Lebensdaten
1874 – 1952
Geburtsort
Diedelsheim (Oberelsaß)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Jurist ; Zivilrechtslehrer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116193328 | OGND | VIAF: 35201963
Namensvarianten
  • Kisch, Wilhelm
  • Kisch, W.
  • Cisch, Wilhelm
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Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Kisch, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116193328.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus luxemburg.-lothring. Fam.;
    V Joh. Baptist (1832–1902), Zollbeamter, S d. Landwirts Michael u. d. Apollonia Huß;
    M Maria (1839–1914), T d. Gast- u. Landwirts Jakob Raus u. d. Margarethe Ney; ledig.

  • Biographie

    Nach juristischem Studium, Promotion und Habilitation in Straßburg erhielt K. 1902 dort einen Lehrstuhl. 1916 wurde er nach München berufen, wo er unter Ablehnung ehrenvoller Rufe blieb. 1933-35 war er unter H. Frank Vizepräsident der Akademie für Deutsches Recht, trat jedoch im Hinblick auf die Entwicklung der politischen Verhältnisse von diesem Amt zurück und gab zugleich seine Vorlesungstätigkeit auf. – Seine wissenschaftliche Arbeit und Lehre galten bis etwa 1920 dem bürgerlichen und Zivilprozeßrecht, denen er als Vertreter der vor allem von K. Hellwig angebahnten Verbindung von materiellem und prozessualem Recht bedeutende Monographien widmete. Später wandte er sich besonders zwei Spezialbereichen zu. Das deutsche Patentrecht verdankt ihm die erste über eine bloße Kommentierung des Gesetzestextes hinausgehende systematische Darstellung. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen über das Versicherungsrecht, die zu einem erheblichen Teil die Grundlage für die heutige Praxis bilden, ragt sein unvollständig gebliebenes „Handbuch des Privatversicherungsrechts“ (II, 1920, III, 1922) hervor, in dem er sich mit den Grundbegriffen der Gefahr und des Interesses beschäftigt. Der Versicherungswirtschaft war K. bis zuletzt als Gutachter verbunden. K.s Stärke lag in der dogmatischen Durchdringung des Stoffes und seiner Verknüpfung mit dem allgemeinen Zivilrecht.

    Bei allem war K. ein glänzender Pädagoge, dessen Vorlesungen von Hörern aller Fakultäten besucht wurden. Sein musisch bestimmtes Wesen vereinigte deutsche und französische Einflüsse. Zu K.s Doktoranden aus seiner Straßburger Zeit gehörte der spätere französische Politiker R. Schuman|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. pol. h. c.

  • Werke

    Weitere W Begriff u. Wirkungen d. bes. Streitgenossenschaft, 1899;
    Die Wirkungen d. nachträgl. Unmöglichkeit, 1900;
    Btrr. z. Urteilslehre, 1903;
    Elsaß-Lothring. Landesprivatrecht, 1905;
    Die Parteiänderung im Zivilprozeß, 1912;
    Gattungsschuld u. Wahlschuld, 1912;
    Hdb. d. dt. Patentrechts, 1923;
    Der Schiedsmann im Versicherungsrecht, 1924;
    Dt. Zivilprozeßrecht, 3 Bde., ⁴1929;
    Btrr. zum Schiedsverfahren, 1933;
    Grundriß d. dt. Konkursrechts, 12, 131935;
    Die mehrfache Versicherung dess. Interesses, 1935;
    Der Übergang d. Entschädigungsansprüche d. Versicherungsnehmers auf d. Versicherten, 1935;
    Die Taxierung d. Versicherungswertes, 1940;
    50 J. Allianz, 1940;
    Das Recht d. Versicherungsver. auf Gegenseitigkeit, 1951;
    Der Versicherungsschein, 1951.

  • Literatur

    H.-W. Kötter, in: Neue Jur. Wschr. 5, 1952, S. 374;
    F. Lent, in: Juristenztg. 7, 1952, S. 349 f.;
    W. Strauß, in: Gewerbl. Rechtsschutz u. Urheberrecht 54, 1952, S. 201 f.;
    H. Tetzner, in: Jur. Rdsch. 1952, S. 238;
    Versicherungswirtsch. 7, 1952, S. 150 (P).

  • Autor/in

    Peter Koch
  • Zitierweise

    Koch, Peter, "Kisch, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 683 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116193328.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA