Lebensdaten
1798 – 1866
Geburtsort
Halle/Saale
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Zuckerindustrieller ; Kommunalpolitiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136050042 | OGND | VIAF: 80460047
Namensvarianten
  • Jacob, August
  • Jacob, Karl August
  • Jacob, August
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Zitierweise

Jacob, Karl August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136050042.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Gottlieb (1765–1813), Dr. med., Arzt, S d. Joh. Konrad (s. Gen. 2);
    M Charlotte (1775–1841), T d. Simon Georg Klügel (1739–1812), Prof d. Math. in Helmstedt, dann in H. (s. ADB 16), u. d. Karoline Brandes aus Wolfenbüttel;
    Ov Ludwig Heinrich (s. 2);
    B Georg (1796–1849), Prof. in Schulpforta, Philol. u. Historiker (s. ADB 13); -ledig.

  • Biographie

    J. besuchte in Halle das Gymnasium, begann aber nach dem Tode des Vaters eine Kaufmannslehre. Während seiner Ausbildung verbrachte er mehrere Jahre in Amsterdam und Braunschweig. 1826 wurde er Teilhaber der Materialwarenhandlung Friedr. Dürcking & Co., die er später als Alleininhaber leitete. Gemeinsam mit Friedr. Dürcking und Ludwig Wucherer war J., u. a. seit 1832 im Verein für Hallischen Handel, auch wirtschaftspolitisch aktiv. Als der Zollverein begann, die Zuckerproduktion auf Rübenbasis lukrativ zu machen, nahm besonders die Hallische Zuckersiederei einen großen Aufschwung, die bis dahin Zuckerrohr verarbeitet hatte. 1835 gehörte J. zu den Gründern der „Halleschen Zuckersiederei auf Aktien“, die wenig später mit dem Zuckerrübenbau begann. Er übernahm die Leitung der Fabrik, die als erste moderne industrielle Produktionsstätte in Halle auch der Industrialisierung in anderen Bereichen (etwa dem Maschinenbau) wichtige Impulse verlieh. Wirtschaftspolitisch setzte sich J. vor allem für höhere Zölle auf importierten holländ. Rohrzucker ein. Im Preuß. Landtag, dem er seit 1849 als Abgeordneter der Altliberalen Mittelpartei angehörte, verfocht er hartnäckig eine Senkung der Zuckersteuer. Als Vorstandsmitglied des 1850 gegründeten Vereins der Deutschen Zuckerindustrie verhandelte er jahrelang mit den Zollvereinsregierungen über Steuerrückvergütungen bei der Zuckerausfuhr, ein Ziel, das zunächst in Preußen und Württemberg und 1861 auch in Sachsen erreicht wurde. J. war als Mitbegründer der Sächs.-Thüring. Braunkohlen-AG und der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-AG auch am Braunkohlenbergbau interessiert, er war daneben ein Förderer des Eisenbahnbaus und der landwirtschaftlichen Produktenbörse. Seit 1845 Vorsitzender des Stadtverordnetenkollegiums und seit 1849 Handelskammervorsitzender, war J. der neben Wucherer bedeutendste Kommunal- und Wirtschaftspolitiker seiner Stadt.

  • Werke

    Die Rübenzuckerfabrikation, ihr volkswirtsch. Nutzen u. ihre Besteuerung, 1852;
    zahlr. Btrr. in: Zs. d. Ver. d. Dt. Zuckerindustrie 1-12, 1851 ff. |

  • Quellen

    Qu.: Briefe an Ludw. Heinr. v. Jacob, 6 Bde. (Halle, Univ.bibl.).

  • Literatur

    E. O. v. Lippmann, Die Entwicklung d. dt. Zuckerindustrie v. 1850-1900, 1900;
    E. Neuß, Die Entwicklung d. halle. Wirtsch.lebens, 1924;
    ders., Ludwig Wucherer, 1926;
    ders., in: Mitteldt. Lb. III, 1928, S. 373-91 (L, P);
    ders., Lb. z. Gesch. d. IHK Halle II, 1929;
    Denkschr. z. 75j. Bestehen d. Ver. d. dt. Zuckerindustrie, 1925.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Jacob, Karl August" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 215 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136050042.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA