Lebensdaten
1897 – 1977
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Elektrotechniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118778196 | OGND | VIAF: 18644034
Namensvarianten
  • Küpfmüller, Karl
  • Küpfmüller, Karl
  • Kuepfmueller, Karl
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Küpfmüller, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118778196.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst ( 1914), Oberlokomotivführer;
    M Eva Körbitz;
    1) 1921 ( 1940) Elisabeth Riedel (* 1890), 2) 1941 Eva Lukan (* 1911); kinderlos; 1 Stief-T.

  • Biographie

    Nach Besuch der höheren technischen Lehranstalt in Nürnberg arbeitete K. seit 1919 am Telegraphen-Versuchsamt in Berlin bei K. W. Wagner an Problemen der Nachrichtenübertragung und legte während dieser Zeit extern die Reifeprüfung ab. 1921 trat er in das Zentrallaboratorium der Siemens und Halske AG ein. 1928 übernahm er den Lehrstuhl für Allgemeine Theoretische Elektrotechnik der TH Danzig und ging 1935 an die TH Berlin. 1937 trat er in die Entwicklungsleitung der Siemens und Halske AG ein, wirkte aber weiter an der TH Berlin. Nach weiterer Industrietätigkeit in der Nachkriegszeit hatte er von 1952 bis zu seiner Emeritierung 1963 den Lehrstuhl für allgemeine Nachrichtentechnik der TH Darmstadt inne. K. war einer derjenigen, die die theoretischen Grundlagen der Nachrichtentechnik entwickelten. Seine frühen Arbeiten galten vor allem der Übertragungs- und der Nachrichtenmeßtechnik; wichtig sind die über Einschwingvorgänge, Nebensprechen, vergleichende Geräuschmessungen und den Umwandlungssatz bei linearen Netzen. Aufgrund dieser Arbeiten wurde der Nichtakademiker an die TH Danzig berufen, ein ganz ungewöhnlicher Vorgang. Hier hatte er die ganze Elektrotechnik zu vertreten und behandelte als erster die Grundlagen der Schwach- und Starkstromtechnik nach einheitlichen Vorstellungen. Seine Interessen galten niemals der Elektrotechnik allein, immer sah er sein Fach in einem größeren Rahmen, was zu einer systemtheoretischen Betrachtungsweise führte. Schon früh (1921) beschäftigte er sich mit biologischen Problemen und prägte zur Kennzeichnung der Wirkweise chemischer Kanzerogene 1946/48 zusammen mit dem Pharmakologen H. Druckrey den Begriff der „Summationstheorie“. Beteiligt war er auch bei der Einführung weiterer neuer Forschungsgebiete, wie Informationstheorie, Muster- und Zeichenerkennung, Sprachsynthese und Kybernetik. Nebenamtlich wirkte er für wissenschaftliche Vereinigungen. 1955-57 war er Vizepräsident der deutschen Forschungsgemeinschaft und 1955/56 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE). Die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik ernannte ihn 1969 zu ihrem Ehrenpräsidenten. Durch den von ihm selbst für ideal gehaltenen Wechsel zwischen der Tätigkeit in der Industrie und der als Hochschullehrer ist es K. gelungen, nicht nur die Nachrichtentechnik entscheidend zu fördern, sondern auch auf vielen anderen Gebieten grundlegende Anstöße zu geben.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Danzig 1944);
    Philipp-Reis-Plakette (1952), Goldene Cedergren-Medaille (1959), Werner-v.-Siemens-Ring (1970).

  • Werke

    u. a. Genaue Frequenzmessungen, in: Telegraphen u. Fernsprechtechnik 8, 1919, S. 124 f.;
    Einschwingvorgänge in Wellenfiltern, in: Elektr. Nachrichtentechnik 1, 1924, S. 141-52;
    Über Beziehungen zw. Frequenzcharakteristiken u. Ausgleichsvorgängen in linearen Systemen, ebd. 5, 1928, S. 18-32;
    Über d. Dynamik d. selbsttätigen Verstärkungsregeler, ebd., S. 459-67;
    Einführung in d. theoret. Elektrotechnik, 1932, 101973;
    Dosis u. Wirkung, 1948 (mit H. Duckrey);
    Systemtheorie d. elektr. Nachrichtenübertragung, 1949, ⁴1974.

  • Literatur

    F. W. Gundlach, in: Elektrotechn. Zs. A 83, 1962, S. 759 (P);
    O. Zinke, in: Frequenz 21, 1967, S. 267 (W-Verz., P);
    R. Kersten, ebd. 31, 1977, S. 264 (P);
    E. Hölzler, in: Archiv f. elektr. Übertragung 31, 1977, S. 399 (P);
    H. Welker, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1978, S. 227 f. (P);
    W. Oppelt, in: SB d. Wiss. Ges. d. Univ. Frankfurt/M. 17, 1980, S. 69-72;
    Pogg. VI, VIIa.

  • Autor/in

    Helmut Mielert
  • Zitierweise

    Mielert, Helmut, "Küpfmüller, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 230 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118778196.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA