Lebensdaten
1841 – 1924
Geburtsort
Schongau Kanton Luzern
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
altkatholischer Theologe ; erster Bischof der christkatholischen Kirche der Schweiz
Konfession
altkatholisch
Normdaten
GND: 116762152 | OGND | VIAF: 13067177
Namensvarianten
  • Herzog, Eduard

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Zitierweise

Herzog, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116762152.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alteingesessener Bauernfam., zu ihr gehört auch Marianus (1758–1828), Pfarrer in Einsiedeln, Chronist, der 1798 d. Verteidigung d. Etzel-Überganges übernahm u. zu Unrecht als Verräter hingestellt wurde (s. ADB XII; HBLS);
    V Jos. Leonz (1808–62), Bauer;
    M Elisabeth Leu (1812–77) aus Schongau;
    Ov Franz Xaver (1810–83), Domherr in B., kath. Publizist, schweizer. Volksschriftsteller (s. L);
    Om Burkard Leu (1808–65), seit 1851 Stiftspropst in Luzern, beeinflußt v. Wessenberg u. Sailer, gab dem in s. Haus heranwachsenden H. die geistige Grundrichtung (s. ADB 18).

  • Biographie

    H. studierte in Tübingen, Freiburg/Br. und Bonn bei Hefele, Kuhn, Hilgers, Reusch, der besonderen Einfluß auf ihn gewann, und Langen, bei dem er den Lizentiatengrad erwarb. Nach der Priesterweihe 1867 erfolgte schon 1869 die Berufung zum Professor für Biblische Theologie an der Theologischen Hochschule in Luzern. Infolge innerer Ablehnung des I. Vatikanums legte H. aus freiem Entschluß am 23.9.1872 sein Lehramt nieder, diente 6 Monate der in Krefeld (Rheinland) sich bildenden altkath. Gemeinde, wurde im März 1873 Pfarrer der Christkath. Gemeinde Olten, 1876 Pfarrer der Gemeinde und Professor für Neues Testament an der Christkath. Fakultät in Bern. 1876 zum Bischof gewählt, empfing er die Weihe 1876 durch den Bischof der deutschen Alt-Katholischen Kirche, Josef/Joseph H. Reinkens. Als Oberhirte und Theologe prägte H. in fast 50jährigem Wirken seine in die Probleme des politischen und weltanschaulichen Liberalismus verstrickte Kirche im Geiste einer „Evangelischen Katholizität“. Die Vereinigung der alt-katholischen Kirchen 1889 in der „Utrechter Union“ und die Anbahnung von deren formell erst 1931 erfolgter Sakramentsgemeinschaft mit der anglikanischen Kirche sind ganz wesentlich Frucht seines Wirkens. Nicht weniger hat H. zum Abbau und der schließlichen Überwindung des scharfen polemischen Geistes in den kirchlichen Beziehungen der Schweiz beigetragen. Die Vorkonferenz der Weltkirchenkonferenz für „Glauben und Verfassung“ in Genf 1920 wählte ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden.

  • Werke

    Gemeinschaft mit d. anglo-amerikan. Kirche, 1881;
    Über d. röm. Ablaß, 1890;
    Predige d. Wort, Predigten, 1897;
    Hirtenbriefe, NF, 1901;
    Stiftsprobst Jos. B. Leu u. d. Dogma v. 1854, 1904;
    Gott ist die Liebe, Andachtsbuch, 1914, ²1917. -Verz.: s. Ekklesia III, Die Altkath. Kirche, 1935, S. 131 (24 Nrr.);
    Die Kirchen d. Welt III, Die Alt-Kath. Kirche, 1966, S. 474 (23 Nrr);
    Vollst. Verz. d. Aufsätze in: Revue Internat, de Theol., 1893-1910 (30 Nrr.) u. Internat. Kirchl. Zs. 1911-24 (50 Nrr.).

  • Literatur

    Friedrich Heiler, Evang. Katholizität, 1926, S. 9-36;
    W. Herzog, Bischof E. H., Ein Lb., 1935 (P). - Zu Ov Franz Xaver: HBLS;
    Brümmer;
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L).

  • Porträts

    Gem. v. Benzinger, nach dem Tode nach Phot. (im Bes. d. Pfarrgemeinde Olten);
    Büste (im Bes. d. Christkath. Fak. in Bern).

  • Autor/in

    Werner Küppers
  • Zitierweise

    Küppers, Werner, "Herzog, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 739-740 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116762152.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA