Lebensdaten
um 1480 – 1543
Geburtsort
Haunstetten bei Augsburg
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
katholischer Kontroverstheologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100202942 | OGND | VIAF: 7727516
Namensvarianten
  • Gretz, Matthias
  • Gretz, Mathias
  • Kretz, Mathias
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Zitierweise

Kretz, Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100202942.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Eltern bald nach Landsberg gezogen;
    N Paul ( 1575), Propst v. Indersdorf.

  • Biographie

    Nach Studien in Wien (1502) und Tübingen (1504–12) vom Propst Joh. Zinngießer zum Unterricht der Kleriker nach Polling gerufen, setzte K. 1516 die theol. Studien in Ingolstadt fort, gewann die Gunst Aventins und Leonhard Ecks und erhielt gegen den Willen der Artistenfakultät die Leitung der neuen, humanistisch ausgerichteten Lilienburse. Ende 1517 bewarb er sich um die Regentie des Georgianums. Hzg. Wilhelm IV. setzte ihn gegen den Willen der Fakultät ein. 1519 erwarb er den theol. Doktorgrad und dankte Ende 1519 als Regens ab. Der erklärte Favorit Ecks sollte gegen den Widerstand der Fakultät auf eine artistische Kollegiatur gesetzt werden, entzog sich aber durch mehrmonatige Predigttätigkeit in Eichstätt dem Streit und kehrte wegen der Pest nicht mehr nach Ingolstadt zurück, wurde vielmehr 1521 Nachfolger von Urban Rieger als Domprediger in Augsburg und Stiftsdekan 1531 in Moosburg und zwei Jahre später an der Münchener Liebfrauenkirche. Der Verehrer des Erasmus (Korrespondenz 1530–32) trat in Augsburg als streng kirchlich gesinnter Prediger auf, der leidenschaftlich in Wort und Schrift die von der Glaubensneuerung angegriffenen Lehrstücke, vor allem Beichte, Messe, Priestertum und Fegfeuer verteidigte. Dabei hielt er die Einsetzung der Ohrenbeichte wie der Firmung durch die Kirche aus dem Geist Christi für möglich. Zu den Religionsgesprächen immer wieder beigezogen (Baden 1526, 1530 im Ausschuß zur Prüfung und Widerlegung der Confessio Augustana), vertrat er 1540 als Abgeordneter Hzg. Ludwigs in Worms die gegenüber Religionsgesprächen grundsätzlich mißtrauische Einstellung Bayerns.

  • Werke

    Ain sermon inhaltend etliche sprüch d. schrifft v. d. fegfeur, 1524;
    Ain sermon v. d. Peicht, 1524;
    Von d. Meß, u. wer d. recht priester sey, der Meß habe …, 1524, ²1525;
    Sterbebüchlein, 1529;
    Ein sermon von dem Turcken zug, 1532;
    Brevis … missae elucidatio, 1535. -
    Clm 22129 u. 26142 (Predigtkonzepte).

  • Literatur

    ADB IX (unter Gretz);
    N. Paulus, Hist. Pol. Bll. 114, 1898, S. 1-19;
    Schottenloher I 420, V 145 (Gegenschrr. v. M. Keller, Leo Jud u. a.);
    Acta reformationis catholicae III, 1968, S. 185, 217, 339;
    H. J. Real, Die privaten Stipendienstiftungen d. Univ. Ingolstadt, 1972;
    A. Seifert, Die Univ. Ingolstadt im 15. u. 16. Jh., 1973.

  • Autor/in

    Hermann Tüchle
  • Zitierweise

    Tüchle, Hermann, "Kretz, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 16-17 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100202942.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gretz: Mathias G. (auch Kretz), Theolog und Dichter, geb. zu Landsberg, unterwies, frühzeitig der hebräischen und griechischen Sprache kundig, die jungen Ordensgeistlichen zu Polling in den schönen Wissenschaften (1513—16), wurde zu Tübingen 1518 Baccalaureus und Magister der Theologie, Lehrer der Philosophie zu Ingolstadt, wo er auch die Doctorwürde erlangte; 1519 als Prediger nach Augsburg, später als solcher nach München berufen, wo er 1533 das Decanat erlangte und 1543 starb. G. war Mitglied der ersten, von Aventin 1516 gestifteten Gesellschaft von Gelehrten; 1530 berief ihn Herzog Wilhelm auf den Augsburger Reichstag, nachdem er von Karl V. nebst anderen katholischen Theologen den Auftrag zur Prüfung der Augsburger Confession erhalten hatte; 1540 ging G. mit Johann v. Eck u. A. im Auftrag seines Herzogs auf das Colloquium zu Worms.

    Ueber seine Schriften in deutscher Sprache und seine lateinischen Gedichte vgl. Kobolt's Gelehrten-Lex. und Oberb. Archiv 1852, XIV. 58 ff.

  • Autor/in

    Hyac. , Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Kretz, Matthias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 645 unter Gretz [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100202942.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA