Lebensdaten
1832 – 1912
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Indologe ; Sprachwissenschaftler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117282146 | OGND | VIAF: 59857325
Namensvarianten
  • Ludwig, Alfred
  • Ludwig, A.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Ludwig, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117282146.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, Lehrer d. franz. Sprache;
    M Ludowika Köckh.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Akademischen Gymnasiums in Wien 1844-52 bezog L. im Oktober 1852 die Univ. Wien, wo er Klassische Philologie bei Hermann Bonitz und Sanskrit bei|Anton Boller studierte. 1855-57 ging er mit einem Stipendium des österr. Unterrichtsministers an die Univ. Berlin, wo er bei Albrecht Weber seine indologischen, bei A. Böckh und M. Haupt seine altphilologischen Studien fortsetzte. Im Okt. 1858 habilitierte er sich für Klassische Philologie an der Univ. Wien. 1860 wurde er an der Univ. Prag ao. Professor der Klassischen Philologie und der Vergleichenden Sprachenkunde (1871 o. Professor). Seine sprach- und religionswissenschaftlichen Arbeiten hatten einen weiten Radius, stießen aber auch rasch auf Kritik. In der klassischen Philologie wurde die Ilias zu seinem speziellen Forschungsgebiet. Auch dem Mazdaismus und der jüd. Religion galt sein Interesse. Mehrere Untersuchungen widmete L. dem Sanskrit-Epos, darunter die Arbeit „Über die mythische Grundlage des Mahābhārata“ (1895). Die darin vorgetragene These von der Vorrangigkeit des mythischen Elements wurde früh angezweifelt. L.s Hauptleistung ist seine vollständige deutsche Übersetzung des Rigveda (6 Bde., 1876–88), dessen 3. Band („Die Mantraliteratur und das alte Indien“) eine vedische Altertumskunde darstellt. L.s interpretationsreiche Übersetzung und die fast zeitgleiche von H. Graßmann (1876 f.) brachten die vedistische Forschung entscheidend voran.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. böhm. Ges. d. Wiss. (1877), wirkl. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. in Wien (1899), Ehrenmitgl. d. American Oriental Society (1898);
    K. u. k. Hofrat (1901).

  • Werke

    u. a. Der Infinitiv Im Veda, 1871;
    Agglutination od. Adaption, 1873;
    Über d. Erwähnung v. Sonnenfinsternissen im Rigveda, 1885;
    Über d. Kritik d. Rigveda-Textes, 1889;
    Über d. neuesten Arbb. auf d. Gebiet d. Rigveda-Forschung, 1893;
    Über Genesis IV, 7, 1895;
    Das Gebet d. Mazdayaçna, 1897;
    Über d. Integrität d. Ilias, 1899;
    Über d. Verbalflexion d. Dravidasprachen, 1900;
    Die urspr. Gestalt v. Ilias B 1-454, 1903;
    Die Auffindung d. Tôrâh im Tempel zu Yerusalem, 1906;
    Gleanings from Paštô, 1908. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Prag, Univ.bibl.; d. unveröff. engl. Übers. d. Rigveda in d. Univ. Oxford.

  • Literatur

    M. Winternitz, in: Dt. Arbeit 12, 6, 1913, S. 358-61;
    ders., in: BJ 17;
    ders., Verz. d. Werke u. kleineren Schrr. A. L.s, in: XX. Jber. d. Dt. Ver. f. Volkskde. u. Sprachwiss. in Prag, 1912, Beil. 5-12;
    E. Windisch, Gesch. d. Sanskrit-Philol. II, 1920, S. 366 ff.;
    L. v. Schroeder, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien, 1913, S. 461-63 (P);
    V. Stache-Rosen. German Indologists, 1981, S. 81 f.

  • Porträts

    W. Rau, Bilder 100 dt. Indologen, 1965, S. 31.

  • Autor/in

    Friedrich Wilhelm
  • Zitierweise

    Wilhelm, Friedrich, "Ludwig, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 424-425 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117282146.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA