Lebensdaten
1827 – 1897
Geburtsort
Buggingen bei Müllheim (Baden)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116644346 | OGND | VIAF: 69687672
Namensvarianten
  • Längin, Georg
  • Längin, Georg
  • Laengin, Georg
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Längin, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116644346.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alemann. Bauernfam., deren Mitgll. in B. seit 1638 als Vögte nachweisbar sind. V Johann (1805–69), Gastwirt in Buggingen, S d. Joh. Jakob u. d. Margarete Barbara Gunzenhauser;
    M Regina (1804–31), T d. Joh. Georg Gyss, Bäcker, Vogt u. Gastwirt in B., u. d. Regina Hug;
    Überlingen 1866 Eugenie (1839–1929), T d. Hofkammerrats Anton Bilharz (1788–1877) in Sigmaringen u. d. Elisa Fehr; Schwäger Alfons Bilharz ( 1925), Arzt u. Philos., Theodor Bilharz ( 1862), Arzt u. Anatom (beide s. NDB II);
    S Theodor (1867–1947), Dir. d. bad. Landesbibl. in Karlsruhe.

  • Biographie

    L. kam 1844 ins Karlsruher Lyceum, wo er 1848 das Abitur ablegte. Als Student der Theologie bezog er die Universitäten Heidelberg und Halle. 1852 trat er in das geistliche Amt ein und wurde nach verschiedenen Vikariaten 1854 Pfarrer in Schiltach im Schwarzwald. 1864 ging er als Garnisonsprediger nach Karlsruhe, wurde dort aber schon 1865 zum Pfarrer der Weststadtgemeinde gewählt, bei der er bis zum Ruhestand 1897 als hochverehrter Seelsorger blieb. 1873-86 war er Leiter des bad. Predigervereins und wurde mehrfach in die Generalsynode gewählt. L.s theologische Arbeit steht vorzugsweise im Dienst einer rationalen, vom Geiste Schleiermachers beeinflußten Auffassung des Christentums. Tief überzeugt vom Wert einer wissenschaftlich geklärten Denkweise, wandte er sich bei den theologischen Streitigkeiten zwischen der konservativ-orthodoxen Kirchenpartei und der liberalen Richtung mit seinen Schriften „Der Wunder- und Dämonenglaube der Gegenwart“ (1887), „Religion und Hexenprozeß“ (1888) sowie „Die biblischen Vorstellungen vom Teufel und ihr religiöser Wert“ (1890) gegen die Orthodoxie. Sein Alterswerk „Der Christus der Geschichte und sein Christentum“ (2 Bde., 1897 f.) geht auf eine frühere Arbeit „Über die sittliche Entwicklung Jesu“ (1867) zurück, die mehrere Auflagen erlebt hatte. – L. ist, offensichtlich durch seine Freundschaft mit Jos. Vikt. v. Scheffel angeregt, früh durch Gedichte hervorgetreten. Für seine dramatischen Arbeiten wurde ihm die Anerkennung des Tübinger Ästhetikers F. Th. Vischer zuteil. Wahlverwandt fühlte sich L. von Jugend an mit Joh. Peter Hebel. 1868-97 hielt er als „Hebelpfarrer“ an Hebels Geburtstag alljährlich im Karlsruher Schloßgarten eine Gedächtnisfeier ab und gab 1875 die erste ausführliche Hebel-Biographie heraus, sein bedeutendstes Werk auf literarischem Gebiet. L.s förderndes Interesse galt auch dem Fröbelschen Kindergarten und dem 1. Karlsruher Mädchengymnasium, an dem er unterrichtete.

  • Auszeichnungen

  • Werke

    Weitere W u. a. Aus unserer Zeit, Gedichte, 1858, 1861;
    J. P. Hebels Bibl. Geschichten, Aufs Neue hrsg. u. f. Schule u. Haus bearb., 1873;
    J. P. Hebel, 1875;
    Der Bodensee u. s. Ufer, Der Schwarzwald u. s. Bewohner, Baden-Baden u. Karlsruhe, Männer aus d. Volke: Hebel u. K. Mathy, in: Unser Dt. Land u. Volk, 1879 (Sammelwerk);
    Aus J. P. Hebels ungedr. Papieren, Nachträge zu s. Werken, Btrr. zu s. Charakteristik, 1882;
    Marc Aurel (Trauerspiel), 1882;
    Valeria (Trauerspiel), 1884;
    Christenglaube, Orthodoxie u. wiss. Bibelforschung, 1887;
    M. v. Egidy's kirchl. Reformgedanken u. s. theol. Gegner, 1891;
    40 J. Kämpfen u. Hoffen, Ges. rel.-patriot. Gedichte, 1892. -
    Teilnachlaß: Bad. Landesbibl. Karlsruhe.

  • Literatur

    E. Conrad, in: Zeitbilder, Ill. Beil. z. Pfälz. Presse, Kaiserslautern, Nr. 18 v. 16.5.1897 (P);
    A. H. Albrecht, in: Rheinländ. Hausfreund, 1899, S. 70-75;
    P. W. Hönig, in: Bad. Biogrr. V, 1906, S. 509-13;
    G. L., zu seinem 10. Todestag, 1907 (Privatdr., W-Verz., P);
    Folkmar Längin, in: Bad. Heimat 32, 1952, S. 96-99;
    ders., Die erste Hebelbiogr., ebd. 58, 1978, S. 163-72.

  • Autor/in

    Folkmar Längin
  • Zitierweise

    Längin, Folkmar, "Längin, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 405 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116644346.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA