Lebensdaten
1801 – 1869
Geburtsort
Neiße (Schlesien)
Sterbeort
Waldenburg (Schlesien)
Beruf/Funktion
Porzellanindustrieller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136510981 | OGND | VIAF: 80843012
Namensvarianten
  • Krister, Carl
  • Krister, Carl Franz
  • Krister, Karl
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Zitierweise

Krister, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136510981.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    1826 Therese Knittel, Bauern-T aus Rosenthal (Schlesien).

  • Biographie

    K. erwarb seine Fachkenntnisse in 5jähriger Lehrzeit in thüring. Porzellanfabriken (Manufakturen) und auf anschließender 5jähriger Wanderschaft, während der er in 13 Porzellanfabriken in Frankreich, der Schweiz, Württemberg, Bayern, Ungarn und Siebenbürgen arbeitete. 1823 trat er als Blaumaler in die kleine Steingutfabrik von E. A. Rausch in Waldenburg ein und trug durch seine Tüchtigkeit dazu bei, daß sich dieses Unternehmen in den folgenden Jahren günstig entwickelte. Durch Heirat und eine Erbschaft war es K. möglich, sich 1829 an der Gründung einer Porzellanfabrik in Waldenburg durch den Leinenkaufmann Johann Traugott Hayn zu beteiligen und 1831 dieses Unternehmen zu pachten. 1834 kaufte er es und dazu die Fabrik von Rausch, um beide Produktionsstätten zu einer Porzellanmanufaktur zu vereinen. Die Belegschaft stieg von zunächst 300 auf 600 im Jahre 1850. Danach kam es zu einem steilen Aufschwung. 1851 waren 800, 1856 1 500 und wenige Jahre später 3 000 Arbeiter beschäftigt. Die K.sche Manufaktur hatte damit die größte Belegschaft aller deutschen Porzellanfabriken jener Zeit. Wichtigstes unternehmerisches Verdienst K.s war die Umstellung der von ihm übernommenen Fabrik von der Herstellung von Luxusartikeln (Puppenköpfe, Pfeifenköpfe u. ä.) auf Porzellangeschirr. Dabei ersetzte er die Handarbeit weitgehend durch Maschinen, die zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Stephan in der Carlshütte in Waldenburg neu entwickelt wurden. K. machte es möglich, daß auch die ärmeren Schichten der Bevölkerung die bis dahin üblichen Holz- und Blechgeschirre durch das nun billiger gewordene saubere Porzellan ersetzen konnten. Im Jahre 1856 wurden 250 000 Dutzend Tassen, 208 000 Dutzend Kaffee- oder Teekannen sowie Zuckerdosen, 365 000 Dutzend Teller, Schüsseln, Terrinen und 204 000 Dutzend Waschbecken, Wasserkrüge, Blumenvasen, Kuchenteller u. ä. erzeugt. Auf mehreren Welt- und Industrieausstellungen erhielt das Unternehmen Medaillen und Preise. K. besaß in Meißen, Löwenberg, Konradswaldau, Schmidtsdorf, Puschkau und anderen Orten eine Reihe von Nebenbetrieben, die z. T. der Rohstofferzeugung für seine Manufaktur dienten. 1863 erwarb er die Cäsar-Grube bei Reußendorf, um über eigene Steinkohle zu verfügen. Im gleichen Jahr kaufte er auch das Bad Charlottenbrunn (Kr. Waldenburg). Für seine Belegschaft richtete K. ein Altersheim und ein Krankenhaus ein. – Das Unternehmen wurde 1920 in eine AG umgewandelt. Im 2. Weltkrieg verlor die Firma ihren Betrieb in Waldenburg. 1951 nahm sie die Produktion in Landstuhl (Pfalz) wieder auf. 1958 wurde das dortige Werk an die Rosenthal AG verpachtet.|

  • Auszeichnungen

    KR.

  • Literatur

    Pflug, Chronik d. Stadt Waldenburg, 1908;
    Niederschlesien, seine Entwicklung u. seine Zukunft, 1923;
    P. Hermann, 100 J. Porzellanindustrie im Waldenburger Bergland, in: Wir Schlesier, Mschr., 1.8.1935;
    O. Zöllner, Krister Porzellan-Manufaktur zu Waldenburg in Schlesien, in: Keram. Zs., 1953;
    125 J. Krister Porzellan, 1956;
    Hdb. d. dt. Aktienges., 1961/62, Bd. 3, S. 2080 f.

  • Autor/in

    Heinrich Bartsch
  • Zitierweise

    Bartsch, Heinrich, "Krister, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 52-53 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136510981.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA