Lebensdaten
1885 – 1962
Geburtsort
Schorndorf (Württemberg)
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Bauingenieur
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 140039341 | OGND | VIAF: 298019148
Namensvarianten
  • Maier, Hermann (bis 1910)
  • Maier-Leibnitz, Hermann
  • Maier, Hermann (bis 1910)
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Zitierweise

Maier-Leibnitz, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140039341.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Reinhold (s. 1);
    - Schorndorf 1909 Marianne (1887–1969), T d. Forstmeisters Hermann Leibnitz (1854–1931) u. d. Anna Droop;
    1 S, 2 T, u. a. Heinz M.-L. (* 1911), Prof. d. Physik.

  • Biographie

    Nach Ablegung der Reifeprüfung am Realgymnasium in Stuttgart begann M. 1903 das|Studium des Bauingenieurwesens an der TH Stuttgart, studierte zwischendurch ein Semester lang in Danzig und legte im Mai 1908 in Stuttgart die 1. Staatsprüfung ab. Während der Studien war er ein halbes Jahr in einem Baugeschäft in Würzburg tätig und arbeitete von Mai bis Dez. 1908 bei J. J. v. Weyrauch, der in Stuttgart vor allem die analytische Theorie der Ingenieurkonstruktionen lehrte. Danach absolvierte er den Dienst bei der Kgl. Württ. Staatseisenbahn. Im Juli 1909 trat M. in die Maschinenfabrik Esslingen ein, in der er bis 1919, mit Ausnahme einer durch den Krieg bedingten Unterbrechung, vom jungen Ingenieur über den Leiter der Abteilung Brücken- und Eisenhochbau bis zum ordentlichen Vorstandsmitglied aufstieg, dem die technische Oberleitung der Fabrik oblag. Im Frühjahr 1912 legte er die 2. Staatsprüfung mit der Fachrichtung Eisenbahnbau ab und fertigte anschließend bei Emil Mörsch seine Dissertation über die „Berechnung beliebig gestalteter einfachiger und mehrfachiger Rahmen“ an, mit der er 1917 an der TH Stuttgart zum Dr.-Ing. promoviert wurde. Bereits zwei Jahre später konnte er sich habilitieren, worauf er auf den Lehrstuhl für konstruktiven Ingenieurbau und Statik (Stahlbau, Holzbau und Industriebau) der Abteilung Bauingenieur- und Vermessungswesen der TH Stuttgart berufen wurde. Ende 1919 erfolgte seine Ernennung zum o. Professor.

    M. begann seine akademische Tätigkeit, gestützt auf 10 Jahre praktische Erfahrung, in dem Bewußtsein, welches Maß an Forschungsarbeit noch zu leisten war, um die damals gerade im Stahlhochbau noch üblichen empirischen Methoden wissenschaftlich zu untermauern. Besonders zu erwähnen sind seine Versuche an I-Trägern, die als Grundlage für das Traglast-Verfahren neue Wege für Bemessung und Konstruktion aufzeigten. Ebenso bedeutend sind seine Untersuchungen über die Knicklasten zweiteiliger Stäbe, die eine Weiterführung der Arbeiten von H. Müller-Breslau und F. Engesser darstellten und die das besondere Interesse des europ. und amerikan. Auslandes fanden, wohin er wiederholt zu Vorträgen eingeladen wurde. Besondere Beachtung fanden seine Versuche und Berechnungsvorschläge über das Zusammenwirken von Stahlbetondecken und den sie stützenden I-Trägern, die ihn zum Wegbereiter der neuen Verbundkonstruktionen werden ließen.

    M.s Forschungen fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Aufsätzen und Büchern. Als Zusammenfassung seiner praktischen Erfahrungen im Stahlbau erschien 1932 das Buch „Der Industriebau“, das auch im Ausland Beachtung fand. Ebenfalls als Standardwerk gelten seine „Vorlesungen über Statik der Baukonstruktionen“, die nach dem 2. Weltkrieg in drei Bänden 1948, 1950 und 1953 erschienen. An großen Handbüchern des Fachgebietes wie „Luegers Lexikon der gesamten Technik“ (³1926-31) und der „Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch“ (Bd. 3, 26. Ausg., 1934) war er ein geschätzter Mitarbeiter. M. hat als sachverständiger Prüfer und Berater an zahlreichen schwierigen Konstruktionen mitgewirkt. Besonders nach dem Krieg hat er sich in selbstloser Weise um die Behebung der Schäden an vielen Brückenbauten bemüht. Auch ist er von Anfang an Mitglied des Sachverständigen-Ausschusses für neue Baustoffe und Bauarten beim Innenministerium Baden-Württemberg gewesen. Er war ferner Mitglied des Deutschen Ausschusses für Stahlbau sowie mehrerer Normenausschüsse.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Darmstadt 1953);
    Gr. Bundesverdienstkreuz (1955).

  • Werke

    Weiteres W u. a. Der Lehrstuhl f. konstruktiven Ingenieurbau B (Stahlbau, Holzbau u. Industriebau) u. Statik B, in: Die TH Stuttgart 1954, Ber. z. 125j. Bestehen, 1954, S. 98 f.

  • Literatur

    B. Fritz, in: Der Bauing. 25, 1950, S. 355;
    K. Deininger, in: Beton- u. Stahlbetonbau 50, 1955, S. 175 (P);
    G. Worch, in: Die Bautechnik 32, 1955, S. 244;
    W. Pelikan, in: Der Bauing. 37, 1962, S. 399 (P);
    ders., H. M. -
    L. z. Gedenken, in: Zum Gedenken, TH Stuttgart 1963, S. 103-05 (P);
    Pogg. VII a;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1961;
    Biogr. Angaben in M.s Diss.(s.o.).

  • Autor/in

    Rolf Fuhlrott
  • Zitierweise

    Fuhlrott, Rolf, "Maier-Leibnitz, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 699-700 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140039341.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA