1944 das Eichenlaub mit Schwertern. Auf dem Rückzug geriet er in Belgien in engl. Gefangenschaft.

    In der Normandie war eine Anzahl kanad. Gefangener ermordet worden (z. T. als Repressalie für die Ermordung Deutscher), wofür M. als Divisionskommandeur verantwortlich gemacht wurde; am 10.12.1945 wurde er vor ein kanad. Kriegsgericht gestellt unter Vorsitz seines Gegners in der Normandie, Generalmajor Harry Foster. Zwar wurde M. von der Anklage, den Befehl zur Ermordung gegeben zu haben, freigesprochen, doch als verantwortlicher Kommandeur trotzdem zum|Tode verurteilt. Foster setzte sich aber, wie auch der Bischof von Münster, Clemens Gf. v. Galen, für M. ein. Deshalb wurde dieser zu lebenslänglicher Haft begnadigt, die er zunächst im kanad. Zuchthaus Dorchester verbüßte. Zur Zeit des „kalten Krieges“ wurde M. aus dem Gefängnis geholt, um in kanad. Uniform kanad. Offiziere über die Verteidigung Kanadas gegen eine sowjet. Invasion zu beraten. 1951 wurde er ins Zuchthaus Werl in Deutschland verlegt und, nach einem Besuch Adenauers, 1954 wegen guter Führung entlassen. M. wurde Vertreter einer Brauerei in Hagen und Sprecher der Hiag (Verband der ehemaligen Soldaten der Waffen-SS). Vergeblich bemühte er sich, die Gleichberechtigung seiner Kameraden mit der übrigen Wehrmacht zu. – M. war ein charismatischer Truppenführer, dem es gelang, die Menschen seiner Umgebung für sich einzunehmen. Dies gilt nicht nur für die ihm untergebenen Soldaten, sondern auch für Vorgesetzte sowie für gegnerische Offiziere.

  • Werke

    Grenadiere, 1957, ⁸1983 (P).

  • Literatur

    B. J. S. MacDonald, The Trial of K. M., 1954 (P);
    E.-G. Krätschmer, Die Ritterkreuzträger d. Waffen-SS, 1957, S. 30 ff.;
    H. Möller-Witten, Mit d. Eichenlaub z. Ritterkreuz, 1962, S. 149-65 (P);
    G. H. Stein, Gesch. d. Waffen-SS, 1967;
    Hubert Meyer, Kriegsgesch. d. 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“, 2 Bde., 1982 (P);
    G. Williamson, The Iron Gross, A History 1813-1957, 1984, S. 128-30 (P);
    N. v. Preradovich, Die Generale d. Waffen-SS, 1985, S. 178 f.;
    T. Foster, Meeting of Generals, ²1986 (P);
    B. Quarrie, Hitler's Teutonic Knights, SS Panzers in Action, 1986, S. 128 ff. (P);
    C. W. H. Luther, Blood and Honour, The History of the 12th SS Panzer Division „Hitler Youth“ 1933-1945, 1987 (P);
    H. Reinecker, Ein Zeitber. unter Zuhilfenahme d. eigenen Lebenslaufs, 1990, S. 151 f.

  • Autor/in

    Götz Eberbach
  • Zitierweise

    Eberbach, Götz, "Meyer, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 362-363 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118581910.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA