Lebensdaten
1881 – 1945
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Stolpen bei Dresden
Beruf/Funktion
Germanist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116903651 | OGND | VIAF: 17237873
Namensvarianten
  • Merker, Paul
  • Merker, Ernst Paul

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Zitierweise

Merker, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116903651.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1843–1919) aus Mohorn b. Wilsdruff, Schuldir. in D., S d. Gottlob, Gutsbes. zu Reinsberg, u. d. Juliane Wilhelmine Schumann (* 1814);
    M Helene Hancke;
    1911 Erna (1887–1967), Germanistin, T d. Kaufm. Robert Müller u. d. Frida Hermann;
    1 S.

  • Biographie

    M. studierte Sanskrit, klassische und deutsche Philologie sowie Literaturgeschichte in Leipzig, Heidelberg und Berlin (u. a. bei Eduard Sievers und Albert Köster). Er promovierte mit „Studien zur neuhochdeutschen Legendendichtung“ (1906) zum Dr. phil. und mit einer Arbeit über „Das Strafrecht der altisländ. Grágás“ (1908) zum Dr. iur. Nach seiner Habilitation (Simon Lemnius, Ein Humanistenleben, 1908) lehrte M. in Leipzig (ao. Prof. 1917) und folgte 1921 einem Ruf auf ein neueingerichtetes neugermanistisches Ordinariat am Nordischen Institut in Greifswald. Humanismus und nordische Literaturgeschichte bilden zwei wesentliche Bezugspunkte für M.s wissenschaftliches Werk, denen andere zur Seite treten. Schon die Antrittsvorlesung zum Leipziger Extraordinariat über „Neue Aufgaben der Literaturgeschichte“ (in erweiterter Fassung erschienen 1921) formuliert als Programm, stiefmütterlich behandelte Bereiche wie die mittel- und neulat. Literatur Deutschlands, die fläm.-holländ. und neuskandinav. Literatur ins Licht der Forschung zu rücken, aber auch durch literatur-soziologische Betrachtungsweise methodisches Neuland zu eröffnen. M.s in einem Forschungsbericht (Neuere dt. Literaturgesch., 1922) weitergeführte Konzeption, die Ansätze Wilhelm Scherers aufgriff, zielte darauf, deutsche Literaturgeschichte als Einheit verschiedener Zeiten und Epochen sowie sich mehr und mehr unterscheidender Sprachräume zu erfassen. Das „Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte“, das M. zusammen mit Wolfgang Stammler herausgab (1925-31), nimmt daher konsequent und erstmalig eine sach- und formgeschichtliche|Zusammenschau literarischer Vielfalt vor. Mit seiner Hinwendung zum Jungen Deutschland, zur schles. Theatergeschichte und zur Beziehung zwischen deutscher und nordischer Romantik eröffnete M., der 1928 einem Ruf an das Deutsche Institut nach Breslau gefolgt war, weitere Perspektiven. Gastprofessuren u. a. an der Columbia University in New York (1931) und die Ernennung zum auswärtigen Mitglied der Budapester Akademie der Wissenschaften (1930) bezeugen internationale Anerkennung. Die „Zeitschrift für deutsche Philologie“, die er von Nr. 51, 1926, bis Nr. 69, 1944/45, herausgab (bis 1942 ebenfalls mit Stammler), brachte nicht nur neuere Literaturgeschichte zur Geltung, sondern konnte sich dank der Unbeirrbarkeit M.s, der weiterhin über verfemte Dichter las und mißliebigen Studenten und Dozenten gegenüber loyal blieb, auch von der Staatsideologie weitgehend freihalten.

  • Werke

    Weitere W u. a. Murnerstudien, 1917;
    Ref. u. Lit., 1918;
    Der Verfasser d. Eccius Dedolatus u. anderer Reformationsdialoge, 1923. – Hrsg.:
    Otto Ludwig, Sämtl. Werke II/III, 1912/14 (mit H. H. Borcherdt);
    Dt. Lyrik d. 17. Jh., 1913;
    Klopstocks Oden, 1913;
    Von Goethes dramat. Schaffen, 1917;
    Thomas Murners dt. Schrr., IX: Von d. großen Lutherischen Narren, 1918;
    Hans Sachs, Werke, 1920/21 (mit R. Buchwald);
    FS Gustav Ehrismann, 1925 (mit W. Stammler);
    Friedrich Schiller, Werke, 1928;
    Dt. Idyllendichtung, 1934.

  • Literatur

    W. Baumgart, W. Stammler, E. Merker, In Memoriam P. M., in: ZDP 70, 1947/48, S. 1-9 (Stammlers Text wieder in: ders., Kl. Schrr. z. Sprachgesch., 1954, S. 246-49);
    L. Magon, Die Gesch. d. Nord. Stud. u. d. Begründung d. Nord. Inst., in: FS z. 500-J.feier d. Univ. Greifswald II, 1956, S. 239-72, bes. S. 263 ff.;
    W. Besch u. H. Steinecke, Zur Gesch. d. Zs. f. dt. Philol., ebd., Register zu d. Bden. 1-100, 1988, S. 19-33, bes. S. 27;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1941.

  • Autor/in

    Christian Kiening
  • Zitierweise

    Kiening, Christian, "Merker, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 155-156 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116903651.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA