Lebensdaten
1899 – 1977
Geburtsort
Wien
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 127783334 | OGND | VIAF: 37951242
Namensvarianten
  • Kosina, Heinrich
  • Cosina, Heinrich

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Zitierweise

Kosina, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127783334.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Fam. stammt wahrsch. aus Böhmen;
    ⚭ Gertrud N. N. (* 1910).

  • Biographie

    K. war in Wien Schüler von Paul Roller, Joseph Hoffmann und Carl Witzmann. Seit 1920 arbeitete er in Berlin, seit 1921 im Büro von Mendelsohn und war Mitglied der Novembergruppe; 1922-25 assoziierte er sich mit Paul Mahlberg, anschließend machte er sich selbständig. Nach 1945 war er in Österreich und Süddeutschland tätig, 1946-50 als Gewerbeschullehrer in Lofer, seit 1951 arbeitete er im Planungsbüro für den Flughafen Frankfurt, zuletzt dann in München.

    K. befaßte sich vornehmlich mit Bauten, die dem Verkehr dienen – Flughäfen, Tankstellen, Fahrzeughallen – ferner mit Wohn- und Verwaltungsgebäuden, Läden, Industrieanlagen und beschäftigte sich außerdem in seiner Frühzeit mit Inneneinrichtung. Andererseits lieferte er auch einen Entwurf für einen neuen katholischen Dom in Berlin. In den Jahren der Weimarer Republik gehörte er zu den bekannten Architekten Berlins, wenngleich die Zahl seiner ausgeführten Werke nicht groß ist. Bedeutend ist K. vor allem als Mitschöpfer des ersten deutschen Großflughafens Berlin-Tempelhof, dessen Hallen „zweckmäßige, einfache, ansprechende und durchdachte, wirksame Formen“ zeigen (Sontag, in: Deutsches Bauwesen, 1925). Ferner arbeitete K. für die Flughäfen Nürnberg und Stettin. Die Bauten seiner Frühwerke sind klar und einfach gestaltet. Je nach Aufgabe neigen sie bald dem Sparsam-Kargen, bald dem Schwungvoll-Eleganten zu. Das Technische wird herausgestellt. Modischen Spielereien ist seine Architektur abhold. Bei Projekten für technische Großbauten wird auf gute Gliederung der Baumasse Wert gelegt. Formal neigte K. der „Neuen Sachlichkeit“ zu. In der nationalsozialistischen Zeit suchte er mit Erfolg die Errungenschaften der neuen Architektur zu wahren, wobei er sich im Rahmen einer von ihm immer geübten Schlichtheit halten konnte. In seinen letzten Jahrzehnten galt er als erfahrener Flughafenplaner, der außer in Frankfurt auch für die Anlage von Wien-Schwechat und At Palam bei Neu Delhi tätig war. In Rumänien, Spanien und Polen wurde er als Berater bei Flughafenbauten herangezogen.

  • Werke

    u. a. Bauten in Berlin: Flughafen Tempelhof, Hallen 1923-25 (abgebrochen);
    Fremdenverkehrshaus d. Stadt Berlin, 1924/25 (zerstört;
    beide mit P. Mahlberg);
    Akad. Lesehalle SSS, 1925 (f. Dr. Carl Sonnenschein, zerstört);
    Rheinlandhaus (Adler-Werke), 1927 (1966 abgebrochen);
    Flughafengarage, 1928 (abgebrochen);
    Tankstelle Hannoversche Str. 5, 1928;
    City-Tank (zerstört);
    Autopark-Garage u. Tank, 1928 (zerstört);
    Translag-Garage, 1928 (zerstört);
    Doppelhaus Löhleinstr. 45/45 a, 1928/29;
    Siedlung Mariengarten, Marienfelde, 1928-30;
    Haus Karolinenstr. 4, Zehlendorf, 1931;
    Reichsverband d. Ortskrankenkassen, Uhlandstr. 195/196, n. 1933 (abgebrochen);
    Wohnblock Kurfürstenstr. 103-106, Mariendorf, n. 1933;
    Gruppenhaussiedlung Tegelorter Ufer, n. 1933;
    Einfam.haus im Grunewald n. 1933;
    Ausstellung Pressa, Köln 1928, Raum f. Druckfarbenverband;
    Weltausstellung Lüttich, 1930, Aluminiumschau;
    Entwürfe: Groß-Hochgaragen f. Wilmersdorf;
    Empfangsgebäude Flughafen Tempelhof (mit P. Mahlberg);
    Verkehrsturm Friedrichstr. (mit dems. u. Mies van der Rohe). - Schriften:
    Flughäfen d. Zukunft, 1942, 1957, 1961, in: Aufgaben d. dt. Forschung III, Baul. Anlagen f. Luftfahrt, 1958.

  • Literatur

    E. M. Hajos u. L. Zahn, Berliner Architektur d. Nachkriegszeit, 1928, S. 10, 67 f., 107, 117 f.;
    O. Brattskoven, H. K., 1929;
    H. Johannes, Neues Bauen in Berlin, 1931, S. 63;
    Berliner Stahl-Hochbauten, 1936, S. 122 f.;
    Flughafen Frankfurt, in: Bauwelt, 1947, S. 831, 1964, S. 653, Baumeister, 1962, S. 366;
    Bauen u. Wohnen, 1963, S. 300-05, 1968, S. 360-63;
    Flughafen Tempelhof, in: Bauwelt, 1962, S. 1173;
    Flughafen Neu Delhi, ebd., 1969, S. 440;
    R. Rave u. H. J. Knöfel, Bauen seit 1900, Ein Führer durch Berlin, 1963;
    Berlin u. s. Bauten VIII A, 1978, S. 190 f., 228;
    ThB;
    Vollmer.

  • Porträts

    Phot. in: Kunst d. Zeit 3, 1928/29, S. 86.

  • Autor/in

    Klaus Konrad Weber
  • Zitierweise

    Weber, Klaus Konrad, "Kosina, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127783334.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA