Lebensdaten
1740 – 1822
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Kunstsammler ; Diplomat
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 136222609 | OGND | VIAF: 80605110
Namensvarianten
  • Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz de Paula Graf von
  • Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz Graf von
  • Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz de Paula Graf von
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Zitierweise

Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136222609.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz de Paula Anton Gf. v. L.-S.- (1707–65), k. k. WGR u. Kämmerer, S d. Karl (1686–1743), 1707-25 nd.österr. Regimentsrat, u. d. Franziska Gfn. Truchseß-Zeil;
    M Maria Josepha (1712–56), T d. Joseph Anton Fürst Esterházy v. Galántha ( 1721), Obergespan, Husaren-Oberst, u. d. Maria Octavia Gfn. Gilleis;
    Ur-Gvv Leopold Joseph (s. Einl.);
    Om Nikolaus Fürst Esterházy v. Galántha ( 1790), k. k. FM (s. NDB IV); - ledig.

  • Biographie

    L. widmete sich der diplomatischen Laufbahn und war seit 1776 österr. Gesandter in Turin und Neapel. Während seines 6jährigen Aufenthaltes in Neapel sammelte er antike griech. Vasen (über 500 Stück), die 1815 für das Antikenkabinett in Wien angekauft wurden (heute im Kunsthist. Museum). Er unterstützte in Italien auch viele junge Künstler, indem er ihnen Aufträge verschaffte. Von M. F. Quadal ließ er sich 1784 in Neapel porträtieren, H. F. Füger nahm er 1781-83 in sein Haus auf. Auf seine Empfehlung hin malte Füger die Königin von Neapel, Maria Carolina, und schuf drei allegorische Gemälde für den Bibliothekssaal zu Caserta.

    Bilder aus dem ererbten Familienbesitz sowie die in Italien erworbenen Werke dort lebender Künstler (z. B. Philipp Hackert, Michael Wutky) bilden den Grundstock der Sammlung L.s, die er auf seinen zahlreichen Reisen nach England, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden durch Ankäufe von privaten Kunstsammlern wie den Fürsten Esterházy, Liechtenstein oder Kaunitz und von Kunsthändlern wie A. J. Braun und Franz Stöber aus Wien, A. F. Oeser aus Leipzig und J. F. Frauenholz aus Nürnberg noch vergrößern konnte. Seine schließlich 740 Meisterwerke umfassende Gemäldesammlung hatte er zum größten Teil in seiner Wohnung im „Loprestischen Hause“ (Kärntnerstraße 49) und in seinem Sommersitz in Nußdorf b. Wien aufgestellt und selbst katalogisiert. 1807 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien und 1818, nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst, auf Wunsch Metternichs ihr Präsident. L. vermachte der Akademie seinen gesamten Gemäldebesitz, in dem neben Tizian, Velasquez, Guardi vor allem zahlreiche niederländ. Meister des 17. Jh. wie Rembrandt, van Goyen, Jacob Ruisdael vertreten sind. Nach seinem Tod war die Sammlung zunächst im St. Annagebäude untergebracht und seit 1835 allgemein zugänglich. Sie bildet heute den Hauptbestandteil der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien.

  • Literatur

    F. C. Wißgrill, Schauplatz d. landessässigen Nd.österr. Adels V, 1794-1804;
    F. M. Laborde, Collection des Vases grecs de M.le comte de L., 2 Bde., 1813;
    F. H. Boeckh, Wiens lebende Schriftsteller, Künstler u. Dilettanten im Kunstfach, 1821;
    C. v. Lützow, Gesch. d. Ak. d. bildenden Künste in Wien, 1877;
    Th. v. Frimmel, Gesch. d. Wiener Gem.slgg. IV, 1901;
    W. Wagner, Die Gesch. d. Ak. d. bildenden Künste in Wien, 1967;
    M. Poch-Kalous, Die Gem.gal. d. bildenden Künste in Wien, 1972;
    Wurzbach 14;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    ÖBL.

  • Porträts

    Gem. v. C. Kollonitsch, 1770 (Wien, Ak. d. bildenden Künste);
    Gem. v. M. F. Quadal, 1784 (Wien, Österr. Gal.).

  • Autor/in

    Christine Ekelhart-Reinwetter
  • Zitierweise

    Ekelhart-Reinwetter, Christine, "Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 430 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136222609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA