Lebensdaten
um 1450 – 1512 oder 1513
Geburtsort
Straßburg
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
Wundarzt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119238217 | OGND | VIAF: 66670059
Namensvarianten
  • Brunschwygk, Hieronymus
  • Braunschweig, Hieronymus
  • Salern, Hieronymus
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Zitierweise

Brunschwig, Hieronymus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119238217.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Aus dem Geschlechte der Saulern.

    B. studierte die Medizin in Bologna, Padua und Paris und übte dann seine Kunst im Elsaß, in Schwaben, Bayern, Franken und im Rheinland aus; schließlich ließ er sich dauernd in Straßburg nieder. Er war ein erfahrener Praktiker, der über die groben Verfahren Heinrich von Pfolspeundts hinaus zu feineren Methoden fortschritt. Gegenüber den klassischen und arabistischen Vorbildern wagte er gelegentliche Abweichungen. Vorbildlich wurden seine Behandlungsweisen der Schußwunden. Seine in deutscher und lateinischer Sprache abgefaßten Schriften fanden große Verbreitung. Sein Hauptwerk ist das „Buch der Cirurgia“ (1497, 1513, 1534, 1539, Faksimiledruck von G. Klein, 1911). Im gleichen Jahre erschien die „Anathomia ossium corporis humani“ (²1513). 1500 folgte ein „Liber pestilentialis“ (Straßburg), etwa um dieselbe Zeit „Thesaurus pauperum oder Hausapotheke“ (mehrere Neuausgaben in Frankfurt seit 1537). Schließlich verfaßte B. zwei deutsche Destillierbücher: „De simplicibus“ (Straßburg 1500 u. ö.) und „De compositis“ (Straßburg 1512 u. ö.).

  • Literatur

    ADB III (unter Brunschwygk);
    H. Fröhlich, in: Der Militärarzt, 1873, H. 15;
    ders., in: Dt. militärärztl. Zs., 1874;
    H. E. Sigerist, H. B., the book of Cyrurgia, Mailand 1923;
    A. Brunschwig, H. B. of Straßburg, in: Ann. of med. History, New Series 1, New York 1929, S. 640-44;
    K. W. Grabert, Die Nomina anatomica b. d. dt. Wundärzten H. B. u. H. v. Gersdorff, Diss. Leipzig 1943;
    J. Steudel, B.s Anatomie, in: Grenzgebiete d. Medizin I, 1948, S. 249 f.;
    BLÄ I (unter Braunschweig u. Brunschwig, L), Erg.-Bd., 1935 (W, L);
    K. Sudhoff, in: Vf.-Lex. d. MA I, Sp.304 f. (W, L).

  • Autor/in

    Gerhard Eis
  • Zitierweise

    Eis, Gerhard, "Brunschwig, Hieronymus" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 688 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119238217.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brunschwygk: Hieronymus B. (Braunschweig), aus dem Geschlechte der Salern, in Straßburg geboren, lebte daselbst gegen Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Wundarzt; über seine Lebensverhältnisse ist Genaueres nicht bekannt, eben so wenig über seine „Studien“ in Paris u. a. O., die er ohne Zweifel bei zunftmäßigen Wundärzten gemacht hat, zu denen er selbst gezählt werden muß. — B. eröffnet den Reigen der deutschen Chirurgen mit einer Abhandlung über die Chirurgie ("Dis ist das Buch der Cirurgia etc.“ Straßb. 1497 Fol. u. a.), zumeist nach arabischen und arabistischen Quellen (bes. Guido v. Chauliac), jedoch mit dem selbständigen Urtheil eines verständigen und erfahrenen Chirurgen; ganz neu und ihm eigenthümlich in derselben ist die Lehre von den Schußwunden. In einer andern Schrift ("Liber pestilentialis de venenis epidemic. Das Buch der Vergift der Pestilenz etc.“ Straßburg 1500 Fol.) behandelt er in populärer Weise die Lehre von den bösartigen Volkskrankheiten, mit specieller Berücksichtigung der Syphilis; außerdem hat B. mehrere theils pharmakologische, theils populär-med. Schriften (vgl. Haller, Bibl. pract. I. 476 und Möhsen, Beitr. zur Gesch. der Wissensch. in der Mark Brandenburg. Berl. 1783. S. 204) veröffentlicht, denen kein weiteres Interesse zukommt, als daß sie, wie die zuvor genannten, zu den ersten in deutscher Sprache geschriebenen medicinischen Schriften gehören.

  • Autor/in

    Aug. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Brunschwig, Hieronymus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 453 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119238217.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA