Lebensdaten
1879 – 1928
Geburtsort
Stettin
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
chemischer Physiologe ; Zionist
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 142681415 | OGND | VIAF: 84810016
Namensvarianten
  • Lesser, Ernst J.
  • Lesser, Ernst
  • Lesser, Ernst J.
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Zitierweise

Lesser, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd142681415.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf, Seidenkaufm. in St.;
    M N. N., aus Pyritz, Lehrerin;
    Straflburg 1907 Marianne ( 1966), Malerin, T d. Georg Friedrich Knapp (1842-1926), Nat.ökonom (s. NDB XII); Schwägerin Elly Heuss-Knapp (1881-1952, Theodor Heuss, 1963, Bundespräs., beide s. NDB IX).

  • Biographie

    L. studierte 1898-1906 Medizin in Freiburg und München. Er wandte sich als Schüler C. v. Voits frühzeitig der Untersuchung von Stoffwechselvorgängen zu und wurde 1903 mit einer Arbeit über die enzymatische Eiweißverdauung zum Dr. med. promoviert. Er blieb danach weiter bei Voit, bildete sich vor allem in naturwissenschaftlichen Nachbarfächern der Physiologie weiter aus und legte 1906 auch die Staatsprüfung als Nahrungsmittelchemiker ab. L. erhielt in diesen Jahren die entscheidenden Einflüsse auf seine experimentalphysiologischen Forschungen über den Kohlenhydratstoffwechsel bei Mensch, Tier und Pflanze. 1906 ging er als Assistent J. Bernsteins an das Physiologische Institut der Univ. Halle, arbeitete sich dort in die eben aufkommenden elektrobiologischen Untersuchungsverfahren ein und habilitierte sich 1907 mit einer Experimentalschrift für das Fach Medizinische Chemie. 1910 folgte er einem Ruf Volhards und übernahm in dessen Mannheimer Krankenanstalten die Leitung des Laboratoriums, das er bis 1922 in Verbindung mit dem Neubau des Krankenhauses zu einem modernen Forschungsinstitut ausgestalten konnte. – Die enge Zusammenarbeit mit dem Krankenpflegebetrieb schuf wichtige Voraussetzungen dafür, daß sich L. immer mehr mit der Erforschung des normalen Kohlenhydratstoffwechsels und mit der Zuckerkrankheit als dessen wesentlichster pathologischer Abweichung befassen konnte. Dabei gelang ihm als einem der ersten unter den zahlreichen internationalen Hormonforschern die Erfassung des nativen Insulins anhand der blutzuckersenkenden Wirkung von Extrakten aus der Bauchspeicheldrüse. L. konnte über diese epochalen Befunde 1927 vor der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft berichten. Eine seinen Fähigkeiten gemäße Berufung auf einen Lehrstuhl für Physiologie erlebte L. nicht mehr; er hatte lediglich als Kriegsversehrter des 1. Weltkriegs den Lehrstuhl für Physiologie in Straßburg stellvertretend während der letzten Kriegsjahre innegehabt.

  • Werke

    Ernährungsversuche mit d. Endprodukten pept. u. trypt. Eiweißverdauung, Diss. München 1903;
    Über d. elektromotor. Kraft d. Froschhautstromes u. ihre Beziehungen z. Temperatur, Habil.schr. Halle 1906;
    D. Pankreas u. seine Sekretion, in: Hdb. d. Biochemie (Hrsg. Oppenheimer), IV, 1924 f.;
    Innere Sekretion d. Pankreas, ebd., IX;
    Methodik d. anoxybiot. Versuche an mehrzelligen Tierarten u. pflanzl. Organismen, in: E. Abderhalden, Hbd. d. biolog. Arbeitsmethoden, Abt. 4, T. 9, 1925;
    zahlr. Btrr., u. a. in: Biochem. Zs., Zs. f. Biol.

  • Literatur

    R. Ammon, in: Zs. f. med. Chemie 6, 1929;
    v. Parnas, in: Biochem. Zs. 196, 1929;
    F. Lieben, Gesch. d. Physiolog. Chemie, 1936;
    B. Issekutz, Die Gesch. d. Arzneimittelforschung, 1971;
    K. O. Watzinger, Die jüd. Gem. Mannheims in d. Weimarer Republik, in: Mannheimer Hh. 1980, H. 2 (P);
    Pogg. VI;
    DBJ X.

  • Porträts

    Büste (Mannheim, Kunsthalle), Abb. b. Watzinger, s. L.

  • Autor/in

    Heinz Walter
  • Zitierweise

    Walter, Heinz, "Lesser, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 336-337 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142681415.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA