Lebensdaten
1781 – 1818
Geburtsort
Koblenz
Sterbeort
Nancy
Beruf/Funktion
Jurist ; Schriftsteller
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 116002182 | OGND | VIAF: 59824917
Namensvarianten
  • Lassaulax, Franz
  • Lasaulx, Franz
  • Lassaulax, Franz
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lasaulx, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116002182.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam (1753–1813), kurtrier. Reg.rat in K., Appellationsgerichtsrat in Trier, S d. Joh. Claudius (1723–91), kurtrier. Hof- u. Reg.rat, u. d. Anna Katharina Sarbourg;
    M Marie Christine (* 1761), T d. Kurtrier. Hofkammerrats Franz Georg Volmar in Trier;
    Schw Catharina ( Joseph Görres, 1848, kath. Publizist, s. NDB VI);
    Vt Joh. Claudius (s. 2);
    - 1803 Benedikta (* 1785), T d. Dionys Korbach;
    1 S, 3 T;
    N Ernst (s. 3).

  • Biographie

    L.s Jugend und Kindheit standen unter dem Eindruck der Franz. Revolution und ihrer militärischen und sozialen Folgen in Koblenz. Zusammen mit ehemaligen Lehrern beteiligte sich L. 1797 an der Gründung eines am Vorbild der Mainzer Klubisten orientierten republikanischen Klubs. Im selben Jahr trat er erstmals in Begleitung seines Vaters als Dolmetscher für Französisch in amtlicher Funktion hervor. Ein Jahr später wurde er nach der vollzogenen Abtretung der Rheinprovinz an Frankreich Übersetzer am Koblenzer Kriminalgericht. Er wirkte hier im Range eines „Secrétaire adjoint“. Diese Tätigkeit bei der Stadtverwaltung legte er jedoch 1799 nach Napoleons Staatsstreich nieder und widmete sich von da an publizistischen Aufgaben. Er stützte sich dabei auf eine familieneigene Druckerei, deren Privileg sein Vater 1797 erworben hatte, und brachte 1801-03 die „Koblenzer Zeitung“ heraus. Gleichzeitig gründete er ein Advokaturbüro. 1806 wurde er an der in Koblenz neu eingerichteten Schule für Rechtswissenschaft auf den zweiten Lehrstuhl für Zivilrecht berufen, nachdem er mit der Vorbereitung einer deutschen Ausgabe des „Code civil“ begonnen hatte (4 Bde., 1808–15). Die väterliche Druckerei und den ihr angeschlossenen Buchhandel überließ er 1807 seinem Schwager L. Pauli. 1808 beteiligte er sich an der Gründung des Kasinos. 1810 wurde er Dekan, 1813 Generalinspektor der Kaiserl. Universität für die Rechtsfakultäten. Ende dieses Jahres siedelte er nach Frankreich über, zunächst nach Paris, wohin ihn schon 1811 und 1812 zwei Reisen geführt hatten. Die letzten in Lothringen verbrachten Lebensjahre waren bereits von Krankheit überschattet.

    L. war seiner politischen Haltung nach Republikaner. Er teilte seine Bewunderung für die Franz. Revolution vor allem mit seinem Schulkameraden und späteren Schwager Joseph Görres. Sein Interesse für die zeitgenössische deutsche Dichtung (bes. f. Schiller, Goethe und Klopstock), in der er seine politischen Ideale verwirklicht sah, führte ihn dazu, selbst zu schreiben. 1800 beteiligte er sich an Goethes Preisaufgabe für ein Lustspiel mit dem Stück „Die Reise zur Hochzeit“. 1803/04 veröffentlichte er in der Nachfolge des deutschen Entwicklungsromans den zweibändigen Roman „Albano Giuletto“, in den er auch einige seiner Gedichte aufgenommen hat. Persönliche Freundschaft verband ihn mit den Dichtern der Heidelberger Romantik Arnim und Brentano.

  • Literatur

    L. Just, F. v. L., Ein Stück rhein. Lebens- u. Bildungsgesch. im Za. d. gr. Rev. u. Napoleons, 1926 (W-Verz., P), dazu: L. Dehio, in: FBPG 41, 1928, S. 430 f.;
    K. d'Ester, in: J. v. Görres in Vergangenheit u. Gegenwart, hrsg. v. M. Buchner, 1927, S. 106 f.;
    Revue des Questions historiques 56, 109, 1928, S. 236 f.;
    W. Herse, in: Mitt. aus d. hist. Lit. 56, NF 16, 1928, S. 100;
    Das unsterbl. Leben, Unbek. Briefe v. Clemens Brentano, hrsg. v. W. Schellberg u. F. Fuchs, 1939;
    Achim u. Bettina in ihren Briefen, Briefwechsel Achim v. Arnim u. Bettina Brentano, hrsg. v. W. Vordtriede, 2 Bde., 1961;
    F. Schwieger, Joh. Claudius v. Lassaulx 1781-1848, 1968;
    Goedeke 13, S. 498-500;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Autor/in

    Konrad Feilchenfeldt
  • Zitierweise

    Feilchenfeldt, Konrad, "Lasaulx, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 643 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116002182.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA