Lebensdaten
1800 – 1833
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Dramatiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118657887 | OGND | VIAF: 69063984
Namensvarianten
  • Beer, Michel
  • Beer, Michael
  • Beer, Michel

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Zitierweise

Beer, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118657887.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob Herz Beer (1769–1825), Bankier;
    M Amalie Meyer;
    B Jakob Beer (Giacomo Meyerbeer, 1791–1864), Komponist, Wilhelm Beer (1797–1850), Astronom.

  • Biographie

    B., der schon als Kind in den literarisch angeregten Kreisen seines Elternhauses mit Künstlern und Schauspielern verkehrte, studierte in Berlin Geschichte und Philosophie. Sein erstes Trauerspiel „Klytemnestra“ (1823), das den griechischen Stoff in teilweiser Anlehnung an Goethes Iphigenie behandelt, wurde auf der Berliner Hofbühne aufgeführt, als B. 19 Jahre war. Sein zweites Trauerspiel „Die Bräute von Aragonien“ (1823) errang keine besondere Anerkennung. Mehr Erfolg hatte das einaktige Trauerspiel „Der Paria“ (in: Urania 1826, S. 140-92, dann 1829), das für die Gleichberechtigung des Judentums in Staat und Gesellschaft kämpfte. Bekannt wurde B. durch sein Trauerspiel „Struensee“ (1829, mit Musik seines Bruders), das unter Förderung König Ludwigs I. aufgeführt und auch von Goethe geschätzt wurde. B. lebte abwechselnd in Berlin, Paris, Italien, Wien und München, wo er Freundschaft mit E. von Schenk schloß. Seine lautere menschliche Persönlichkeit überragte seine dichterischen Gaben, die sich aber infolge des frühen Todes nicht voll entfalten konnten.

  • Werke

    Sämtl. Werke, hrsg. v. E. v. Schenk, 1835 (darin u. a. 2 Lustspiele u. Gedichte);
    Briefwechsel, hrsg. v. E. v. Schenk, 1837.

  • Literatur

    ADB II;
    Goethe, Üb. Kunst u. Alterthum V, H. 1, 1824, S. 101-11;
    Goedeke VIII, 1905, S. 564 bis 571;
    Enc. Jud. III, 1929;
    Kosch, Lit.-Lex. I.

  • Porträts

    in: Kürschners dt. Nationallit., Bd. 161, o. J., S. 200.

  • Autor/in

    Heinrich Maiworm
  • Zitierweise

    Maiworm, Heinrich, "Beer, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 737 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118657887.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Beer: Michael B., am 19. Aug. 1800 von reichen jüdischen Eltern geb., der jüngere Bruder des Componisten Meyerbeer. Durch die schöngeistigen Kreise seines elterlichen Hauses, in welchem namentlich auch die gefeiertsten schauspielerischen Kräfte Berlins verkehrten, wurde er schon früh auf das Drama hingelenkt; er war 19 Jahre alt, als sein erstes Trauerspiel „Klytemnästra“ auf der Berliner Hofbühne gegeben wurde. Nach Vollendung seiner Universitätsstudien lebte er abwechselnd in Paris und München emsig mit dramatischer Schriftstellern beschäftigt. Er starb 22. März 1833 an einem Nervenfieber, noch nicht 33 Jahre alt. Von seinen Dramen sind besonders „Der Paria“ (1823) und „Struensee“ (1828) bekannt geworden. Der Paria, welcher sich auch Goethe's warme Theilnahme errang, ist ausgezeichnet durch die ergreifende Darstellung des Kampfes, welchen eine edle Natur gegen drückende und er niedrigende Satzungen und Verhältnisse der bestehenden Sitte und Staatsidee kämpft; es ist der Schmerzensschrei über die Pariastellung des Judenthums. Struensee ist auf den tiefen Gegensatz zwischen fortschreitender Reform und widerstrebender junkerhafter Selbstsucht gebaut; aber der dramatische Aufbau ist unsicher, die Handlung wirr und in Episoden verzettelt. Michael V. war von edler Gesinnung und seiner Bildung, aber ohne Tiefe und Ursprünglichkeit. Sämmtliche Werke, herausgegeben von Ed. v. Schenk, 1835 (mit Biographie). Brieswechsel, herausgegeben von demselben, 1837.

  • Autor/in

    Hettner.
  • Zitierweise

    Hettner, Hermann, "Beer, Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118657887.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA