Lebensdaten
1772 – 1831
Geburtsort
Cortina d'Ampezzo (Südtirol)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Lithograph
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 12401741X | OGND | VIAF: 96092860
Namensvarianten
  • Lanzedelly, Joseph
  • Lanzedelly, Joseph der Ältere
  • Lanzedelly, Joseph
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Zitierweise

Lanzedelly, Joseph der Ältere, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12401741X.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Uhrmacher;
    M N. N.;
    N. N.;
    7 K, u. a. Karl (1815–65), Joseph d. J. (1807–79), beide Lithographen in W. (beide s. ThB);
    E August (1845–1918), Lithograph.

  • Biographie

    L. besuchte die Akademie in Venedig und war seit 1806 Schüler der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er malte viele Aquarellporträts und Elfenbeinminiaturen von starker Ausdruckskraft. Bald nach Bekanntwerden der lithographischen Druckverfahren interessierte er sich für die neue Kunst und ließ bei Adolf Kunicke seine von den Miniaturen angeregten Porträts, die er selbst auf Stein übertrug, abdrucken. In der Folge arbeitete er als Porträtist im Lithographischen Institut von Adolf Gf. Pötting, zu dessen eifrigsten Mitarbeitern er zählte. Man kann ihn wohl als den ersten berufsmäßigen Wiener Lithographen bezeichnen, durch den die Verbreitung des Steindrucks in Wien bestimmt wurde. Sein besonderes Verdienst war es, daß er volkstümliche Darstellungen schon lange vor dem Berliner Theodor Hosemann lithographierte, wobei er sich engl. und speziell franz. Vorbilder wie Louis Philibert Debucourt bediente. Dazu ist bemerkenswert, daß er seinen Sittenbildern satirische und karikaturistische Züge verlieh. Die Folgen „Wiener Straßenszenen“, „Charakteristische Volksszenen von Wien“, „Wiener Tagesbegebenheiten“, „Straßenszenen“ fanden größten Beifall. Schon 1819 machte L. beachtenswerte Farbversuche auf dem Gebiete der Lithographie und plante die Folge „Siebenbürger Jahrmarkt“, die von dem Hermannstädter Franz Neuhauser nach der Natur gezeichnet wurde. Von den sechs Blättern, die in Feder, Kreide und Schabmanier auf neun Steine übertragen und gedruckt wurden, erschienen die ersten drei 1820, die weiteren erst 1823. „Das Freydaľsche Turnierbuch“, von Alois Primissar ebenfalls als Folge geplant, kam über das erste Blatt nicht hinaus. Auch dieses wurde von neun Platten gedruckt, und L. wagte es sogar, reichlich Gold- und Silberdruck zu verwenden. Neben seinen Genre- und Bildnislithographien schuf er auch Reproduktionslithographien, z. B. in der „Sammlung von Bildnissen berühmter Personen in lithographischen Zeichnungen“ und dem „Stammbaum des allerdurchlauchtigsten Hauses Habsburg-Österreich“. Seine Lithographien, die in großen Auflagen erschienen, sind in den bedeutenden graphischen Sammlungen wie der Albertina und dem Historischen Museum der Stadt Wien vorhanden. Raritäten sind die Frühdrucke vor 1821, die L. als erfolgreichen Schöpfer der lithographischen Inkunabeln repräsentieren.

  • Literatur

    H. Schwarz, Die Anfänge d. Lith. in Wien, Diss. Wien 1921 (ungedr.), S. 203 ff.;
    W. Wurzbach, Josef Kriehuber u. d. Wiener Ges. s. Zeit, 1955, S. 19 f.;
    Kat. München, Bild vom Stein, Die Entwicklung d. Lith. v. Senefelder bis heute, 1961, S. 40, Nr. 204 f.;
    W. Weber, Saxa loquuntur, Steine reden, Gesch. d. Lith., 1961, S. 47, 91;
    L. R. Schidlof, The miniature in Europe I, 1964, S. 467;
    H. Fuchs, Die österr. Maler d. 19. Jh. III, 1973, S. 12;
    N. Keil, Die Miniaturen d. Albertina in Wien, 1977, S. 95 f.;
    ÖBL;
    ThB (L).

  • Autor/in

    Nora Keil
  • Zitierweise

    Keil, Nora, "Lanzedelly, Joseph der Ältere" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 627 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12401741X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA