Lebensdaten
um 1472 – 1541
Geburtsort
wohl Zwickau (Sachsen)
Sterbeort
Zwickau (Sachsen)
Beruf/Funktion
Bildschnitzer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118660012 | OGND | VIAF: 25396089
Namensvarianten
  • Breuer, Peter
  • Bauer, Peter
  • Brauer, Peter
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Breuer, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118660012.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V wahrscheinlich Messerschmied Hans.

  • Biographie

    Nach erster Ausbildung, vermutlich in einer Zwickauer Werkstatt, wird B. zuerst 1492 als Geselle in Würzburg erwähnt, wo er bei Riemenschneider gearbeitet haben dürfte. Um 1494 scheint sich ein kurzer Aufenthalt in Ulm angeschlossen zu haben, da B. den Blaubeurer Altar Gregor Erharts gekannt haben muß. Seit 1497 ist er als selbständiger Schnitzer in Zwickau tätig (erstes Werk der Altar von Steinsdorf bei Plauen), hatte aber wohl noch keine eigne Werkstatt für Herstellung ganzer Altarwerke. In diese Zeit fallen seine besten Schnitzwerke: die Figuren des Altars der Zwickauer Nikolaikirche (Kunstgewerbe-Museum Leipzig), ein Christus in der Rast (Freiberg, Museum), die Kreuzigungsgruppe der Johanniskirche in Chemnitz, einige große Cruzifixe und sein Hauptwerk, die Beweinung Christi in der Marienkirche zu Zwickau. In all diesen Werken ist der Einfluß Riemenschneiders deutlich, aber zu eigenem, selbständigem Stil verarbeitet; vor allem in der Zwickauer Beweinung stellt sich B. ebenbürtig neben seinen Lehrer. - 1504 erwarb B. Bürgerrecht und Hausbesitz in Zwickau. Seit dieser Zeit betrieb er eine eigene Werkstatt für Herstellung ganzer Altäre, in der er auch Maler für die Fassung der Figuren und Schreine und für das Malen der Flügelgemälde beschäftigte. Es erhielten sich 24 Altarwerke von guter handwerklicher Art, meist für kleinere Dorfkirchen geschaffen (bestes Beispiel der Altar von Vielau im Zwickauer Museum), sowie viele Einzelfiguren. Die Reformation machte nach 1521 B.s Tätigkeit ein Ende. Bis zu seinem Tode hat er nur noch einen kleinen Cruzifixus für das Zwickauer Rathaus geschaffen. - B.s kunstgeschichtliche Bedeutung liegt, neben dem künstlerischen Wert der Schnitzwerke aus seiner früheren Zeit, besonders darin, daß die große Zahl seiner Werke - insgesamt über 200 Einzelfiguren und Gruppen -, sowie die zahlreichen an ihnen befindlichen Datierungen (in 18 Fällen) und Signaturen (in 10 Fällen) einen ungewöhnlich guten Einblick in die Werkstattarbeit der Spätgotik gewähren.

  • Literatur

    E. Flechsig, in: Zs. f. bildende Kunst 44, NF 20, 1909, S. 229-34;
    ders., in: ThB;
    W. Hentschel, P. B., eine spätgot. Bildschnitzerwerkstatt, 1951 (vollst. W-Verz., 54 Nummern).

  • Autor/in

    Walter Hentschel
  • Zitierweise

    Hentschel, Walter, "Breuer, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 607 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118660012.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA