Lebensdaten
1878 – 1953
Geburtsort
Aachen
Sterbeort
Füssen
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker ; Maler ; Graphiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 130928267 | OGND | VIAF: 77431772
Namensvarianten
  • Kern, Guido Joseph
  • Kern, Guido Josef
  • Kern, G. I.
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Zitierweise

Kern, Guido Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130928267.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert ( n. 1929), aus A., Industrieller u. Soz.pol.;
    M Maria (1854–1910), T d. Hausbes. Anton v. Willibald in München u. d. Kreszentia Müller;
    1) Elisabeth Kleine, 2) Dr. phil. Franziska, T d. Reg.- u. Baurats Müller in Liegnitz;
    2 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    Nach der Reifeprüfung am Gymnasium in Montabaur studierte K. seit 1899 Kunstgeschichte in München, Leipzig und Berlin. Daneben betätigte er sich künstlerisch und genoß eine Ausbildung an der Leipziger Akademie für Graphische Künste sowie an der TH Berlin. Als Radierer war er 1908 Schüler von Hermann Struck. Ausgedehnte Reisen führten K. in die meisten europäischen Länder und nach Nordafrika. 1904 promovierte er in Leipzig mit der Arbeit: „Die Grundzüge der linear-perspektivischen Darstellung in der Kunst der Gebrüder van Eyck.“ Das Problem der Perspektive beschäftigte ihn auch in späteren Jahren, eine geplante zusammenfassende Darstellung kam jedoch nicht zustande. 1904 wurde K. Volontär am Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Ein Jahr später berief ihn H. von Tschudi als wissenschaftlichen Hilfsarbeiter an die Berliner Nationalgalerie (1913 Kustos, 1917 Professor). Ständige Differenzen mit dem neuen Museumsdirektor Ludwig Justi (seit 1909) führten 1923 zur Entlassung K.s aus dem Staatsdienst. – 1909 richtete K. das Städtische Museum in Rostock ein, wirkte 1911/12 als Direktorialassistent am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz, 1914-18 bei der kartographischen Abteilung des stellvertretenden Generalstabs der Armee und leitete 1918 die deutsche Kunstausstellung in Sofia. 1905 gab K. zusammen mit H. von Tschudi und E. Schwedeler-Meyer einen grundlegenden Menzel-Katalog heraus und beteiligte sich 1906 an der umfassenden Jahrhundertausstellung. 1911 erschien seine Monographie über Karl Blechen, im gleichen Jahre brachte er mit Uhde-Bernays „Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter“ in 2 Bänden heraus. Mit Max Liebermann veranstaltete K. 1921 eine Ausstellung Blechenscher Werke in der Berliner Akademie und gab mit ihm das Werk „Adolf Menzel, 50 Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle aus dem Besitz der Nationalgalerie“ (1921) heraus. Menzel und Liebermann waren es in erster Linie, die den Künstler K. beeinflußten. 1913 schuf er das Ölgemälde „Sommerabend“, während des Krieges entstanden graphische Erinnerungsblätter an seine Tätigkeit beim stellvertretenden Generalstab. Eine Nordlandreise 1921 bot neue Anregungen. Das Städtische Suermondt-Museum veranstaltete 1928 eine Kollektiv-Ausstellung von K.s malerischem und graphischem Werk, das meist Landschaften und Stilleben bietet und dem Impressionismus zuzurechnen ist. – Seit 1942 lebte K. in Wasserburg am Inn.

  • Werke

    Weitere W Eine perspektiv. Kreiskonstruktion b. Botticelli, in: Jb. d. Preuß. Kunstslgg., 1905;
    Die Anfänge d. zentralperspektiv. Konstruktion in d. ital. Malerei d. 14. Jh., ebd., 1912;
    Zur Berliner Pieta Böcklins, in: Cicerone 1909, S. 157;
    Karl Blechen, die Zeit vor d. ital. Reise, in: Mhh. f. Kunstwiss. 2, 1909, S. 432, 454 ff.;
    Das Dreifaltigkeitsfresko v. Santa Maria Novella (Masaccio). in: Mitt. d. Kunsthist. Inst. in Florenz 2, 1913;
    Der Mazzaccio d. Paolo Uccello, in: Jahrbuch der Preuß. Kunstslgg. 36, 1915;
    Ein Btr. z. Datierung d. Werke v. C. D. Friedrich, in: Kunstchronik, 1923, S. 774 ff.;
    Ludwig Richter, 25 Zeichnungen, 1924;
    100 J. Berliner Kunst im Schaffen d. Ver. Berliner Künstler, 1929;
    Louis Frdr. Sachse, der Begründer d. Berliner Kunsthandels, in: Zs. d. Ver. f. d. Gesch. Berlins, 1934;
    Karl Blechen in d. Kunstslg. s. Vaterstadt Cottbus, 1937;
    Die Entstehung d. Fluchtpunktes, in: FF 13, 1937/38, Nr. 15;
    Das Jahreszeitenmosaik v. Sentinum u. d. Skenogr. b. Vitruv, in: Jb. d. Archäolog. Inst. 53, 1938. -
    Hrsg.: A. Aubert, Gott, Freiheit, Vaterland, 1915.

  • Literatur

    H. Rosenhagen, G. J. K., Graph. u. maler. Stud., 1922 (W, L);
    E. Panofsky, in: Krit. Ber. z. kunstgeschichtl. Lit. 1/2, 1927/28, S. 74-83;
    O. Gehrig, G. J. K., Der Maler u. Graphiker, 1933;
    A. Hentzen, Die Nat.gal. im Kronprinzenpalais, in: Jb. d. Preuß. Kulturbes. 8, 1970;
    ThB;
    Vollmer (W, L);
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Heinrich Brauer
  • Zitierweise

    Brauer, Heinrich, "Kern, Guido Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130928267.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA