Lebensdaten
1482 – 1542
Geburtsort
Auerbach i. d. OPf.
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Arzt ; Ratsherr
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124859801 | OGND | VIAF: 69872391
Namensvarianten
  • Auerbach, Heinrich (genannt)
  • Stromer genannt Auerbach, Heinrich
  • Stromer, Heinrich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Stromer, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124859801.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Auerbach: Heinrich A., Mediciner, Professor und Rathsherr zu Leipzig, geb. 1482 zu Auerbach in der Ober-Pfalz, 25. Nov. 1542; hieß eigentlich Stromer, mit welchem Namen er auch inscribirt wurde, nannte sich aber nach damaliger Sitte nach seinem Geburtsorte, studirte in Leipzig Medicin, ward daselbst 1502 Magister, 1508 Rector der Universität, 1509 Collegiat des großen Fürsten-Collegiums, 1511 Doctor der Medicin, 1523 Decan der medicinischen Facultät und bekleidete außerdem eine Reihe von Jahren die Stelle eines Leibarztes des Kurfürsten Joachim von Brandenburg, des Kurfürsten Erzbischof Albrecht von Mainz, sowie des Kurfürsten Friedrich und des Herzogs Georg von Sachsen, und ward seit 1520 mehrmals in das Rathscollegium der Stadt gewählt. Sein Andenken in Leipzig ist namentlich durch die Erbauung von „Auerbachs Hof" (1519—30) erhalten. Diesen Hof machte neben seinen 100 Verkaufsgewölben, Buden, den 2 Bilderhäusern, schönen Zimmern und Wohnungen, auch einem „Reisigenstall“ für die Pferde der Kaufleute, welche die Leipziger Messen besuchten, besonders die in den umfänglichen Kellerräumen nach damaliger Sitte angelegte Trinkstube, ebenfalls „Keller“ geheißen, berühmt. Weil die ersten Kaufleute und Juweliere aus Augsburg, Nürnberg, den Niederlanden und anderen großen ausländischen Handelsplätzen zur Meßzeit die in diesem Hofe eingerichteten Läden zum Auslegen ihrer Waaren mietheten, ward derselbe bald der Sammelpunkt aller neuen und kostbaren Handelsartikel Europas und als ein Wunder der Welt gepriesen und sogar von Dichtern besungen (s. Taubmann). Der Keller dagegen ist durch Faust's „Faßritt“ und die „Kellerscene“ in Goethe's Faust ein weltbekannter und noch heute viel besuchter Ort geworden. Zwei Bilder darin, wol noch von der Mitte des 16. Jahrhunderts, verewigen Faust's Anwesenheit und Kunststück. Schon vor 300 Jahren ward, wie heute, behauptet, daß, wer nicht Auerbach's Hof und Keller in Leipzig befucht hat, Leipzig nicht gefehen habe.

    • Literatur

      Große, Gesch. der Stadt Leipz. 1842. Bd. I. 587. Schäfer, Deutsche Städtewahrzeichen. 1858. I. 32 f.

  • Autor/in

    Gautsch.
  • Zitierweise

    Gautsch, "Stromer, Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 638 unter Auerbach [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124859801.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA