Lebensdaten
1824 – 1898
Geburtsort
Lissa (Posen)
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Sozialist ; Gründer der Allgemeinen Deutschen Arbeiterverbrüderung
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118513648 | OGND | VIAF: 50016450
Namensvarianten
  • Buttermilch, Simon (ursprünglich)
  • Born, Stephan
  • Buttermilch, Simon (ursprünglich)
  • mehr

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Zitierweise

Born, Stephan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118513648.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Meyer Buttermilch (später Max Born), Makler in Lissa;
    M Blümchen Nürnberg (später Bertha Mayer).

  • Biographie

    B. kam 1840 nach Berlin, um das Schriftsetzerhandwerk zu erlernen. Er war der Prototyp des bildungshungrigen Arbeiters seiner Zeit mit früh erwachtem Sinn für die Bedeutung der sozialen Frage. Im Berliner Handwerkerverein organisiert, setzte er sich als kaum 20jähriger in einer Broschüre für die Behebung der Notlage seines Standes öffentlich ein. Auch in Theaterkritiken und einer Erzählung aus dem Berliner Volksleben bewies er seine literarische Begabung und die Reife seines Urteils. 1847 ging er auf Reisen, traf in Leipzig mit Robert Blum zusammen und wurde in Paris von Friedrich Engels dem „Bund der Kommunisten“ zugeführt, der ihn als Agitator nach Südfrankreich und der Schweiz entsandte. Noch im gleichen Jahre begab sich B. nach Brüssel zu Karl Marx, der ihn in der Auffassung bestärkte, daß die Arbeiterklasse die politische Revolution zur sozialen entwickeln müsse. Als Marx Ende Februar 1848 verhaftet wurde, geleitete B. dessen Familie nach Paris, wo ihn die Kunde von der Berliner Märzerhebung erreichte. Unverzüglich eilte er nach der preußischen Hauptstadt, gründete das „Zentralkomitee der Arbeiter“, in dessen Auftrag er die Zeitung „Das Volk“ herausgab, und berief den ersten allgemeinen Arbeiterkongreß nach Berlin ein, der die Gründung der „Arbeiterverbrüderung“, der ersten umfassenden selbständigen deutschen Arbeiterorganisation, beschloß. Nach der Übersiedlung des Zentralvorstandes nach Leipzig übernahm er auch die Redaktion der organisationseigenen Zeitschrift „Verbrüderung“. In Dresden führte er in Verbindung mit Michael Bakunin das Kommando der Insurgenten und nahm bis zuletzt an den Barrikadenkämpfen teil. Nach vergeblichen Versuchen, in Böhmen und Baden neue Ansatzpunkte für die Fortführung der Revolution zu finden, emigrierte er in die Schweiz, deren Bürgerrecht er erwarb. Bis zu seinem Tode wirkte er dann als Redakteur der „Basler Nachrichten“ und lehrte als Honorarprofessor an der Basler Universität deutsche und französische Literatur, deren Zusammenhänge mit der Gesellschaftsgeschichte aufgezeigt zu haben sein wissenschaftliches Verdienst ist.

  • Werke

    Der Ver. z. Hebung d. arbeitenden Klassen u. d. Volksstimmen üb. ihn, 1845;
    “Der Heinzensche Staat“, Eine Kritik, Bern 1847;
    Öffentl. Vorträge (Biogrr. dt. romant. Dichter), Basel 1875–85;
    Die romant. Schule in Dtld. u. Frankreich, 1880;
    Erinnerungen eines Achtundvierzigers, 1898 (P).

  • Literatur

    E. Bernstein in: Gesch. d. Berliner Arbeiterbewegung I, 1907, S. 34 f. (P);
    W. Friedensburg, S. B. u. d. Organisationsbestrebungen d. Berliner Arbeiterschaft b. z. Arbeiterkongreß, = Archiv f. d. Gesch. d. Sozialismus u. d. Arbeiterbewegung, Bh. 1, 1923;
    W. G. Oschilewski, An d. Wiege d. dt. Arbeiterbewegung, S. B. in Berlin, Sonderdr. aus d. Jb. 1952 d. Ver. f. d. Gesch. Berlins, 1953, S. 143-60;
    H. Trog, in: BJ III, S. 62 f. (u. V, Totenliste 1898, L);
    HBLS II.

  • Porträts

    Abb. in: K. Zwing, Gesch. d. dt. freien Gewerkschaften, 1922.

  • Autor/in

    Paul Mayer
  • Zitierweise

    Mayer, Paul, "Born, Stephan" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 467 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118513648.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA