Lebensdaten
1882 – 1940
Geburtsort
Graudenz
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116634472 | OGND | VIAF: 22409405
Namensvarianten
  • Kyser, Hans

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Zitierweise

Kyser, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116634472.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Fritz, Kaufm. u. Stadtrat, Förderer d. Männergesangs in d. Ostprovinzen;
    M Marie Hüttmann;
    1903 Luise, T d. Gasinsp. Hermann Dube u. d. Wilhelmine Kühn;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    K. besuchte das Gymnasium in Graudenz, studierte in Berlin Geschichte, Germanistik und Philosophie und betätigte sich in der Folge als freier Schriftsteller, Öffentliche Aufmerksamkeit erregte er mit seinen 1912 in der „Deutschen Rundschau“ vorgetragenen Attacken gegen die „Deutsche Schillerstiftung“. Während des 1. Weltkriegs war K. Kriegsberichterstatter, vor allem an der russ. Front. Nach Kriegsende engagierte er sich als Leiter der deutschen Presse im Kampf um Westpreußen; das Schicksal seiner Heimat stellte mit den Dramen „Es brennt an der Grenze“ (1932, als Hörspiel adaptiert 1933) und „Wolken am Horizont“ (1937) sowie einer politisch-historischen Schrift „Lebenskampf der Ostmark“ (1934) einen thematischen Schwerpunkt seines späteren Schaffens dar. Vorerst aber übte er 1920/21 die Funktion eines Geschäftsführenden Direktors des „Schutzverbandes deutscher Schriftsteller“ aus: Seine Amtsperiode zählte zu den bewegtesten und fruchtbarsten Zeiten dieser Organisation. K. setzte sich mit außerordentlicher Energie in Verhandlungen und zahlreichen Zeitungsartikeln insbesondere für die Beteiligung der Autoren an den Valutagewinnen der Verleger aus dem Buchexport und für den Aufbau eines großen Sozialwerks für die deutsche Schriftstellerschaft, eine „Reichskulturabgabe“, ein. 1921 wechselte er zum S. Fischer-Verlag, wo er einige Zeit als Direktor für die Filmrechtsabteilung verantwortlich war. Dem Film widmete er sich weiterhin in besonderer Weise: Er war Dramaturg großer Filmgesellschaften wie der Münchener „Bavaria“, schrieb Drehbücher für zahlreiche Stummfilme (u. a. für „Faust“ unter der Regie von F. W. Murnau) und führte gelegentlich Regie („Luther“ 1927). Von ihm stammen auch die Drehbücher für den ersten (technisch verunglückten) UFA-Tonfilm „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ (1925) und die Tonfilme „Der Student von Prag“ (1935) und „Der Kurier des Zaren“ (1936). Auch für das neue Medium Rundfunk leistete K. als Autor von Hörspielen (Prozeß Sokrates, 1929) Pionierarbeit; von seiner Trilogie „Der letzte Akt“ wird der Mittelteil „Ankommt eine Depesche“ heute noch gesendet. Hingegen errang er als Verfasser von – den Forderungen der Zeit literarisch wie ideologisch zunehmend angepaßten – Dramen und Erzählwerken keine vergleichbare Bedeutung.

  • Werke

    Weitere W Einkehr, Lieder u. Gedichte, 1909;
    -Romane: Der Blumenhiob, 1909;
    Das Gastmahl d. Domitian, 1929;
    - Novellen: Das Aprikosenbäumchen, 1920;
    Tango Argentino, 1925;
    - Dramen: Medusa, 1910;
    Titus u. d. Jüdin, 1911;
    Erziehung z. Liebe, 1913;
    Charlotte Stieglitz, 1915;
    Schicksal um York, 1929 (als Hörspiel 1933);
    Columbus, 1929 (als Hörspiel 1935);
    Abschied v. d. Liebe, 1930;
    Rembrandt vor Gericht, 1933;
    Schillers dt. Traum, 1935;
    Der gr. Kapitän, 1935;
    Molière spielt, 1937;
    Der Bulle v. Ueckeritz, 1937;
    -Hörspiele: Der Sturz der Verdammten. 1930;
    Der Tod d. Sokrates, 1930;
    Der letzte Akt (Trilogie: Wiener Kongreßwalzer, Ankommt eine Depesche, Die Toten marschieren), 1931;
    Wiederaufnahmeverfahren in Sachen Rembrandt, 1931;
    - Filme: Nathan d. Weise, 1922;
    Die graue Macht, 1923;
    Arabella, 1924;
    Gräfin Donelli, 1924;
    Helena, 2 T., 1924;
    Manon Lescaut, 1926;
    Der Sohn d. Hagar, 1927.

  • Literatur

    Lennartz, Die Dichter unserer Zeit, ⁴1941;
    G. Lamprecht, Dt. Stummfilme, 1968;
    C. Hörburger, Das Hörspiel d. Weimarer Republik, 1975;
    Altpr. Biogr.;
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1939–70.

  • Porträts

    2 Bleistiftzeichnungen v. B. F. Dolbin (Marbach, Schiller-Nat.mus.).

  • Autor/in

    Ernst Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Ernst, "Kyser, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 358 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116634472.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA