Lebensdaten
1856 – 1939
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Bensheim/Bergstraße
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138106207 | OGND | VIAF: 88169251
Namensvarianten
  • Merling, Georg

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Zitierweise

Merling, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138106207.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1825–84), Hilfslehrer an d. Artillerie- u. Ing.schule in Berlin, seit 1871 Provinzialtelegraphendir. in Hannover;
    M Auguste Arnold;
    Marburg 1886 Amalie Peppler (1864–1951);
    1 T.

  • Biographie

    M. studierte an der TH Hannover Chemie und wurde 1882 an der Univ. Marburg mit der Arbeit „Beiträge zur Kenntnis des Tropins“ zum Dr. phil. promoviert. 1882-86 war er zunächst bei Th. Zincke in Marburg und dann bei K. Kraut in Hannover als Assistent tätig. Gemeinsam mit Kraut setzte er seine Arbeiten über die Atropa- und Tropasäure fort, erhielt aus dem Atropin das Tropin und legte mit seiner Tropinformel die Grundlage für die später durch R. Willstätters klassische Tropinsynthese bewiesene Struktur des Atropins. Nach Jahren der Praxis, die M. 1886-90 in Manchester und bei den Farbwerken Hoechst (damals Meister, Lucius & Brüning) verbrachte, kehrte er nach Hannover zurück, wo er sich 1891 nach einem weiteren Assistentenjahr mit einer Arbeit „Über Pyrrolidin und Piperidinbasen aus ungesättigten Basen der Fettreihe und Umwandlung der Piperidinbasen in Pyrrolidinbasen“ habilitierte. Als Privatdozent für analytische Chemie trug M bis 1893 an der TH Hannover organische Chemie vor. Er war anschließend bis zu Krauts Emeritierung 1894 als Professor tätig. Dann siedelte er nach München über, um bei A. v. Baeyer zu arbeiten. Bereits 1895 ging M. nach Berlin, wo er bis 1897 bei der Chemischen Fabrik vorm. E. Schering in leitender Stellung tätig war. Hier entwickelte er 1896 den Cocainersatzstoff Eucain A und bald danach das ungiftigere Eucain B, welches auch weniger Nebenwirkungen besaß. Noch bis zum Jahre 1939 war das Eucain B als Lokalanästhetikum im Handel. 1898 ging M. erneut zu den Farbwerken Hoechst, wo er bis 1906 blieb und sich u. a. mit der Isolierung isomerer Veilchenriechstoffe (Jonon, Iron u. a.) befaßte. Zwei weitere Jahre arbeitete er dann bei der Firma Schimmel & Co. in Miltitz b. Leipzig, beschäftigte sich hier mit der Synthese des Moschusriechstoffes und wechselte 1909 zu den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. nach Leverkusen über. Dort arbeitete er gemeinsam mit Fritz Hofmann auf dem Gebiet der Chemie des künstlichen Kautschuks. Von besonderer Bedeutung war bei diesen Arbeiten seine Isoprensynthese aus Acetylen und Aceton. 1922 trat M. in den Ruhestand. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in der Nähe von Toterow und dann in Bensheim an der Bergstraße. Viele seiner Arbeiten hat M. in Patentschriften niedergelegt, ein Teil von ihnen erschien in den Annalen der Chemie sowie in den Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Hannover 1926).

  • Literatur

    A. Skita, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 72, 1939, S. 77-88 (W-Verz., P);
    Catalogus Professorum 1831-1981, FS z. 150j. Bestehen d. Univ. Hannover II, 1981, S. 194 (P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Merling, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138106207.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA