Lebensdaten
1801 – 1874
Geburtsort
Waldenburg (Schlesien)
Sterbeort
Mentone (Südfrankreich)
Beruf/Funktion
Tierzüchter ; preußischer Geheimer Kriegsrat
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116885939 | OGND | VIAF: 15131128
Namensvarianten
  • Mentzel, Oswald
  • Mentzel, E. O.
  • Mentzel, Ernst Oswald
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Mentzel, Oswald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116885939.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottlieb (1771–1802), Dr. med., Medizinalrat, Brunnenarzt in Altwasser u. W., S d. Benjamin Gottlieb (1734–71), Ratsadvokat u. Notar d. Stadt Breslau, u. d. Dorothea Hayn (1746–1815);
    M Caroline (1778–1849), T d. Weinhändlers Wolfgang Röll in W. u. d. Anna Catharina Dorothea Püschel;
    Stief-V (seit 1814) Johann Gottfried Elsner (1784–1869), Hauslehrer d. Fam. Mentzel, Landwirt (s. ADB VI);
    Groß-Ov Johann Gottfried (1724–71), Obersyndikus d. Stadt Breslau, Numismatiker;
    B Rudolph (s. 2), Wolfgang Menzel (s. 3);
    1826 Julie (1806–81), T d. Kaufm. Heinrich Hoffmann (1772–1808) in Eisenach u. d. Johanna Gan (1782–1808);
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach dem frühen Tod des Vaters auf dem Gut seiner Mutter aufgewachsen, kam M. dank des Interesses seiner Familie an der damals modernen „rationellen“ Landwirtschaft 1818 auf die von A. Thaer geleitete preuß. Akademische Lehranstalt des Landbaues in Möglin in der Mark Brandenburg. Dort blieb er bis 1820 und wurde ein bevorzugter Schüler Thaers. Von Möglin ging M. zur Fortsetzung seines landwirtschaftlichen Studiums an die Univ. Breslau, wo J. G. Elsner lehrte, der gleichfalls bei Thaer gewesen war und sich als Schafzüchter einen Namen gemacht hatte. Von Breslau holte Thaer 1821 M. als Sekretär, Rechnungs- und Geschäftsführer, dann auch als Schäferei-Inspektor nach Möglin zurück, wo er bald die Leitung der dortigen Merinozucht übernehmen und seine züchterische Begabung entwickeln konnte. So gelangte er auch als Sekretär des berühmten Wollkonvents 1833 nach Leipzig. Auf Anforderung des preuß. Innenministeriums hatte Thaer 1811 das „Handbuch für die feinwollige Schafszucht“ veröffentlicht, an das M. 1859 mit seinem „Handbuch der rationellen Schafzucht“ (³1892) anschloß. 1824 wurde M. wegen seiner züchterischen Qualifikation zum Administrator des neu zu errichtenden Remontedepots Friedrichsaue im Oderbruch berufen. 1829 folgte die Ernennung zum Direktor aller preuß. Remontedepots als Nachfolger des Landstallmeisters v. Burgsdorff in Trakehnen. Er sollte den Pferdebedarf der Armee, der vordem weitgehend durch Einfuhren aus dem Ausland gedeckt wurde, möglichst aus dem eigenen Remontierungswesen befriedigen. Das veranlaßte ihn, sich an der Diskussion über die Grundsätze der wissenschaftlichten Tierzucht zu beteiligen. Das Ergebnis der Arbeit zweier Jahrzehnte war der große Rechenschaftsbericht von 1845. Diesem folgte die Berufung in das Landesökonomiekollegium 1846 und die Ernennung zum preuß. Geh. Kriegsrat.

    Am nachhaltigsten wirkte M. durch die Herausgabe des ersten modernen Taschenbuchs für deutsche Landwirte, das seit 1848, zwar weiterentwickelt, aber in ungebrochener Tradition, in mehr als 4 Millionen Exemplaren erschienen ist.|

  • Auszeichnungen

    Roter Adlerorden (1846).

  • Werke

    Weitere Wu. a. Üb. d. Vollblutfrage, 1838;
    Die Remontierung d. Preuß. Armee u. ihre hist. Entwicklung u. jetzige Gestaltung, als Btr. z. Gesch. d. preuß. Mil.vfg., 1845, Nachtrag 1871;
    Prakt. Anleitung z. Tabakbau in d. nördl. Gebieten Dtld.s, 1856;
    Landwirtschaftl. Hilfs- u. Schreibkalender, seit 1. Jg. 1848 (bis 1853 mit A. v. Lengerke, 134. Jg. 1985);
    Joh. Gottlieb Koppe, e. Nekr., 1863;
    zahlr. Aufsätze in Zss.

  • Literatur

    H. Settegast, Die Individualpotenz u. d. Mentzel-Weckherlinsche Schule d. Rassen- u. Konstanztheorie, 1849;
    Th. Fontane, Denkmal Albrecht Thaers zu Berlin, 1860, S. 34-36;
    C. Fraas, Gesch. d. Landbau- u. Forstwiss., 1865, S. 320;
    M. Güntz, Hdb. d. landwirtschaftl. Lit. II, 1897, S. 269;
    W. Zorn, Die Gesch. d. Landwirtsch.-Wiss. in Schlesien, 1964, S. 20, 24;
    Paul Parey 1848-1972, Gesamtkat, 1972, S. 492.

  • Porträts

    Relief am Thaer-Denkmal v. Ch. D. Rauch u. Hagen, 1860 (Berlin), Abb. b. Fontane (s. L): Thiels Landwirtsch. Konversations-Lex., Suppl. I., 1875.

  • Autor/in

    Heinz Haushofer
  • Zitierweise

    Haushofer, Heinz, "Mentzel, Oswald" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 91 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116885939.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA