Lebensdaten
1862 – 1929
Geburtsort
Laag (Steiermark)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
sozialdemokratischer Politiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118936654 | OGND | VIAF: 68976474
Namensvarianten
  • Braun, Adolf
  • Braun, A.
  • Braun, Adolph

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Zitierweise

Braun, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118936654.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz (aus ungarisch Ostrau), Eisenbahnbauunternehmer, S eines in Ungarn eingewanderten Gutsbesitzers in Yrmeny;
    M Ida Neubrunn (Vorfahren aus Offenbach und Frankfurt, darunter rabbinische Gelehrte);
    B Heinrich s. (2);
    Schw Emma (Ps. Marion Lorm, Helene Erdmann, 1858–1935, Viktor Adler, 1852-1918 Arzt, Begründer und Vorsitzender der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich, s. NDB I), Journalistin, Schriftstellerin|; 2 T.

  • Biographie

    Durch seinen Bruder Heinrich wurde B. schon als Gymnasiast in Wien zur sozialistischen Bewegung geführt und geriet alsbald unter den bestimmenden Einfluß Viktor Adlers. Sein Studium der Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie, bei dem ihm K. Bücher in Basel der entscheidende und immer hochverehrte Lehrer wurde, schloß er 1888 in Freiburg (Breisgau) mit einer Dissertation „Zur Statistik der Hausindustrie“ bei E. von Philippovich ab. Anschließend kehrte B. nach Österreich zurück, beteiligte sich auf dem Hainfelder Einigungsparteitag an der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (Jahreswende 1888/89) und arbeitete als Redakteur an der Wiener „Gleichheit“, die 1889 unterdrückt wurde. Nach vorübergehender Tätigkeit an der „Münchener Post“ und der „Sächsischen Arbeiterzeitung“ in Dresden wurde er politischer Redakteur am „Vorwärts“ in Berlin. 1898 - als Österreicher - aus Preußen ausgewiesen, siedelte er nach Nürnberg über, wo er, von zwei Unterbrechungen (1900–01, 1907-12: Redakteur an der „Wiener Arbeiterzeitung“) abgesehen, lange Jahre hindurch wirkte, zunächst als Arbeitersekretär, ab 1902 als Chefredakteur der „Fränkischen Tagespost“. Mit der Revolution wurde er Reichsdeutscher und gehörte der Nationalversammlung, dann dem Reichstag an. 1920 in den Parteivorstand nach Berlin berufen, befaßte er sich vor allem mit der Parteipresse und den wissenschaftlichen und literarischen Unternehmungen der Parteiverlage. 1927 schied er freiwillig aus dem besoldeten Parteiamt aus und verzichtete 1928 auf Neuaufstellung zur Reichstagswahl. B.s Bedeutung liegt vor allem auf sozialpolitischem Gebiet. Einige seiner Untersuchungen über die Gewerkschaften, deren Entwicklung er konsequent und nachdrücklich förderte, haben grundlegende Bedeutung.

  • Werke

    Die Arbeiterschutzgesetze d. europ. Staaten, I: Dt. Reich, 1890;
    Zum Achtstundentag!, 1901;
    Die Warenhäuser u. d. Mittelstandspolitik d. Zentrumspartei, 1904;
    Die Tarifverträge u. d. dt. Gewerkschaften, 1908;
    Die Arbeiterinnen u. d. Gewerkschaften, 1913;
    Die Gewerkschaften, ihre Entwicklung u. Kämpfe, 1914, ²1921 (unter d.|Titel: Die Gewerkschaften vor d. Kriege), ³1925;
    Gewerkschaften, Betrachtungen u. Überlegungen während d. Weltkrieges, 1915;
    Sturmvögel d. Revolution, 1919;
    Geldrevolution u. Arbeitslohn, 1920;
    Der Internat. Kongreß zu Genf, 1920;
    Aufsätze u. Rezensionen, v. a. in: Der Kampf (Mithrsg.), Ann. f. soziale Politik u. Gesetzgebung, Die Neue Zeit, Die Ges. u. Archiv f. Sozialwiss. u. Sozialpolitik.

  • Literatur

    V. Hartig, in: Sozialist. Mhh., Bd. 68, 1929;
    R. Seidel, in: Die Ges. II, 1929;
    Reichstags-Hdb., III. Wahlperiode, 1924;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1928 bis 1929;
    G. Mayer, in: DBJ XI, S. 62-64 (u. Totenliste 1929, L);
    Enc. Jud. IV, 1929;
    The Universal Jewish Enc. II, 1940.

  • Porträts

    in: Jb. d. Dt. Sozialdemokratie f. d. J. 1929, S. IX.

  • Autor/in

    Georg Kotowski
  • Zitierweise

    Kotowski, Georg, "Braun, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 545-546 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118936654.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA