Lebensdaten
erwähnt um 1420 oder 1430 , gestorben 15. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137111762 | OGND | VIAF: 81348064
Namensvarianten
  • Meister der Worcester-Kreuztragung
  • Meisther der Worcesther-Kreuztragung

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Meister der Worcester-Kreuztragung, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137111762.html [28.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Notname des Meisters wird von einem Täfelchen mit der Kreuztragung im Art Institute Chicago (ehemals Slg. Worcester) abgeleitet. Dem Maler können außerdem nur noch zwei Werke sicher zugeschrieben werden, eine lavierte Zeichnung der Verspottung Christi (British Museum, London) und eine Vorstudie zu einem Kalvarienberg (Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt/M.). Seine Zeichenweise ist die eines Buchmalers. Wahrscheinlich war M. nur wenige Jahre tätig, dennoch darf er als der eigentliche Bahnbrecher der künstlerischen Erneuerung Süddeutschlands in der Zeit nach 1420 gelten. Seine Wirkung war außerordentlich, Kopien und Zitate nach seinen Neuschöpfungen sind in Nürnberg und Nördlingen, Augsburg und München, Wien und Salzburg, Breslau und Krakau anzutreffen. In Regensburg können mindestens drei Buchmaler als seine Schüler gelten, worauf sich die Annahme stützt, M. sei in Regensburg ansässig gewesensen. Sein künstlerischer Nachruhm dauerte bis ins frühe 16. Jh. an, vor allem in Augsburg.

    Aus M.s Werk ist zu schließen, daß er in Wien im Kreis des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel gelernt hat. Außerdem hat er sich aus der oberital. Kunst ein Repertorium von Pathosformeln, d. h. Gebärden und Figuren zum Ausdruck der Leidenschaften, angeeignet und die neue Kunst der perspektivischen Verkürzung studiert. Sein Hauptthema ist der leidende Christus, den er nicht als Einzelfigur, sondern in erzählenden Andachtsbildern darstellt, als ruhigen Dulder, der in der tobenden Meute seiner Feinde fast untergeht; diese Schergen und Henker sind in einer zuvor in Mitteleuropa nicht gekannten Ausdruckskraft und Brutalität gezeichnet. Die Bilder werden so angelegt, daß sie den Betrachter in die Szene hereinziehen. Diese der Welt gegenüber eher pessimistisch eingestellte, alttestamentarisch geprägte Passionsfrömmigkeit will den Betrachter erschüttern und zur Buße bewegen. Sie entsprach mehr als andere damalige Kunstrichtungen den religiösen Reformen dieser Epoche und wirkte deshalb stilprägend bis zur Mitte des 15. Jh.

  • Literatur

    K. Oettinger, Zur Blütezeit d. Münchener got. Malerei, I: Der Meister d. Worcester-Kreuztragung, in: Zs. d. dt. Ver. f. Kunstwiss. 7, 1940, S. 217-24;
    V. Liedke, Die Münchner Tafelmalerei u. Schnitzkunst d. Spätgotik I, Von d. Anfängen bis z. Pestj. 1430, in: Ars Bavarica 17/18, 1980, S. 118 ff.;
    R. Suckale, in: Kat. d. Ausst. Regensburger Buchmalerei, 1987, S. 93 ff.;
    ThB.

  • Autor/in

    Robert Suckale
  • Zitierweise

    Suckale, Robert, "Meister der Worcester-Kreuztragung" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 721-722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137111762.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA