Lebensdaten
gestorben 15. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118810235 | OGND | VIAF: 25398976
Namensvarianten
  • Meister des Albrechtsaltars
  • Meister des Albrecht-Altars
  • Albrechtsmeister
  • mehr

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Zitierweise

Meister des Albrechtsaltars, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118810235.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Werk M.s besteht in der Hauptsache aus zwei Altarwerken. Von einem kleineren Altar, dessen Stil eine Entstehung um 1435-38 nahelegt, sind insgesamt fünf Tafeln erhalten: Verkündigung an Joachim, Verstoßung Joachims und Visitatio (Wien, Österr. Galerie), Verkündigung (ehemals in Berlin, 1945 verbrannt), Geburt Christi (Budapest). Der fälschlich so genannte große Albrechtsaltar, der ursprünglich für die Kirche am Hof in Wien bestimmt war und dessen Tafeln sich seit dem späten 18. Jh. im Stift Klosterneuburg befinden, ist wohl um 1440 entstanden. Da auf einer der Tafeln Kg. Albrecht II. ( 1439) unter dem Schutzmantel der Madonna dargestellt ist, hat man diesen irrtümlich für den Auftraggeber gehalten. Die bei der Restaurierung der Außenseiten zutage getretenen Wappen verweisen jedoch auf Oswald Oberndorffer als Stifter. Dieser war oberster Finanzbeamter von Österreich unter der Enns und enger Vertrauter Albrechts II. Der Altar, dessen Schrein verloren ist, besaß zwei Flügelpaare. Die Flügel der Innenseite (8 Tafeln) zeigen Szenen aus dem Marienleben. Im Hintergrund der Heimsuchung hat sich die älteste bekannte Ansicht von Wien erhalten. Der mittlere Zustand zeigt auf 16 Tafeln in fast identischen Kompositionsmustern jeweils Maria im Kreis der neun Engelchöre, der Patriarchen, Propheten, Apostel, Märtyrer, Bekenner, Jungfrauen und Witwen. Auf der bekanntesten Tafel mit den Potestates ist die Jungfrau in voller Rüstung, umgeben von den ebenfalls gerüsteten Engeln, dargestellt. Durch die Entfernung von Übermalungen aus dem 16. Jh. konnten vier Tafeln der Außenseiten mit Szenen aus dem Leben des Elias und der Geschichte des Karmeliterordens zurückgewonnen werden, vier weitere Tafeln sind verloren. Im Wiener Dom- und Diözesanmuseum befindet sich als weiteres Werk M.s der ursprünglich für St. Stephan bestimmte Epitaph für den 1440 verstorbenen Professor der Wiener Universität Johannes Geuß. Ein Frauenporträt M.s – nach dem Bildnis für Hzg. Rudolf IV. das früheste bekannte Porträt der österr. Malerei – befindet sich in Schweizer Privatbesitz.

    Neben dem Meister von Schloß Lichtenstein in der Malerei und Jakob Kaschauer in der Skulptur ist M. der wichtigste Vertreter des sog. schweren Stils in Wien, dessen Hauptrepräsentanten in Deutschland Konrad Witz und Hans Multscher sind. Seine Tätigkeit läßt sich nur wenige Jahre hindurch verfolgen. Auch wenn M. durch die Wiener Tradition geprägt ist, verdankt er den modernsten Errungenschaften der großen Niederländer wie Jan van Eyck und vor allem dem Meister von Flémalle entscheidende Anregungen.

  • Literatur

    W. Suida, Österreichs Malerei z. Z. Erzhzg. Ernsts d. Eisernen u. Kg. Albrechts II., 1926, S. 29 ff.;
    L. Baldass, Malerei u. Plastik um 1440 in Wien, in: Wiener Jb. f. Kunstgesch. 15, 1953, S. 11 ff.;
    ders., Wiener Bildnisse um 1430-1440, in: Zs. f. Kunstwiss. 10, 1956, S. 175 ff.;
    R. Perger, Oswald Oberndorffer, Stifter d. Albrechtsaltars, in: Österr. Zs. f. Kunst u. Denkmalpflege 33, 1979, S. 90 ff.;
    B. Bonard, Der Albrechtsaltar in Klosterneuburg b. Wien, 1980;
    Der Albrechtsaltar u. s. Meister, mit Btrr. v. I. Karl, M. Koller, R. Perger, F. Röhrig u. A. Rosenauer, 1981;
    ThB.

  • Autor/in

    Artur Rosenauer
  • Zitierweise

    Rosenauer, Artur, "Meister des Albrechtsaltars" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 707-708 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118810235.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA