Lebensdaten
1831 – 1897
Geburtsort
Iserlohn
Sterbeort
Iserlohn
Beruf/Funktion
Maschinenbauer ; Erfinder
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 141481145 | OGND | VIAF: 121705586
Namensvarianten
  • Kaiser, Friedrich
  • Caiser, Friedrich

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Zitierweise

Kaiser, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141481145.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (1805–59, kath., dann ev.), Schneider u. Bibelbote, S d. Schusters Heinrich in Amecke;
    M Catharina Schnadt (1804–68, ev.);
    B od. Vt Johannes, Nadelmeister in Fa. Stephan Witte & Co. in I.;
    - ⚭ Juliane Schnadt (1837–1910);
    2 S, 3 T, u. a. Ernst (1865–1902), Nachf. K.s, Friedrich, Mitinh. d. Großbuchbinderei Huncke & Schröder, Martha ( Paul Schnadt, 1871–1942, Inh. d. Fa. seit 1902).

  • Biographie

    Nach der Ausbildung zum Schlossermeister gründete K. 1860 in Iserlohn eine „Kunstschlosserei, Schmiederei und Eisendrechslerei“. Er war an technischem Fortschritt, insbesondere an der Mechanisierung der heimischen Nadelindustrie interessiert. In jahrelangen, mit großen finanziellen Opfern durchgeführten Versuchen gelang es ihm mit Unterstützung seines betriebserfahrenen Bruders (oder Vetters) Johannes Kaiser, die englischen Handstampfen durch automatisch arbeitende Stampfmaschinen zu ersetzen, die er in seiner Iserlohner Schlosserwerkstatt baute. Diese das Nadelöhr selbständig vorstampfenden Maschinen brachten die Mechanisierung der Nadelfabrikation einen wesentlichen Schritt weiter. 1867 wurden die ersten „Kaiserschen Stampfmaschinen“ bei Stephan Witte & Co in Iserlohn von Johannes Kaiser in Betrieb gesetzt. Einen weit über die Grenzen der Stadt hinausreichenden Erfolg konnte der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Erfinder K. erst nach Ausbildung von Fachkräften für die Bedienung seiner Maschinen erzielen. 1872 erweiterte er seine Werkstatt und verbesserte die auf der Idee eines Heimarbeiters beruhende Lochmaschine, die eine höhere Qualität bei sechsmal größerem Ausstoß an Nadeln lieferte. Sie ermöglichte außerdem die zügige Verarbeitung der durch die Stampfmaschine gesteigerten Vorproduktion. 1873 stellte die mechanische Werkstatt K.s, die nicht mehr als 15 Arbeiter beschäftigte, 20 Stampf- oder Schlagmaschinen und 80 Lochmaschinen her. Von seinem Schwiegersohn Paul Schnadt und dessen Bruder, dem Ingenieur Robert Schnadt, wurden die beiden von K. entwickelten Maschinen durch eine kombinierte, automatisch arbeitende Stampflochmaschine ersetzt. K. hatte Patente auf seine Maschinen erhalten, die er an die Nadelfabrikanten der ganzen Welt verkaufen konnte. Seine beiden Erfindungen waren entscheidend für den Aufstieg der Iserlohner Nadelindustrie und deren noch heute weltweiten Export.

  • Literatur

    Adreßbuch d. Stadt Iserlohn v. 1866;
    F. Heß, Die Nähnadel, 1926, S. 56 ff.;
    Festschr. d. Verbandes v. Fabrikanten-Vereinen im Reg.bez. Arnsberg, 1929, S. 112 ff.;
    W. Schulte, Iserlohn I, 1937, S. 113 ff. - Qu.:
    Stadtarchiv Iserlohn.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Kaiser, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 37-38 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141481145.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA