Lebensdaten
1718 – 1789
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 133456765 | OGND | VIAF: 43028079
Namensvarianten
  • Krubsacius, Friedrich August

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Zitierweise

Krubsacius, Friedrich August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133456765.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich August, Geh. Registratur im Geh. Konsilium, vermutl. S d. Rüstknechts Daniel in D.;
    M N. N.;
    Ov Christian Friedrich ( 1746), Oberstlt. im Ing.-Corps, s. Slg. v. 16 000 mit d. Feder gezeichneten Wappen ist in d. Sächs. Landesbibl. Dresden z. T. erhalten (dt., poln. u. litau. Wappen 12 Bde.; Wappen d. Kurhauses Sachsen, 2 Bde.);
    - ⚭ Christiana Susanna Ziegler ( vor 1789).

  • Biographie

    K. wurde von einem Onkel, Ch. F. Krubsacius, in Mathematik und in den Anfangsgründen der Architektur unterrichtet. Seine weitere Ausbildung erhielt er durch Zacharias Longuelune und Jean de Bodt. 1740 trat er als Kondukteur in das Dresdner Oberbauamt ein. Seit etwa 1745 wird seine Mitarbeit an den Entwürfen des Oberlandbaumeisters J. Ch. Knöffel faßbar. Nach dessen Tode 1752 wurde K. der bevorzugte Architekt des zu dieser Zeit bedeutendsten Bauherren in Sachsen, des Ministers Heinrich Gf. Brühl. 1755 wurde eigens für ihn die Stelle eines Hofbaumeisters geschaffen, 1755/56 weilte er auf Veranlassung Brühls zu einem Studienaufenthalt in Paris. Da der Ausbruch des Siebenjährigen Krieges inzwischen jede größere Bautätigkeit in Sachsen unmöglich gemacht hatte, wandte sich K. theoretischen Arbeiten zu, u. a. der Kritik des Rocailleornaments (Kurze Untersuchung des Ursprungs der Verzierungen …, 1759). Von seinen archäologischen Interessen zeugen die 1760 und 1762 veröffentlichten Rekonstruktionen der Landhäuser des jüngeren Plinius. Im übrigen war er während des Krieges in Hannover, Mecklenburg und Polen als Baumeister tätig, u. a. auch beim Umbau des Brühlschen Palais in Warschau. 1764 wurde er zum Professor der Baukunst an der neugegründeten Dresdner Kunstakademie berufen. Neben seiner Lehrtätigkeit schuf K. nun eine Reihe von Schloß- und Palaisbauten für private Auftraggeber, und 1770-76 entstand nach seinem Entwurf das neue Land- und Steuerhaus in Dresden, das ihm die Gelegenheit zur repräsentativen Vorstellung seiner künstlerischen Auffassung bot.

    K. vertritt den für die Aufklärungszeit bezeichnenden Typus des gelehrten Künstlers, der betont verstandesmäßig schafft und sich darüber ständig Rechenschaft gibt. Sein Stil schließt eng an das Werk Knöffels an. Dessen Formensprache, in der K.s Forderung nach einer rationalen Architektur schon weitgehend verwirklicht ist, führt er dekorativ vereinfacht weiter. Seine kunsttheoretischen Anschauungen, die auf die franz. Architekturtheorie zurückgehen, brachten ihn in Verbindung mit der literarischen Aufklärung. Seine ersten Veröffentlichungen wurden durch Gottsched herausgegeben. K., der seinerzeit besonders durch Gartenentwürfe hervorgetreten war, hat 1760 für Gottscheds „Handlexicon … der schönen Wissenschaften und freyen Künste“ die Begriffe der Gartenkunst bearbeitet. In seinem architektonischen Schaffen nehmen die Schloß- und Palaisbauten sowie die Gartenanlagen den größten Umfang ein, wobei seine klug durchdachten und abwechslungsreichen Grundrisse vielfach das tonangebende franz. Vorbild erreichen. Am einflußreichsten war K. jedoch in seiner Tätigkeit als Akademieprofessor, da sich die von ihm vertretene vernunitgeprägte Architekturauffassung in Übereinstimmung mit der zum Klassizismus hinführenden Entwicklung befand. Er hat wesentlichen Anteil an der klassizierenden Haltung der spätbarocken Dresdner Architektur und an der Überwindung des dekorativ eingestellten handwerklich-bürgerlichen Barocks. Der aufklärerische Rationalismus der Jahrhundertmitte bestimmt aber auch seine künstlerischen Grenzen; den Übergang vom Rokoko und Spätbarock zum Frühklassizismus hat er nicht vollzogen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Schloß Martinskirchen (1751–56);
    Entwürfe f. Schloß u. Garten in Thallwitz (1761/64);
    Innenausstattung d. Kurländer Palais (1764), Gartenpalais u. Garten f. d. Chevalier de Saxe (Prinzenpalais, 1764-70), Erweiterung d. Hoymschen Palais (um 1766) in Dresden;
    - Neues Schloß, Neschwitz (1766–75);
    Gartenpalais Riesch, Dresden (1770 f.);
    Neuberindenkmal, Dresden-Laubegast (1775 f.);
    Schönbergsches Grabdenkmal, Reichstädt (1781).

  • Literatur

    P. Schumann, Barock u. Rococo, 1885;
    H. Koch, Sächs. Gartenkunst, 1910;
    F. Löffler, Das alte Dresden, ⁵1966;
    W. Hentschel, Bibliogr. z. sächs. Kunstgesch., 1960;
    ders. u. W. May, Joh. Christoph Knöffel, 1973;
    G. Meinert, Zur Baugesch. d. Dresdner Landhauses, in: Sächs. Heimatbll. 12, 1966, S. 149-59;
    W. May, Ein früher Palaisentwurf v. F. A. K., in: Wiss. Zs. TU Dresden 17, 1968, S. 51-58;
    ders., Schloß Martinskirchen u. d. Beziehungen zw. Knöffel u. K., ebd. 18, 1969, S. 47-55;
    ders., Schloß Nischwitz u. d. Architektur d. sächs. Rokoko, Diss. Dresden 1969;
    H. Keller, Nachrr. v. allen in Dresden lebenden Künstlern, 1788;
    Meusel VII (W-Verz.);
    ThB.

  • Autor/in

    Walter May
  • Zitierweise

    May, Walter, "Krubsacius, Friedrich August" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 93-94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133456765.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA