Lebensdaten
1835 – 1902
Geburtsort
Ungarisch-Ostrau/March (Mähren)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116555122 | OGND | VIAF: 62303176
Namensvarianten
  • Marchland, Franz Krones Ritter von
  • Krones, Franz (bis 1879)
  • Krones, Franz von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Krones von Marchland, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116555122.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Unehel.;
    V N. N. ( 1852);
    M N. N. Krones;
    Leipnik 1859 Anna, T d. Bez.vorstehers Karl Pernitza ( 1887);
    5 K.

  • Biographie

    K. wuchs bei Pflegeeltern nahe Iglau auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums immatrikulierte er sich in Wien und besuchte den ersten Lehrgang des 1854 neu gegründeten Instituts für österr. Geschichtsforschung (Dr. phil. 1858). Seine wirtschaftliche Lage zwang ihn, 1857 eine Stelle als Supplent an der Rechtsakademie Kaschau anzunehmen, wo er bald den Professortitel erhielt. Hier erlernte er die ungar. Sprache und vertiefte sich in die ungar. Geschichte, der er später viele Arbeiten widmete. 1861 ging er an das Akademische Gymnasium in Graz, habilitierte sich im folgenden Jahr an der dortigen Universität und wurde 1864 ao., 1865 o. Professor für Österr. Geschichte in Graz (1868/69 und 1872/73 Dekan, 1876/77 Rektor). Sein leutseliges Wesen und seine Natürlichkeit erwarben K., von den Studenten liebevoll „Vater Krones“ genannt, große Sympathien. Er bemühte sich, auch dem interessierten Laien Geschichte nahezubringen, und sei es durch volkstümliche Erzählungen. Das bleibende Verdienst K.s beruht auf dem fünfbändigen „Handbuch der Geschichte Österreichs“ (1876-79), das sich bis heute dank seinem Materialumfang und seiner Darstellungsweise hoher Wertschätzung erfreut; es geht von der Situation der Zeit nach 1866 aus, wenn auch die groß- und gesamtdeutsche Überlieferung nicht verschwiegen wird. In Einzelstudien seines immensen Werkes befaßte sich K. mit Themen der Reichsgeschichte, der Geschichte Ungarns, der Türkenkriege und der Steiermark, aber auch Biographien und kirchengeschichtliche Themen fanden sein Interesse. Er zählt zu den Initiatoren und Mitbegründern des „Historischen Atlasses der österr. Alpenländer“, eines für die Siedlungs- und Ortsgeschichte Österreichs bis heute unentbehrlichen Grundlagenwerkes.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1874).

  • Werke

    Weitere W u. a. Umrisse d. Geschichtslebens d. dt.-österr. Ländergruppe in s. staatl. Grundlagen vom 10.-16. Jh., 1863;
    Die österr., böhm. u. ungar. Länder im letzten Jh. vor ihrer dauernden Vereinigung 1437-1526, 1864;
    Zur Gesch. Ungarns im Za. Franz Rákóczys II., in: AÖG 42/43, 1870, S. 251-362 u. 1-102;
    Joseph Frhr. v. Simbschen u. d. Stellung Österreichs z. serb. Frage 1807–10, ebd. 76, 1890, S. 127-260;
    Das Cistercienserkloster Saar in Mähren u. s. Gesch.schreibung, ebd. 85, 1898. S. 1-130;
    Die Baumkircher, ebd. 91, 1902, S. 521-639;
    Die Herrschaft Kg. Ottokars II v. Böhmen in Steiermark 1252–76, in: Mitt d. Hist. Ver. f. Steiermark 22, 1874, S. 41-146;
    Der Herrenstand d. Hzgt. Steier, ebd. 47, 1899, S. 65-126;
    Zeitgenöss. Qu. z. Gesch. d. Grafen v. Cilli, in: Btrr. z. Kde. Steiermärk. Gesch.qu. 8, 1871, S. 3-120;
    Ungarn unter Maria Theresia u. Joseph II. 1740–90, 1871;
    Erzz. aus d. Gesch. d. Steiermark, 1874, ⁵1892;
    Gesch. Österreichs f. d. reifere Jugend erz., 2 Bde., 1879;
    Grundriß d. Österr. Gesch., 1882;
    Gesch. d. Karl-Franzens-Univ. in Graz, 1886;
    Zur Gesch. Österreichs im Za. d. franz. Krieges u. d. Restauration 1792-1816, 1886;
    Moritz v. Kaiserfeld, 1888;
    Die dt. Besiedlung d. östl. Alpenländer, in: Forschungen z. dt. Landes- u. Volkskde. 3, 1889, S. 301-476;
    Tirol 1812-16 u. Erzhzg. Johann v. Österreich, 1890;
    FM Radetzky, 1891;
    Zur Gesch. d. Jesuitenordens in Ungarn, 1893;
    Vfg. u. Verwaltung d. Mark u. d. Hzgt. Steier, 1897;
    Österr. Gesch. v. d. Urzeit bis 1526, 1899, ²1910;
    Österr. Gesch. v. 1526 b. z. Gegenwart, 1900, ³1915.

  • Literatur

    E. Richter, in: Dt. Erde 1, 1902, H. 6, S. 173 ff.;
    K. Uhlirz, in: BJ VII, 1902, S. 116-23 (W-Verz.);
    R. Dürnwirth, in: Carinthia 93, 1903, S. 30 f.;
    J. Loserth, in: MIÖG 24, 1903, S. 179 ff.;
    ders., in: Zs. f. d. Gesch. Mährens u. Schlesiens 7, 1903, H. 1-2;
    H. v. Srbik, Geist u. Gesch. v. dt. Humanismus bis zur Gegenwart II, 1951, S. 99 f. u. 113 ff.;
    H. Pirchegger, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Steiermark 43, 1953, S. 195 ff.;
    H. Tomherger, F. K. Rr. v. Marchland (1835–1902), Ein österr. Historikerleben, Diss. Graz 1954 (ungedr.);
    H. Wiesflecker, in: Festschr. Gotbert Moro, 1962;
    Wurzbach 13;
    BJ VII (W);
    ÖBL.

  • Porträts

    Phot., um 1900 (Bildarchiv d. Nat.bibl. Wien);
    Steinrelief (Graz, Aula d. Univ.);
    Ölgem. v. H. Torggler, um 1900 (ebd., Steiermärk. Landesbibl. am Joanneum).

  • Autor/in

    Ferdinand Krones
  • Zitierweise

    Krones, Ferdinand, "Krones von Marchland, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 86-87 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116555122.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA