Lebensdaten
1843 – 1918
Geburtsort
Asbach (Kreis Bernkastel)
Sterbeort
Brebach/Saar
Beruf/Funktion
Eisenhüttenfachmann ; Gießereifachmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135551862 | OGND | VIAF: 13529777
Namensvarianten
  • Böcking, Rudolf
  • Böcking, Rudolf
  • Böcking, Carl Eduard Rudolph
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Zitierweise

Böcking, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135551862.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Rudolf (1810–71), Besitzer der Asbacher Hüfte bei Kempfeld, S des Heinrich s. (4);
    M Luise (1817–1901), T des Superintendenten Hildebrand in Saarbrücken;
    Köln 1873 Anna (1849–1945), T des Friedrich von Ammon, Rat am Oberappellationsgericht in Köln und Vorsitzender der Assisengerichte des Bezirks;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    B. besuchte 1859-62 die TH Karlsruhe, war 1862 zum Studium der Eisenwerke in Westengland und 1863 Volontär bei John Cockerill in Seraing. Dort konstruierte er bereits eine brauchbare Koksausdrucksmaschine. Nach Besuch der Hüttenakademie in Leoben trat er 1866 in die Leitung der Asbacher Hütte ein, die 1875 zur Halberger Hütte verlegt wurde. Als ihr alleiniger Leiter zeigte er seine ganz ungewöhnliche technische Begabung. Neben grauem Gießereiroheisen sind die Hauptprodukte der Halberger Hütte Gußwaren in Schmelzung, insbesondere gußeiserne Röhren aller Abmessungen für Gas- und Wasserleitungen, Kanalisation usw. Deren nach 1871 einsetzende große Konjunktur hat B. sehr früh erkannt. Statt des bisher allgemein üblichen zweiten Schmelzprozesses im Coupol-Ofen führte er das direkte Vergießen gleichwandiger Rohre schon nach der ersten Schmelzung gleich aus dem Hochofen ein. Auf diesem auch bei großer Erzeugung anwendbaren Verfahren beruhte die führende Stellung Halbergs in Deutschland auf dem Gebiet der Röhrenfertigung. Als erster war er erfolgreich um die Normung gußeiserner Rohre bemüht. Anfang der 70er Jahre führte er die Röhrenstampfmaschine für große Durchmesser und um 1885 die des Drehtischsystems ein (Revolververfahren), das Anwendung über Deutschland hinaus fand.

    An der Saar war die Halberger Hütte die erste, die Teer und Ammoniak bei der Herstellung von Koks als Nebenprodukte gewann. Ihre Verwertung zum Trocknen der Gießereiformen - zur Beheizung der Rohrformereien diente aus Schlamm gewonnenes Generatorgas - war vorbildlich. Endlich war die Reinigung des Gichtgases durch das Beth-Filter seine Erfindung und wurde 1898|zuerst auf der Halberger Hütte angewendet. B.s Erfolge beruhen auf seiner zähen, durch keine Schwierigkeiten zu hindernden Verfolgung einzelner erfinderischer Gedanken und auf der sorgfältigen Ausarbeitung aller zugehörigen Einzelheiten.

  • Literatur

    M. Schlenker, in: Stahl u. Eisen 1918, S. 143 ff.;
    W. Cartellieri, Die Eisenindustrie an der Saar, in: F. Kloevekorn, Das Saargebiet, seine Struktur, seine Probleme, 1929, S. 223 ff.;
    H. van Ham, in: Rhein.-Westfäl. Wirtschaftsbiogrr. I/2, 1931, S. 298-317 (L);
    ders., in: Stahl u. Eisen, 1943, S. 293 ff.

  • Porträts

    Ölgem. v. N. u. Guido Schmitt (im Besitz v. Baron Harald v. Fölkersamb, Rolandseck am Rhein).

  • Autor/in

    Hermann van Ham
  • Zitierweise

    Ham, Hermann van, "Böcking, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 370-371 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135551862.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA