Lebensdaten
1835 – 1905
Geburtsort
Münster
Sterbeort
Münster
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 118569147 | OGND | VIAF: 95274158
Namensvarianten
  • Landois, Hermann
  • Essink, Frans
  • Happenklang, Tonius
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Zitierweise

Landois, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118569147.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Stammte väterlicherseits aus lothring., mütterlicherseits aus rhein. Fam.;
    V Theodor Ferdinand (1794–1868), Gerichtssekr. in M., S d. Leonhard Justus (1762–1835), Kaufm. in M., u. d. Clara Henriette Schreiber;
    M Antoinette Josephine ( 1872), T d. Joseph Hermann Pollack, Uhrmacher in M.;
    B Leonard (s. 2); - ledig.

  • Biographie

    Nach mehrjährigem Besuch, des Gymnasiums Paulinum in Münster und externem Abitur in Recklinghausen studierte L. Theologie und Naturwissenschaften in Münster, wo er 1859 zum Priester geweiht wurde. Seit 1860 war er als Hauslehrer auf einem Adelssitz an der Ruhr, seit 1862 als Lehrer an der Ackerbauschule in Botzlar b. Lüdinghausen tätig. 1863 wurde er im Fach Zoologie in Greifswald promoviert, wo sein Bruder als Privatdozent wirkte; 1864 legte er dort das Staatsexamen ab. Nachdem er als Lehrer an das Gymnasium Paulinum zurückgekehrt war, habilitierte er sich 1869 und lehrte als Privatdozent an der Akademie in Münster; 1873 wurde er zum ao., 1876 zum o. Professor ernannt. L. wirkte als Zoologe weit über die engen Zirkel seiner Fachwissenschaft hinaus, ging es ihm doch bei aller wissenschaftlichen Exaktheit um Gemeinverständlichkeit und um die Vermittlung naturwissenschaftlicher Interessen und Kenntnisse an breitere Bevölkerungskreise. Dieses Ziel der Popularisierung vor allem der Zoologie versuchte er unter anderem mit seinen Lehrmodellen für den biologischen Anschauungsunterricht und mit seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie dem „Lehrbuch der Zoologie“ (1870, mit B. Altum) zu erreichen. Am bekanntesten machte ihn über die Kreise der Fachkollegen hinaus sein dreibändiges Werk „Westfalens Tierleben in Wort und Bild“ (1883-92). 1871 gründete er den „Westfäl. Verein für Vogelschutz, Geflügel- und Singvögelzucht“, 1872 die Zoolog. Sektion für Westfalen und Lippe und 1874 den „Westfäl. Zoologischen Garten“ in Münster, der 1875 als erster Tiergarten Westfalens eröffnet wurde. L. führte den Kampf um den Aufbau des Zoologischen Gartens mit stets originellen, ja zuweilen exzentrischen Mitteln, die seinen Ruf als Münsteraner Original begründeten und 1876 dazu führten, daß er, der der Kirche seit langem entfremdet war, seiner Funktionen als kath. Priester enthoben wurde. Im Laufe der Jahre gelang es ihm, seinem Lebenswerk eine solide finanzielle Grundlage zu geben. Die zu diesem Zweck ins Leben gerufene „Abendgesellschaft des Zoologischen Gartens“ erfreut mit ihren plattdeutschen Theateraufführungen bis heute die Münsterländer; der vielseitig talentierte L. trug selbst mit seinen in münsterländer Mundart verfaßten Gedichten und Liedern (Krissbetten und Kassbetten, 1886) zu ihrer Blüte bei. Der humoristische Roman „Frans Essink“ (5 Bde., 1874–1900, I mit F. Giese, neu hrsg. v. P. Werland 1950) sichert ihm einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der niederdeutschen Literatur.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina.

  • Werke

    Weitere W u. a. Lehrb. d. Botanik, 1872 (mit C. Berthold);
    Tierstimmen, 1875;
    Lehrb. f. d. Unterricht in d. Naturbeschreibung, 2 T., 1883 f. (mit M. Kraß);
    Das Studium d. Zoologie mit bes. Rücksicht auf d. Zeichnen d. Tierformen, 1905.

  • Literatur

    P. Bahlmann, Die Fastnachtsspiele im Zoolog. Garten zu Münster, 1898;
    E. Marcus u. a., Prof. L., 1907 (W-Verz., P);
    J. O. Plaßmann, H. L., in: Westfäl. Lb. IV, 1933, S. 314-33 (P);
    W. Schulte, Westfäl. Köpfe, 1963, S. 172-74 (P);
    L. Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, I, 1964, S. 207 f. (W), II, 1970, S. 173;
    L. Foerste, Der „Frans Essink“-Roman im Spiegel seiner beiden Autoren Giese u. L., in: Nd.dt. Jb. 96, 1973, S. 156-68;
    W. Werland, Münsters Prof. L., 1975, ²1977 (P);
    Westfäl. Bibliogr. z. Gesch., Landeskde. u. Volkskde. III, 1977, S. 173 f.;
    Pogg. III, IV.

  • Porträts

    Denkmal v. A. Schmiemann, 1900 (Münster, Zoolog. Garten);
    Gem. v. Goerke, 1886, Abb. b. Plaßmann, s. L.

  • Autor/in

    Markus Krause
  • Zitierweise

    Krause, Markus, "Landois, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 506 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118569147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA