Lebensdaten
1853 – 1920
Geburtsort
Rottenburg/Neckar
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Eisenbahningenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137713150 | OGND | VIAF: 81861420
Namensvarianten
  • Kapp von Gültstein, Otto
  • Kapp von Gültstein, Otto
  • Gültstein, Otto Kapp von
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Zitierweise

Kapp von Gültstein, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137713150.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Martin (* 1822), Lehrer, S d. Gemeindepflegers Joh. Georg in Gültstein u. d. Anna Maria Riethmüller;
    M Regina Magdalena (* 1830), T d. Stiftungspflegers Johs. Bernhard Luz in Ofterdingen u. d. Agnes Speidel;
    Görlitz 1888 Olga (1856–1912), T d. preuß. Obersten v. Kronhelm;
    3 S (1 ⚔, 2 früh †), 1 T.

  • Biographie

    K. studierte an der Stuttgarter Polytechnischen Schule und legte dort 1875 sein Ingenieurexamen ab. Nachdem er wenige Monate bei der Württembergischen Eisenbahn gearbeitet hatte, fand er noch im gleichen Jahr eine Anstellung beim Marine-Hafenbauamt in Wilhelmshaven. 1877 legte er in Stuttgart die 2. Staatsprüfung ab. Bis 1881 blieb er als Regierungsbaumeister in Wilhelmshaven, dann trat er in die Dienste der französischen Eisenbahn-Baugesellschaft „Régie générale des chemins de fer et travaux publics“. Als Chefingenieur dieser von Graf Vitali geleiteten Gesellschaft baute K. in den Jahren 1882-87 mehrere Bahnstrecken in Serbien, unter anderem Belgrad-Semendria und Nisch-Zaribrod. Danach hatte er 1 Jahr lang die Oberleitung beim Bau des Kanals von Korinth inne. 1889-99 war K. in der Türkei tätig und erbaute Eisenbahnlinien mit einer Gesamtlänge von 1 500 km, wobei das französische Unternehmen teilweise als Generalunternehmer für die von der Deutschen Bank gegründete Anatolischen Eisenbahngesellschaft auftrat und weitere deutsche Ingenieure, unter ihnen Alfred Gaedertz, hinzugezogen wurden. Es entstanden die Linien Ismid-Angora, Alaschehir-Afionkarahissar und – in der europäischen Türkei – Saloniki-Monastir und Saloniki-Dedeagatsch. 1899/1900 gehörte K. der Studienkommission an, die im Auftrage des Sultans und der Deutschen Bank die günstigste Trasse für die zu erbauende Bagdadbahn zu ermitteln hatte. 1901-14 leitete er für die „Régie générale“ den Bau zahlreicher weiterer Linien in Syrien, Anatolien, China und Chile, insgesamt 1 667 km, sowie umfangreiche Vorarbeiten für einen weiteren Ausbau des türkischen Bahnnetzes einschließlich der Hedschas-Bahn, die 1901-06 errichtet wurde. In diesen Jahren war K. an Vorarbeiten für fast 6 000 km Bahnstrecke beteiligt, wovon mehr als 4 000 tatsächlich gebaut wurden. Nach Ausbruch des Krieges kehrte K. aus Anatolien nach Deutschland zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zumeist in Stuttgart und auf seinem Landsitz in Gültstein. Der Umfang und die Vielfältigkeit seiner Beteiligung am Ausbau des Eisenbahnnetzes in Südosteuropa und Kleinasien werden von keinem anderen Ingenieur seiner Zeit erreicht.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Stuttgart 1914).

  • Literatur

    Neuffer, in: Württ. Nekr. 1920/21 (L);
    DBJ II (L, u. Tl.).

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Kapp von Gültstein, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137713150.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA