Lebensdaten
1865 – 1913
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Zeitungsverleger
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116867078 | OGND | VIAF: 8150640
Namensvarianten
  • Freund, Hugo (Pseudonym)
  • Wellberg, Hans (Pseudonym)
  • Lehmann, Jon
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Zitierweise

Lehmann, Jon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116867078.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Marcus (s. 1);
    - 1894 Frania, T d. J. J. Cohen in Aurich u. d. Ros. Liewschütz;
    1 S, 1 T; | N Julian (1885–1943), Chefredakteur d. „Israelit. Fam.bl.“.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Mainz studierte L. Elektrotechnik und Physik in Darmstadt, Zürich und München, wo er sein Examen ablegte. Jedoch befriedigten ihn die Naturwissenschaften auf die Dauer nicht. Nach Streifzügen durch nahezu alle Gebiete der Wissenschaft – von der Rechtswissenschaft und der Nationalökonomie über die Medizin und Psychiatrie bis zur Philosophie – wurde er schließlich 1889 in Philosophie bei Kuno Fischer in Heidelberg promoviert, obgleich die von ihm vorgelegte Arbeit „Über die Haupteinwürfe von Leibniz gegen Lockes System“ nicht als Dissertation, sondern nur als „specimen eruditionis“ anerkannt worden war. Anschließend lebte L. als Privatgelehrter und Schriftsteller in Mainz, wandte sich aber bald dem Journalismus zu, zunächst in Wiesbaden, wo er die Chefredaktion einer Lokalzeitung übernahm, später in Berlin, wohin er 1895 seinen Wohnsitz verlegte. Er brachte die „Breslauer Zeitung“ und die „Breslauer Morgenzeitung“, die er 1896 aufkaufte, zu neuer Blüte. In erster Linie widmete er sich dem Feuilleton und war darum bemüht, mit kurzen populärwissenschaftlichen Darstellungen, allgemeinen Betrachtungen über das Gesellschaftsleben, Beiträgen über Literatur und Theater sowie Erzählungen in witzigem Plauderton dem Publikumsgeschmack entgegenzukommen. Sein journalistischer Stil war subjektiv getönt, geistreich und scheute auch vor saloppen Ausdrücken nicht zurück. Als Mitinhaber der „Vossischen Zeitung“ war er bestrebt, die Lücke zu füllen, die Theodor Fontane hinterlassen hatte, als er 1890 seine Tätigkeit als Theaterrezensent aufgegeben hatte. Großen Einfluß auf seine literarische Entwicklung hatte die Freundschaft mit dem Dichter Otto Roquette. Bekannt wurde L. vor allem als Dramatiker, besonders mit leichteren, unterhaltenden Stücken und satirischen Lustspielen, die an Berliner Bühnen vielfach aufgeführt wurden. Großen Publikumserfolg hatten „Augen rechts“ (1904), „Das Lied vom braven Mann“ (1906) und „Das Ungeheuer“ (1907). Die Themen und Motive seiner Schauspiele entnimmt L. dem bürgerlichen Milieu. Teils humoristisch, teils ironisch stellt er in seinen kleinen Grotesken scheinbar Gegensätzliches in übermütiger Weise nebeneinander. Zuweilen der neuromantischen Tradition folgend, artet die von ihm gepflegte bürgerliche Komik auch in ausgelassene Grotesk-Komik aus, wie „Die Schrippe“ (1901), „Mayerchen“ (1901) oder „Steppke“ (1901) zeigen. L. war Präsident des Aufsichtsrats der Vertriebsstelle deutscher Bühnenschriftsteller.

  • Werke

    Weitere W u. a. Verlorene Blätter. 1891 (Gedichte). - Romane: Ein Wunderkind, 1891;
    Der Günstling d. Zaren, 1892;
    Befreites Glück, 1904. -
    Dramen: Heißhunger, 1893;
    Die offizielle Frau, 1896;
    Das Kapital, 1896;
    Thomas Bekket, 1901 (unter Ps. Hans Wellberg);
    Flammenzeichen, 1909. -
    Lustspiele u. Grotesken: Die Flucht vor d. Schwiegermutter, 1894;
    Der Blätterpilz, 1898;
    Stasia, 1901;
    Oberarzt II. Klasse, 1903;
    Der Flieger, 1910 (mit. H. Brennert).

  • Literatur

    R. Wrede u. H. v. Reinfels, Das geistige Berlin, 1897;
    Wi. 1911;
    Brümmer;
    Kürschner, Lit.-Kal. 1913;
    BJ 18 (Tl.);
    Enc. Jud. X, 1934.

  • Autor/in

    Annalisa Viviani
  • Zitierweise

    Viviani, Annalisa, "Lehmann, Jon" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 73-74 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116867078.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA