Lebensdaten
1891 – 1936
Geburtsort
Krefeld
Sterbeort
Hemmenhofen am Bodensee
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118575872 | OGND | VIAF: 8179740
Namensvarianten
  • Macke, Helmuth
  • Macke, Peter Ludwig Helmuth
  • Macke, Pether Ludwig Helmuth

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Macke, Helmuth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575872.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1855–1914), Wirtsch.prüfer in K., S d. Friedrich August (s. Gen. 1);
    M Josephine (1866–1953), T d. Seidenfabr. Peter Enger (1827–1907) in K.;
    Vt August (s. 1);
    - 1930 Margarethe Barth.

  • Biographie

    Die künstlerische Ausbildung M.s begann im Frühjahr 1906 an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Krefeld bei J. H. Prikker, der die neuesten Tendenzen europ. Avantgardekunst vermittelte. M. fand hier in der bewußten Überwindung tradierter Kunstschemata neue, zeitgemäße Gestaltungsmuster, die in ihrer künstlerischen Anwendung die Auseinandersetzung mit der Kunst des Neoimpressionismus, des Fauvismus, der Kunst van Goghs und Cézannes deutlich werden lassen. Der dekorativen und ornamentalen Wirkung der Farbe - in neoimpressionistischen Farbklängen mit einem bei den Fauvisten zu findenden Pinselduktus – galt, zunächst allen formalen Gestaltungsproblemen vorangestellt, sein Hauptinteresse.

    1908/09 verließ M. die Krefelder Schule und setzte seine Arbeit als freischaffender Künstler fort. 1909-12 hielt er sich öfters in München und Berlin auf. Franz Marc, Alexej v. Jawlensky, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter gehörten in München, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und|Karl Schmidt-Rottluff in Berlin zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis. Durch die Auseinandersetzung mit deren Kunst vollzog sich in den Arbeiten M.s ein allmählicher Wandel, der vor allem in einem freieren Umgang mit formbeschreibenden Gestaltungselementen spürbar wird; sein frühes Werk erreichte kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs einen Höhepunkt. Kriegseinsatz in Frankreich und Mazedonien, zwei schwere Verwundungen, der Verlust der Freunde August Macke und Franz Marc und eine schwere Malaria zu Ende des Krieges prägten die folgenden Jahre. In dieser Zeit entstanden Aquarelle und Zeichnungen, in denen Aufenthaltsorte und Geschehnisse des Soldatendaseins in Landschaft, Vedute und Porträt festgehalten werden.

    An die Vorkriegs jähre anknüpfend, setzte M. unter großen Mühen zunächst sein reifes expressionistisches Kunstschaffen 1919 in Krefeld, seit 1920 in Bonn fort. Sein „expressiver“ Neubeginn war jedoch nur von kurzer Dauer. Zahlreichen Arbeiten bis 1926 ist eine Beruhigung in der Anwendung der Gestaltungsmittel anzumerken; mit einer zunehmenden Befreiung von strengen Konturen geht eine fließendere Form und eine gemäßigte Farbgebung einher. Erste Anzeichen eines in den späten 20er Jahren vollständig abgeschlossenen stilistischen Wandlungsprozesses, der sich in der Rückkehr zum naturalistisch Abbildhaften dokumentiert.

    Auf die Verleihung des „Rompreises“ hin hielt sich M. längere Zeit in Italien auf, bis 1930 in Rom, dann mehrere Monate in Ascona, wo er Umgang mit Christian Rohlfs und Marianne v. Werefkin pflegte. Bereits im Frühjahr 1931 verließ er die Schweiz. Bis Ende 1932 lebte M. in Krefeld und zog 1933 nach Hemmenhofen an den Bodensee, wo er bis zu seinem Tod (bei einem Bootsunglück) ein zurückgezogenes und bescheidenes Leben führte. – Allzu leicht wurden aufgrund der negativen Beurteilungen der zwischen 1926 und 1936 entstandenen Arbeiten die hervorragenden Leistungen des Frühwerks vergessen, das in besonderem Maße M.s künstlerische Eigenständigkeit innerhalb des „Rhein. Expressionismus“ dokumentiert.

  • Werke

    Interieur, 1909/10 (Bonn, Städt. Kunstmus.);
    Selbstporträt mit Palette, 1910 (Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Mus.);
    Stilleben mit Zinerarie u. Buch, 1913 (ebd.);
    Karussell am Rheinufer, 1924 (ebd.);
    Park in Dilborn, 1913 (Privatbes.);
    Limburger Dom, 1920 (Privatbes.);
    Niederrhein. Landschaft b. Lank, 1926 (Privatbes.);
    Selbstporträt mit Pfeife, 1926 (Privatbes.).

  • Literatur

    Ausst.kat. Krefeld 1950, H. M.;
    Ausst.kat. Krefeld 1970, H. M., Frühe Gemälde, Aquarelle u. Zeichnungen aus d. Besitz d. Kaiser-Wilhelm-Mus.;
    D. Bartmann, H. M., 1980 (P);
    Ausst.kat. Münster/Bonn 1984, H. M. (P).

  • Porträts

    Gem., Selbstporträt, 1934 (Privatbes.).

  • Autor/in

    Burkhard Leismann
  • Zitierweise

    Leismann, Burkhard, "Macke, Helmuth" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 618-619 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575872.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA