Lebensdaten
1847 – 1927
Geburtsort
Frauenthal (Steiermark)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist ; Musikpädagoge
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119271559 | OGND | VIAF: 39561810
Namensvarianten
  • Fuchs, Robert
  • Fuchs, R.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fuchs, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119271559.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Joh. Nepomuk s. (1);
    Wien 1869 Amalie ( 1898), T d. Fabrikanten Kopp aus Hirtenberg;
    2 S, 1 T, u. a. Robert (1873–1952), Maler, Hans Ludwig (1880–1919), Prof. d. Philol.;
    N (S v. Schw Ludowika) Hans Kloepfer (1867–1944), steir. Heimatdichter (s. Kosch, Lit.-Lex.), (S v. Schw Elise) Robert Kiesslinger, Gründer d. R.F.-Ges. Wien 1932.

  • Biographie

    Als jüngster Sohn und 13. Kind der großen Lehrerfamilie kam F. nach kurzer Kinderzeit|in Sankt Peter an der schwarzen Sulm bereits mit 7 Jahren zu seinem Schwager, der ihn auf den Lehrerberuf vorbereitete und ihm den ersten Instrumentalunterricht erteilte. Er absolvierte noch die Realschule und das Lehrerpräparandeninstitut in Graz. Nachdem hier seine ersten Lieder, von Amalie Materna aus der Taufe gehoben, einen vielversprechenden Erfolg errungen hatten, trat er 1865 die beschwerliche Fußwanderung nach Wien an, wozu ihn sein Vertrauen auf die innere Berufung und auf den Rat seines Freundes Wilhelm Gericke drängte. Nach 2 schweren Jahren eines dürftigen Lebensunterhalts durch Stundengeben und Korrepetieren bestand er die Reifeprüfung am Konservatorium als Schüler von Otto Dessoff, der die Erstlingssymphonie in g-moll 1872 mit den Wiener Philharmonikern zur Uraufführung brachte. Mit dem Welterfolg der ersten Streicherserenade öffneten sich für den jungen Komponisten die Pforten des Leipziger Verlagshauses Friedrich Kistner. Als Dirigent der Gesellschaft der Musikfreunde und noch mehr als Professor der gesamten Musiktheorie des Konservatoriums übte er einen weittragenden Einfluß auf das Musikleben seiner Zeit aus. 1875-1912 gingen viele bedeutende Musiker aus seiner Schule hervor. Hugo Wolf, Gustav Mahler, Jan Sibelius, Franz Schmidt, Franz Schreker, Egon Kornaut, Leo Fall, Edmund Eysler und Richard Heuberger zählten zu seinem Schülerkreise. Berühmte Dirigenten seiner Zeit, wie Arthur Nikisch, Franz Schalk, Hans Richter und Felix Weingartner, trugen seine Serenaden und Symphonien in die Welt. Johannes Brahms wurde ihm ein ehrlich und kritisch ratender Freund und tatkräftiger Förderer, indem er die Kompositionen des noch Unbekannten einflußreichen Musikern und dem Berliner Verlagshaus Simrock empfahl. – Als bedeutender Vollender der von Robert Schumann geschaffenen Kleinform behauptet F. seine musikgeschichtliche Geltung. Er verbindet den natürlichen Fluß einer immer einfallsreichen Melodik mit einer reich differenzierten Harmonik, deren Modulationen von dem Gesetz dreiklangseligen Wohlklangs beherrscht sind. Seine innerlich verhaltene Ausdruckskraft reicht von schwermütiger Versonnenheit bis zu leichtblütiger Verspieltheit, von schwärmerischer Phantastik bis zu behaglichem Humor. Der vornehmen lyrischen Intimität seines Musizierens sind laute Wirkungen fremd. Für die Hausmusik und das Laienmusizieren bedeutet sein vielfältiges Lebenswerk eine echte Erneuerung verloren gegangener Spielpraktiken mit nachromantischem Ausdrucksgehalt. Die alt- österreichische Volkskultur der Jahrhundertwende hat in seinem Schaffen ihre adäquate musikalische Prägung gefunden.

  • Werke

    2 Opern;
    3 Messen;
    7 Chorwerke mit Instrumentalbegleitung;
    6 Chorwerke a cappella;
    10 Liederzyklen mit Klavierbegleitung;
    5 Symphonien;
    5 Orchesterserenaden;
    1 Klavierkonzert mit Orch.;
    2 Klavierquartette;
    4 Klaviertrios;
    6 Violinsonaten;
    7 Zyklen f. Violine u. Klavier;
    2 Werke f. Viola u. Klavier;
    3 Werke f. Violoncello u. Klavier;
    2 Werke f. Kontrabaß u. Klavier;
    1 Klarinettenquintett;
    4 Streichquartette;
    4 Streichtrios;
    36 Stücke f. 2 Violinen;
    12 Duette f. Violine u. Viola;
    27 zyklische Werke f. Klavier;
    12 zyklische Werke f. Klavier zu 4 Händen;
    3 Werke f. Orgel;
    1 Phantasie f. Harfe;
    vollst. Verz. s. MGG.

  • Literatur

    K. Brachtel, R. F. zu s. 100. Geburtstag, in: Neue Musik-Zs. 1, Nr. 4, 1947;
    A. Ott, in: MGG IV, Sp. 1079-63 (W, L, P).

  • Porträts

    Lith. v. H. Makart, Kopfbildnis 1927;
    Phot. in: MGG

  • Autor/in

    Alfons Ott
  • Zitierweise

    Ott, Alfons, "Fuchs, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 672-673 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119271559.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA