Lebensdaten
1603 – 1653
Geburtsort
Eichenhausen bei Bad Neustadt/Saale
Sterbeort
Forchheim
Beruf/Funktion
Bischof von Bamberg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118971328 | OGND | VIAF: 22941358
Namensvarianten
  • Melchior Otto von Bamberg
  • Voit von Salzburg, Melchior Otto
  • Melchior Otto Voit von Salzburg
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Zitierweise

Melchior Otto Voit von Salzburg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118971328.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ritterbürtigem, nach d. Salzburg b. Neustadt/Saale benanntem fränk. Geschl., otton. Linie;
    V Johann Wolf ( 1618), S d. Otto ( 1605), Amtmann in Mellrichstadt, u. d. Agathe v. Berlichingen;
    M Margarete (1572–1612). T d. Melchior Anark v. d. Tann (1533–1608), fuld. Amtmann zu Rockenstuhl, seit 1584 würzburg. Amtmann zu Bischofsheim v. d. Rhön, u. d. Agnes Schutzbar gen. Milchling;
    Om Hartmann v. d. Tann (1566–1647), Großprior d. Johanniter-Ordens u. Reichsfürst zu Heitersheim;
    B Johann Caspar ( 1635), Domherr in Würzburg;
    N Anna Margarethe (1638–74, Johann Friedrich v. Franckenstein, 1620-71, würzburg. Oberhofmarschall).

  • Biographie

    Seine kirchliche Laufbahn begann M. 1612 als Domizellar in Würzburg. Er studierte an den Universitäten Dillingen (1617/18) und Löwen (1623) Philosophie und Jurisprudenz, wurde in Würzburg 1627 Domkapitular, 1630 Landrichter des Hzgt. Franken; seit 1622 war er auch Domherr in Mainz, seit 1627 in Bamberg, wo er 1638 zum Dompropst und am 25.8.1642 zum Bischof gewählt wurde. Doch hat M. weder die Priester- noch die Bischofsweihe empfangen. Als Direktor des Fränk. Reichskreises und Landesherr wirkte er, beraten von seinem Kanzler Dr. Heinrich Mertloch und vertreten durch seinen Bevollmächtigten Cornelius Gobelius (Göbel), auf Teilnahme (ius suffragii) aller Reichsstände an den Friedensverhandlungen hin. Auf dem Westfäl. Friedenskongreß suchte er zusammen mit dem Würzburger Bischof Johann Philipp v. Schönborn trotz gelegentlicher Irritationen Kontakte zu Frankreich und den Beistand Kf. Maximilians von Bayern, dessen Initiativen er oft unterstützte. Sein Verhältnis zu Habsburg war wegen der Bamberger Besitzungen in Kärnten voller Spannungen und wurde wegen der kaiserlichen Religionspolitik von Mißtrauen bestimmt. Obwohl das Hochstift Bamberg im Krieg schwer gelitten hatte, errichtete er, ältere Bamberger Pläne zum Ziele führend, 1647 die (später zur Universität erweiterte) Academia Ottoniana mit zwei Fakultäten, die 1648 von Kaiser und Papst bestätigt wurde. Ihre Leitung und den Unterricht übertrug er den Jesuiten. 1648 begann er mit der barocken Umgestaltung des Domes, für die er bedeutende Künstler heranzog.

  • Literatur

    F. Wunder, Die Gesch. d. Stiftungen d. Fürstbischofs M. O., d. Kanzlers Joh. Reuß u. d. Ritter v. Schnappaufischen Geschwister, in: 13. Ber. … d.|hist. Ver. zu Bamberg, 1850, S. 1-59;
    Aus d. Stammbuchbll. e. Augsburgers in d. J. 1621–27, ebd. 19, 1856, S. 183-90;
    H. Weber, Bamberg im dreißigj. Krieg, ebd. 48, 1886, S. 1-132;
    J. Looshorn, Die Gesch. d. Bisthums Bamberg Vl, 1906, S. 367-422;
    F. Dreßler, Ein Bild d. Fürstbischofs M. O. V. v. S., in: Fränk. Bll. 9, 1957, S. 85 f. (P);
    J. Kist, Fürst- u. Erzbistum Bamberg, ³1962, S. 105-07 (P);
    H. Dietz, Die Pol. d. Hochstifts Bamberg am Ende d. Dreißigj. Krieges, 1968;
    Acta Pacis Westphalicae, bes. III A 4, 1, 1970;
    Oberfranken in d. Neuzeit bis z. Ende d. Alten Reiches, hrsg. v. E. Roth, 1984 (P);
    Von d. Academia Ottoniana z. Otto-Friedrich-Univ. Bamberg, Ausst.kat. Bamberg 1988 (P).

  • Porträts

    Ölgem. (v. H. Rottenhammer?) (Staatsbibl. Bamberg);
    Kupf. in: J. Salver, Imperialis Cathedralis Ecclesia Bambergensis in iconibus Episcoporum suorum S. R. I. Principum, 1717, Bl. 51.

  • Autor/in

    Alfred Wendehorst
  • Zitierweise

    Wendehorst, Alfred, "Melchior Otto Voit von Salzburg" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 6-7. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118971328.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA