Lebensdaten
1560 – 1630
Geburtsort
England (?)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 12881926X | OGND | VIAF: 74120442
Namensvarianten
  • Brade, William
  • Brade, W.
  • Brade, Wilhelm

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Brade, William, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12881926X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    3 S, 1 T, u. a. Christian, bekannter Lautenist am Kopenhagener und Gottorfer Hofe, Steffan, ebenfalls Musiker.

  • Biographie

    Erst von 1594 an läßt sich B.s unstetes Leben verfolgen. Es führte ihn als Hofmusiker und später als Hofkapellmeister nach Kopenhagen (1594–96, 1599-1606, 1615, 1620-22), Berlin (1596, 1603?, 1619), Gottorf (1606, 1614, 1620, 1622-25), Bückeburg (1606–08, 1610-13), Hamburg (1608–10, als Direktor der Ratsmusik, 1613–15), Halle (1618), Güstrow (1618) wieder nach Hamburg (1625). - B. ist zusammen mit Thomas Simpson der wichtigste Repräsentant jener englischen Violinisten, die um 1600 in Verbindung mit den Komödiantentruppen Deutschland bereisten und durch Stil und Typus ihrer vornehmlich für Streicher gedachten Instrumentaltänze Repertoire und Musizierweise der Hof- und Ratskapellen weithin bestimmten: ein Vorgang, der für die Geschichte der deutschen Orchestersuite bedeutungsvoll war. Seine Folgen von Tanzsätzen, die bisweilen das traditionelle Paar Paduane - Galliarde schon um einen dritten Satz erweitern, seine Canzonen, Branden, Volten und Mascheraden erschienen in mehreren Drucken zwischen 1607 und 1621, sind jedoch z. T. sicher früher entstanden. Die zunächst dem englischen Madrigal verpflichtete kontrapunktisch-imitatorische Satzanlage seiner meist 4- bis 6stimmigen Werke weicht später einem homophoneren Stil, der sich durch rhythmische Prägnanz und reiche melodische Erfindung auszeichnet. Er starb hochangesehen, wie acht überlieferte Leichencarmina bezeugen. Zu seinen Schülern gehörte der Hamburger Komponist und Geiger Johann Schop ( 1667).

  • Werke

    Newe ausserlesene liebl. Paduanen, Galliarden, Cantzonen, Allmand vnd Coranten …, Hamburg 1609, Neuausg. in: B. Engelke, Musik u. Musiker am Gottorfer Hofe, Bd. 1, = Veröff. d. Schleswig-Holst. Univ.ges., Nr. 15/1, 1930, hier auch 18 Stücke aus 2 Sammeldrucken v. 1607 u. 1609;
    Newe ausserlesene liebliche Branden, Intraden, Mascharaden, Balletten, All'manden, Volten, Auffzüge vnd frembde Täntze … mit 5 Stimmen …, Hamburg u. Lübeck 1617, davon Ausw. in prakt. Neuausg.: Schule d. chor. Zusammenspiels, hrsg. v. H. Höckner, H. 3, o. J. [ca. 1930/40].

  • Literatur

    G. Oberst, Engl. Orchestersuiten um 1600, 1928;
    Ernst Herrn. Meyer, in: MGG (W, L).

  • Autor/in

    Georg von Dadelsen
  • Zitierweise

    Dadelsen, Georg von, "Brade, William" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12881926X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA