Lebensdaten
1825 – 1891
Geburtsort
Krumau (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Photograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 141836261 | OGND | VIAF: 78717994
Namensvarianten
  • Schielhabl, Emanuel (eigentlich)
  • Mariot, Emil
  • Schielhabl, Emanuel (eigentlich)
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Orte

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Zitierweise

Mariot, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141836261.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wenzel Schielhabl, k. k. Katastralgeometer in Linz;
    M N. N.;
    Berta N. N.;
    1 T Hedwig ( Anton Czurda, Prof. d. Salzburger Photograph. Fachschule).

  • Biographie

    M. verbrachte seine Jugendjahre in Linz und besuchte das dortige humanistische Gymnasium. Sein Vater wünschte, ihn dem geistlichen Stand zuzuführen. Durch den Umgang mit Künstlern zu schöngeistigen Gedanken angeregt, wurde M. jedoch Schauspieler, Schriftsteller und auch Redakteur der Provinzzeitschrift „Bielitzer Telegraph“. Mit behördlicher Bewilligung nannte er sich fortan Emil Mariot. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Schauspieler wurde er erfolgreicher Theaterdirektor der Bühnen zu Teschen, Bielitz und Tarnow.

    Nachdem M. bereits als Gymnasiast von den Wundern der „Camera obscura“ fasziniert worden war, beschäftigte er sich in seiner freien Zeit mit der noch jungen Daguerreotypie und der Photographie. Eifrig studierte er die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Photographie und erwarb sich gründliche Kenntnisse auf diesem Gebiet. Seit 1854 widmete M. sich ganz der Profession des „reisenden Photographien“. Vier Jahre später, 1858, ließ er sich in Pest nieder und richtete dort ein Photoatelier ein. Mit großem Interesse griff M. jede neue Erfindung auf dem Gebiet der Photographie auf und erprobte alle ihm bekannten Verfahren. Seine Ergebnisse publizierte er in Fachzeitschriften zur Photographie, vor allem in der in Wien erscheinenden „Photographischen Correspondenz-Zeitschrift für Photographie und verwandte Fächer“. Seit 1862 lebte und arbeitete M. in Graz. Er begann nun, sich mit der Vervielfältigung photographischer Aufnahmen durch Druck zu beschäftigen. 1869 entwickelte M. ein photogalvano-plastisches Verfahren zu solcher Vollkommenheit, daß ihn das k. u. k. Militär-Geographische Institut nach Wien berief, wo er in großem Maßstab die Herstellung von Generalstabskarten nach seinem Verfahren leitete. Auf der Weltausstellung 1873 in Wien wurden die Leistungen des Instituts auf dem Gebiet der Heliographie und der Photolithographie besonders ausgezeichnet. Das Vervielfältigungsverfahren hat M. in der „Photographischen Correspondenz “ (Jg. 18, 1881, S. 193-201) ausführlich unter dem Titel „Über photographische Aetzungen auf Zink-, Kupfer-, Messing- oder Stahlplatten“ beschrieben. M. veröffentlichte eine Reihe von Photographien aus der Adelsberger Grotte in Krain (heute Slowenien), die erstmals im Licht eines brennenden Magnesiumbandes aufgenommen worden waren. Mit diesen Bildern wurde M. auch über den Kreis seiner Fachkollegen hinaus weithin bekannt.

    Die von ihm in der „Photographischen Correspondenz“ (1866, S. 79-85) beschriebene Oleographie (Öldruck-Verfahren) fand zunächst nur geringes Interesse; erst 1904/05 hat der Engländer G. E. Rawlins ein ähnliches Druckverfahren zu wirtschaftlicher Nutzung geführt. – 1891 erhielt M. den Titel, den Rang und die Besoldung eines k. k. Regierungsrates für die hervorragende Herstellung der Spezialkarte der österr.-ungar. Monarchie im Maßstab 1:75000. Als technischer Militär-Beamter reformierte er die Photographie- und Druck-Abteilung des k. u. k. Militär-Geographischen Instituts Wien; sie wurde mit seinem Verfahren. der Kartenherstellung in der Welt führend.|

  • Auszeichnungen

    Ritterkreuz d. Franz-Joseph-Ordens, russ. St. Annen-Orden, schwed. Wasa-Orden.

  • Werke

    zahlr. Veröff. in: Photogr. Corr., 1865-90.

  • Literatur

    Photogr. Rdsch. 5, 1891, S. 307;
    Photogr. Corr. 28, 1891, S. 396-400 (P);
    J. M. Eder, Gesch. d. Photographie, 1932, S. 741 f., 787, 839 ff., 884;
    Lex. f. Photographie u. Reproduktionstechnik, hrsg. v. G. H. Emmerich, 1910, S. 412;
    E. Hammer, Die neue Spezialkarte v. Österreich-Ungarn u. d. k. u. k. Mil.-Geogr. Inst., in: Zs. f. Vermessungswesen 14, 1887, S. 441-53.

  • Autor/in

    Ernst Berninger
  • Zitierweise

    Berninger, Ernst H., "Mariot, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 213 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141836261.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA