Lebensdaten
1542 – 1595
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Kontroverstheologe ; Jesuit
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 10030981X | OGND | VIAF: 52502945
Namensvarianten
  • Michael, Peter (eigentlich)
  • Michaelis, Petrus
  • Michaelis, Peter
  • mehr

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Zitierweise

Brillmacher, Peter Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10030981X.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Marcus Michael genannt Brillmacher.

  • Biographie

    B. trat 1558 in die Gesellschaft Jesu ein, wurde 1559 in Köln Baccalaureus und 1560 Magister artium. 1561 kam er an das neu errichtete Kolleg in Trier. In Mainz hielt er 1567 seine Primiz, studierte Hebräisch und Griechisch, war eifrig als Prediger tätig und|trug durch Komödien und Tragödien zur Entwicklung des Jesuitendramas bei. Im Mai 1567 ging er zum Studium der orientalischen Sprachen nach Paris. 1568 finden wir ihn wieder als geschätzten Prediger in Mainz, wo er auch hebräischen Unterricht und exegetische Vorlesungen gab. Im Herbst 1569 hielt er Predigten im Dom zu Speyer, wurde dort 1570 Vizerektor und bald Rektor des Jesuitenkollegs (bis 1578). Danach war er in Köln tätig und 1585-87 am Hofe des Herzogs von Jülich - Kleve - Berg in Kleve und Düsseldorf als Prediger und Berater. Es gelang ihm, den Einfluß protestantischen Räte zurückzudrängen; er mußte aber schließlich Hofintrigen weichen. Er ging als Prediger nach Köln, wo er eine theologische Kontroverse mit dem zum Calvinismus übergetretenen Pfarrer Stephan Isaac, einem ehemaligen Juden, hatte. 1588 kam er nach Münster, wurde Leiter des neuen Jesuitenkollegs und des von den Jesuiten im gleichen Jahr übernommenen Gymnasium Paulinum. B. legte den Grund für eine neue Blüte dieser Schule und gewann durch die Aufstellung des Lehrplanes für die deutsche Ordensprovinz Einfluß auf die Gestalt der Jesuitenschulen überhaupt. Seine ausgiebige und erfolgreiche Seelsorgs- und Predigt-Tätigkeit fand ihren Niederschlag in seinen Schriften: Gebetbücher, Katechismen und Kontroversschriften vor allem gegen den calvinistischen Laientheologen Johann v. Münster. Als Schulmann, Seelsorger und Theologe gab B. der in Münster nur langsam Boden gewinnenden katholischen Reform einen entscheidenden Auftrieb.

  • Werke

    Controversiarum de Eucharistiae augustissimo Sacramento Dialogi quinque, 3 Bde., Köln 1584;
    Catechismus, ebenda 1586 (dt., ebenda 1587);
    Verz. b. Sommervogel II, S. 182-86, VIII.

  • Literatur

    B. Duhr, Gesch. d. Jesuiten in d. Ländern dt. Zunge I, 1907, S. 149ff. (unter Peter Michael);
    B. Ridder, Die Kontroverse zw. P. M. B. SJ u. d. Junker Joh. v. Münster, Diss. Münster 1929;
    R. Schulze, Das Gymnasium Paulinum zu Münster, 1948;
    A. Schroer, Das Tridentinum u. Münster, in: G. Schreiber, Das Weltkonzil v. Trient II, 1951, S. 295-370;
    Wetzer-Welte;
    Koch, S. 265;
    LThK;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques X, Sp. 740 f.

  • Autor/in

    Erwin Iserloh
  • Zitierweise

    Iserloh, Erwin, "Brillmacher, Peter Michael" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 613-614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10030981X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA