Lebensdaten
1833 – 1901
Geburtsort
Katholisch-Willenroth Kreis Schlüchtern (Hessen)
Sterbeort
Kloster Gorheim bei Sigmaringen
Beruf/Funktion
General des Franziskanerordens
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119156857 | OGND | VIAF: 64811329
Namensvarianten
  • Lauer, Christoph (Taufname)
  • Lauer, Aloysius
  • Lauer, Christoph (Taufname)
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Lauer, Aloysius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119156857.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Georg (1784–1838), Bauer, S d. Lorenz u. d. Martha Noll;
    M Maria Margaretha (1794–1865), T d. Georg Noll in Marborn u. d. Anna Margaretha Seipel.

  • Biographie

    L. trat 1850 zu Fulda in den Franziskanerorden ein und wurde nach Studien an den Priesterseminaren zu Paderborn und Fulda 1856 zum Priester geweiht. 1867 wurde er zum Oberen der beiden Franziskanerklöster in der Diözese Fulda, dem Rest der in der Säkularisation fast untergegangenen Ordensprovinz „Thuringia“, gewählt. Die von seinem Vorgänger begonnene Aufbau- und Reformarbeit setzte er fort, bis während des Kulturkampfs 1874/75 die Franziskaner aus Preußen verbannt wurden. Es glückte ihm indes, für die Ausgewiesenen in den USA neue Niederlassungen zu gründen; 1878 siedelte er selbst dorthin über. Damit hatte er den Grundstock zu einer neuen Provinz in Übersee geschaffen.

    Wegen seiner menschlichen Qualitäten von der Ordensleitung geschätzt, wurde L. 1881 nach Rom berufen. Hier hatte er bis 1889 das Amt eines Generaldefinitors, bis 1895 das des Generalprokurators der Diskalzeaten- und Rekollekten-Reformfamilien innerhalb des Observantenordens inne. Bald wurde er enger Mitarbeiter der Generalminister P. Bernardino dal Vago von Portugruaro (1869–89) und P. Luigi Canali von Parma (1889–97), in deren Auftrag er vielfach Visitationen von Einzel-Konventen und Provinzen in Deutschland, Belgien, Holland, England, Irland und in den USA durchzuführen hatte. Er gehörte zu den Mitbegründern der „Acta Ordinis (Fratrum) Minorum“ (AOFM) und des Collegio San Antonio in Rom, der künftigen Hochschule des Ordens und zunächst Sitz der Ordenskurie (1887–1947), nachdem die ital. Regierung das Kloster Ara Coeli auf dem Kapitol, den bisherigen Sitz der Ordensleitung, beschlagnahmt und zum größeren Teil hatte abreißen lassen. Vornehmlich beteiligte sich L. an den Bemühungen, die Reformzweige der Reformation, Diskalzeaten und Rekollekten aufzuheben und in den Gesamtorden der Observanten wieder voll zu integrieren. 1895 wurde L. vom Apostolischen Stuhl zum Präses der Kommission ernannt, die die neuen, einheitlichen Generalkonstitutionen für den Gesamtorden auszuarbeiten hatte. Mit der Constitutio Apostolica „Felicitate quadam“ vom 4.10.1897 ordnete Papst Leo XIII. die Union an und ernannte zugleich L. zum Generalminister mit dem Auftrag, die Union zu verwirklichen. L. war damit auch der 1. deutsche Generalminister des Franziskanerordens geworden.

  • Literatur

    G. Haselbeck, Necrologium Provinciae s. Elisabeth, in: Analecta Franciscana VI, 1912, S. 165 f., 233;
    Thuringia Franciscana, Aus d. Klöstern d. Thür. Franziskanerprov., 13, 1933, S. 261-71, 305 f., 19, 1939, S. 1-15, NF 27, 1972, S. 114-40, 28, 1973, S. 158-70;
    A. Wallenstein, Unbeirrbar u. treu, Ein dt. Franzsikanergeneral, 1954;
    N. Enneking, P. A. L., Leben u. Wirken, in: Thuringia Franciscana 34-36, 1979-81 (unvoll., 5 Kap.);
    LThK;
    LThK ².

  • Porträts

    Bronzerelief v. A. Schädler (Papst Leo XIII. überreicht L. d. Constitution „Felicitate quadam“, symbol. Szene, Fulda, Kloster Frauenberg);
    Ölgem. v. J. Hunstiger, 1953 (ebd.);
    Buntfenster, 1935 (P.-L.-Gedächtniskirche in Kath.-Willenroth).

  • Autor/in

    Eugen Palmatius Säger OFM
  • Zitierweise

    Säger OFM, Eugen Palmatius, "Lauer, Aloysius" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 705 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119156857.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA